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Ständiger Akkommodationsspasmus

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  • Ständiger Akkommodationsspasmus

    Hallo Community,

    nach nunmehr über drei Monaten "Leidensweg" weiß ich nicht mehr weiter. Zu meiner Person: Ich bin Mitte 20 und gesund. Ich weiß schon länger, dass ich eine leichte Hyperopie habe mit bisher folgenden Werten:

    R: [Sphäre] + 0,75 [Zylinder] -0,75 [Achse] 2
    L: [Sphäre] + 0,75 [Zylinder] -1,00 [Achse] 178


    Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass ich die Brille nicht getragen habe, da ich auch ohne sehr gut gesehen hatte.

    Begonnen hat alles Mitte Januar, als ich plötzlich einen massiven Krampf in den Augen gespürt hatte. In die ferne haben meine Augen daraufhin getränt und ich konnte in die Ferne Schriften nicht mehr "scharfstellen". Zudem kam hinzu, dass meine Akkommodation träge wurde. Das umschalten von Ferne zu Nähe funktionierte zwar noch aber es war immer wie wenn man durch den Sucher eines Kammeraobjektivs blickt - es brauchte eine bis zwei Sekunden bis scharf gestellt wurde. Hinzu kam ein Benommenheitsschwindel (wie wenn man besoffen ist), der aber gefühlsmäßig definitiv von den Augen ausging.

    Daraufhin bin ich nach ein paar Tagen direkt zum Augenarzt. Der hat gleich per Zykloplegie die Refraktionswerte bestimmt, heraus kam, dass ich eine versteckte Hyperopie habe mit folgenden Werten:

    R: [Sphäre] + 1,5 [Zylinder] -0,50 [Achse] 5
    L: [Sphäre] + 1,25 [Zylinder] -0,75 [Achse] 175


    Bei den Werten wurden jeweils 0,5 als "Toleranz" (wie üblich) abgezogen.
    Die Zeit bis die Tropfen zum ruhigstellen der Augen nicht mehr gewirkt haben waren eine Wohltat, die Schmerzen waren komplett verschwunden, also scheint es definitiv an der Akkommodation/ am Zilliarmuskel zu liegen. Auch weitere Untersuchungen wurden gemacht (Augeninnendruck - alles OK).


    Nach langem überlegen habe ich mir dann eine neue Brille mit diesen Werten machen lassen.
    Nach zwei Tagen verspürte ich schon eine Besserung. Die Akkommodation war nicht mehr so träge, das umschalten von Nah auf Fern klappte wieder besser aber immernoch nicht wie zuvor. Aber dennoch: Es ging bis heute nicht weg! Nach dieser ersten Besserung tut sich gar nichts mehr. Meine Augenmuskeln fühlen sich noch immer verkrampft an und schmerzen (dumpfer Muskelschmerz). Auch habe ich nicht wirklich das Gefühl mit der neuen Brille besser zu sehen, setzte ich hingegen meine alte Brille auf wirkt alles deutlich schärfer. Allerdings bekomme ich mit dieser nach einiger Zeit des tragens einen "Tunnelblick" und dermaßen ermüdete Augen, was ich wiederum mit der neun Brille so nicht habe.

    Also nochmal zusammenfassend:

    - Seit knapp 4 Monaten das Gefühl des Muskelkaters / Krampfes in beiden Augen
    - versteckte Hyperopie wurde festgestellt
    - neue Brille macht einen komischen Seheindruck ( nicht 100% scharf vom Gefühl her)
    - Akkommodation noch immer träge
    - Mehrere Augenärzte kontaktiert
    - Neurologisch alles abgeklärt (VEP, MRT und Sono Hals waren unauffällig)
    - Schwindel wurde bei HNO abgeklärt - alles unauffällig
    - Sehnerv und Makula wurden angeschaut, keine Auffälligkeiten
    - Augeninnendruck wurde gemessen - an der unteren Grenze aber OK
    - Gesichtsfeld war OK
    - keine Entzündungszeichen im / am Auge
    - trockene Augen sind bekannt, haben aber bisher noch nie zu Problemen geführt


    Ich sehe grundsätzlich scharf und habe auch keine Schleier, Doppelbilder o.Ä. gehabt. Ich habe nur permanent diesen "Tunnelblick" und das Gefühl des Muskelkaters im Auge, sodass mit das fokussieren sehr schwer fällt.

    Ich habe mittlerweile wirklich viele Ärzte durch und auch beim Optiker war ich unzählige male...laut diesem und anderen Augenärzten würde eigentlich eine Brille mit folgenden Werten ausreichen (subjektive Messung ganz aktuell):


    R: [Sphäre] + 0,75 [Zylinder] -0,50 [Achse] 176
    L: [Sphäre] + 0,75 [Zylinder] -1,00 [Achse] 180


  • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

    Guten Abend, golam,
    ich würde dennoch zunächst eine konsequente Anwendung (z.B. stündlich) von Tränenersatzmitteln (am besten ohne Konservierungsmittel) versuchen (am besten auch mit fettigem Inhaltsstoff). "Trockene Augen" machen häufig sehr unspezifische Probleme.
    Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

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    • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

      Guten Morgen,

      vielen dank für ihre Antwort. Leider hat auch der konsequente Einsatz von Tränenersatzmitteln keinerlei Veränderung erzielt.

      Es ist wirklich sehr belastend für mich. Ich sehe zwar scharf, aber nur unter größter Anstrengung. Ich have permanent ein massives Muskelkater Gefühl oberhalb der Augen (auf den Augen sozusagen).

      Es ist hierbei völlig egal welche Brille ich trage. Die stärkere Brille bringt nur für kurze Zeit Entlastung, dann geht der Muskelkater auch dort los.

      Ich wurde auch bereits per abdecktest auf ein latentes schielen getestet, jedoch absolut unauffällig.

      Subjektiv habe ich das Gefühl dass mir gerade das fixieren von Lichtquellen sehr schwer fällt.

      Haben sie noch eine Idee ? Kann es nicht auch doch eine Entzündung o.Ä. Sein? Eine zyklitis bspw.?

      Kommentar


      • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

        Hallo, Ihre Beschwerden sind vor allem sehr untypisch. Eine latente Hyperopie von diesem Ausmaß bewirkt keinen Akkommodationsspasmus, schon gar nicht auf solch akute Weise, wie Sie es schildern. Vielleicht sollten Sie sich einmal internistisch untersuchen lassen. Sind Sie vielleicht in Kontakt mit toxischen Substanzen gekommen oder haben Sie verdorbene Lebensmittel zu sich genommen? Als Beispiel sei eine Botulinumvergiftung genannt. Können chemische Stoffe eine Rolle spielen, ggf. in einem neuen Arbeitsumfeld oder Wohnort? Waren Sie in Urlaub und dort in Kontakt mit entsprechenden Stoffen? Nehmen Sie neurdings Medikamente oder haben Sie eine bestehende Medikation geändert? Haben Sie eine Schilddrüsenunterfunktion oder andere endokrinologische Störungen?

        Beschwerden mit dem Sehen haben ihre Ursachen nicht selten an völlig anderen Stellen in unserem Körper als den Augen. Vermutlich werden Sie um eine detaillierte Ausschlußdiagnostik nicht herumkommen.

        Kommentar



        • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

          Fast vergessen: lassen Sie doch bei Ihrem nächsten Besuch beim Augenarzt (ggf. bei einem versierten Augenoptiker) einmal Ihre Akkommodationsbreite messen. Mit Mitte 20 sollte sie etwa um 8-9 dpt. liegen. Hilfsweise geht auch der Akkommodationsnahpunkt in cm.

          Kommentar


          • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

            Vielen Dank für die Antwort!

            An den Lebensumständen hatte sich damals nichts geändert. Kein Kontakt mit toxischen Substanzen, auch keine Lebensmittelvergiftung oder sonstiges. Zumindest ist nichts außergewöhnliches vorgefallen, woran ich mich erinnern könnte.

            Das letzte Blutbild ist vom Dezember letzten Jahres. Da war alles prima. Auch sonst keinerlei Vorerkrankungen o.Ä.. Ich kann mir wirklich nicht erklären, was der Auslöse sein kann...

            Die Akkommodationsbreite und Akkommodationsnahpunkt wurden bereits gemessen. Seien altersgereicht bei ca. 8dpt. bzw. 12-13,5 cm.

            Kommentar


            • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

              Solange mögliche Ursachen nicht definitiv per Befund ausgeschlossen wurden, können sie immer noch als Ursache in Betracht kommen. Ein Blutbild ist ein Blutbild ist ein Blutbild....Ich schließe hier mal Alkoholabusus, Drogenkonsum usw. aus.

              Dann käme ggf. der Komplex somatoformer Störungen in Betracht. Akute Belastungsstörungen, Stress etc.

              Kommentar



              • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                Frage: weshalb wurde letzten Dezember ein Blutbild angefertigt?

                Kommentar


                • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                  Guten Abend, golam,
                  eine Entzündung i.S. einer (Irido-)Zyklitis würde spezifische Veränderungen zeigen, die an der Spaltlampe durch eine Untersuchung beim Augenarzt erkennbar wären.
                  Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld, FEBO

                  Kommentar


                  • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                    Mittlerweile hat sich einiges getan. Neuerdings wird mir eine Veränderung: "Papillenprominez R>L mit dezent randunscharfer Papille" attestiert. Zudem habe ich auf dem rechten Auge einen schwarzen Fleck bekommen, welcher permanent zu sehen ist. In der Autofluoreszenz sieht man den Fleck auch auf dem rechten Auge. Sei aber laut Ärzten wohl "normal" (kann durch eine vorangegangene Entzündung oder einen Laserpointer in der Kindheit entstanden sein). Warum ich den Fleck erst jetzt wahrnehme konnte mir keiner erklären...

                    Eine in der Zwischenzeit durchgeführte Fluoreszenzangiographie und OCT-Untersuchung brachten keine neuen Erkenntnisse bzw. waren (bis auf den Fleck bzw. die Auffälligkeit im RPE und eine Papillenprominenz mit beidseits dezent randunscharfer Papille) ohne Befund. Keine Papillitis oder NNO oder Drusen.

                    Ich bin wirklich am verzweifeln. Mein Augenarzt meinte aber, dass die Papillenprominenz nicht dramatisch sei und er diese als normal bezeichnen würde. Oberflächliche Drusen wurden ausgeschlossen. Eine Ultraschalluntersuchung Ende des Jahres soll auch tieferliegende Drusen ausschließen.

                    Meine Fragen sind:
                    - Kann diese Papillenprominenz und dezente Randunschärfe normal sein? (Laut Ärzten sei diese minimal und kann normal sein)
                    - Mein Augenarzt sagte mir, dass bei der Netzhaut die Nervenfasern weißlich durchschimmern würden - das habe einen Krankheitswert. Was ist das? Ist das "normal"?
                    - Kann dieser Fleck im RPE wirklich normal sein? (Habe über sog. "Bärentazen" gelesen)
                    - Kann eine isolierte Zyklitis wirklich ausgeschlossen werden? Wäre diese "klar" erkennbar?


                    Das komische ist zudem, dass der Fleck bei weitgetropften Aufen weniger wahrnehmbar ist für mich (fast gar nicht mehr). Auch das permanente Druckgefühl verschwindet bei weitgetropften Augen.

                    Kommentar



                    • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                      Guten Abend, golam,
                      zunächst zwei Anmerkungen:
                      1. Sie sollten wirklich nicht in Panik verfallen - das hört sich alles nicht dramatisch an.
                      2. Warum soll die Ultraschalluntersuchung erst Ende des Jahres erfolgen? Das ist keine aufwendige Untersuchung.
                      Nun zu Ihren konkreten Fragen:
                      - Papillenprominenz: Die Aussage der Ärzte scheint mir sinnvoll - hängt vor allem vom Verlauf ab.
                      - was auch immer Ihr Augenarzt damit meint - er hat ja selber schon mitgeteilt, dass es keinen Krankheitswert hat.
                      - "Bärentatzen" werden die Pigment-Flecke nur genannt, wenn sie gehäuft auftreten, und auch dann müssen sie nicht krankhaft sein.
                      - eine Zyklitis wird erkannt.

                      Mit freundlichen Grüßen,
                      Prof. Dr. A. Liekfeld.

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                      • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                        Vielen Dank für Ihre Antwort.

                        Ich verfalle nicht in Panik - mich beeinträchtigt leider einfach dieses ständige "matschige" Gefühl im Kopf. Und auch die Tatsache, dass ich mittlerweile nicht mehr richtig Dinge fokussieren kann beunruhigt mich.

                        Das komisch ist, wenn ich wenige Dinge ansehe, welche sich nicht bewegen, dann ist das kein Problem.

                        Wenn ich aber bspw. in den Wald gehe, so habe ich das Gefühl "alles und nichts" zu sehen. Ich sehe zwar scharf, kann mich aber beispielsweise nicht auf den steinige Waldboden konzentrieren, weil meine Augen dann massiv tränen und mir schwindelig wird.

                        In der zwischenzeit hatte ich nun doch einen Ultraschall. Zitat: Es konnte nichts ungewöhnliches festgestellt werden. Keine Drusen erkennbar und auch die Papillenprominenz konnte dort nicht festgestellt werden bzw. diese sei wohl nicht so gravierend, dass man sie dort sähe.

                        Heißt: nichts gefunden. Das ist zwar gut...wären da aber nicht meine Beschwerden, die mich tierisch nerven.

                        Auch den nervigen schwarzen Punkt kann mir keiner erklären.

                        Jetzt soll ich im September noch zur Lumbalpunktion und nochmal zur Kontrolle...in der Hoffnung, dass dort alles in Ordnung ist und sich nichts verändert hat. Woher das ganze kommt würde ich aber dennoch gerne wissen...

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                        • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                          Guten Tag, golam,
                          eine Abklärung in neurologischer Richtung (dazu gehört ja auch die Lumbalpunktion) scheint mir sinnvoll.
                          Eine Ursache kann ich Ihnen leider nach wie vor nicht 100%ig anbieten...
                          Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. A. Liekfeld.

                          Kommentar


                          • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                            Hallo!
                            Vielen Dank für Ihre Antwort.

                            In der Zwischenzeit wurde ich auf Anraten meines behandelnden Neurologen in eine neurologische Klinik überwiesen. Dort wurde erneut ein VEP, Blutuntersuchungen und eine Sonographie des Opticus vorgenommen.

                            VEP und Blut waren völlig normal.
                            Die Sonographie zeigte eine Prominenz von:

                            links 0,7 mm
                            rechts 1,0 mm


                            Die Optikusscheide war:

                            links ca. 2,9 mm
                            rechts ca. 3,9 mm


                            Kurzzeitig war die Diagnose "einseitige Stauungspapille" im Raum (aufgrund der Seitenabweichung der Optikusscheide) . Mein behandelnder Oberarzt vor Ort meinte jedoch, dass es keine Stauungspapille sei, da sich die Werte der Optikusscheide allesamt im Normbereich befänden (erst ab ca. 5 mm "aufgeweitet"). Er hielt die Seitedifferenz für "physiologisch" und normal. Auch die Prominenz von 1,0 mm rechts meinte er sei grenzwertig (kann noch im normalen Rahmen sein oder eben nicht).

                            Fazit:

                            Die LP wurde verschoben auf November. Davor soll noch eine Dünnschicht MRT der Orbita gemacht werden. Laut augenärztlicher Kontrolluntersuchung keine Veränderung des zentralen Gesichtsfelds und auch keine offensichtliche Änderung am Sehnerv.

                            Auf meine Nachfrage hin, ob es sich um eine augenärztliche Stauungspapille handelt kam ein klares "Nein" von meinem Augenarzt zurück.
                            "Eine Prominenz ist sichtbar, aber keine klassischen Anzeichen für eine Stauungspapille (Venenstauung o.Ä.).

                            PS.: Was ich vor einigen Beiträgen mit "weißen Flecken" meinte sind wohl sogenannte "fibrae medullares" - markhaltige Nervenfasern und wohl völlig normal.

                            Meine Frage:


                            Was ist eine Stauungspapille, bzw. wann wird diese als solche bezeichnet? Was ist ein sicheres Diagnosekriterium für eine Stauungspapille?

                            Kommentar


                            • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                              Guten Tag, golam,
                              eine Stauungspapille ist eine Schwellung mit Gefäßstauung und ggf. auch Wasseraustritt am Sehnervenkopf aufgrund eines erhöhten Hirndrucks. Dies kann durch eine Lumbalpunktion bewiesen werden. Aber offensichtlich sehen die Sehnerven ja nicht nach Stauungspapillen aus..
                              Mit freundlichen Grüßen, Professor Dr. med. A. Liekfeld

                              Kommentar


                              • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                                Die Kontrolle in der Augenklinik brachte keine Verschlechterung. Ein OCT der Papille wies keine signifikanten Veränderungen auf. Auch optisch hat sich wohl nichts verändert. Ein Ultraschall zeigte keinerlei Drusen.

                                Der schwarze Punkt wurde durch fibrae medullares erklärt, welche auf dem rechten Auge temporal entdeckt wurden (auf dem linken Auge sind diese nicht vorhanden). Der Schwarze Fleck ist zudem unverändert seit dem ersten Auftreten.
                                das 30 Grad Gesichtsfeld war ebenfalls unauffällig.

                                Eine ebenfalls durchgeführte MRT Dünnschichtung der Orbita blieb ebenfalls unauffällig ohne Hinweise auf Eike hirndrucksteigerung.


                                In 6 Monaten soll nun eine verlaufskontrolle in der Augenklinik erfolgen.

                                Neurologisch gab es - bis auf die hervorragende papille - keine Auffälligkeiten. Eine Lumbalpunktion ist für Anfang Dezember angesetzt.

                                Auch in der Orthoptik zeigten sich keine Auffälligkeiten.

                                Eine Refraktion in Cycloplegie brachte jedoch Werte von +2.25 dpt links und +2.0 dpt rechts. Mir wurde daraufhin empfohlen mir eine Brille mit entsprechenden Werten anfertigen zu lassen (bzw. so viel wie meine Augen annehmen würden).

                                Eine Messung beim Optiker bestätigte diese Werte sogar ohne cycloplegie(!).
                                Ich werde nun also erstmals eine Brille mit Vollkorrektur der Hyperopie tragen. Sollten die Beschwerden damit verschwinden, entfällt die Lumbalpunktion im Dezember.


                                Meine Frage:

                                Ist es normal, dass eine Hyperopie bereits in meinem jungen Alter (Mitte 20) korrigiert werden muss? Das Testtragen beim Optiker war eine wahre Wohltat für meine Augen.
                                Ist es „schlecht“ wenn die Hyperopie vollkorrigiert wird? Niedrigere Werte brachten leider nur zwischenzeitliche Besserung ... dann traten die Beschwerden erneut auf.

                                Einerseits bin ich erleichtert, andererseits frage ich mich, wie es dazu kam, dass meine Augen die Hyperopie nicht mehr verkraften konnten. Jedoch bin ich froh, dass des Rätsels Lösung so einfach ist ... sofern die neue Brille auch die Lösung darstellt.

                                Kommentar


                                • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                                  Es ist ganz und gar nicht ungewöhnlich, dass eine Hyperopie diesen Ausmasses in einem Alter von 25 Jahren korrigiert werden muß. Insbesondere in der Nähe beträgt Ihre Akkommodationsleistung ohne Korrektur dauerhaft um die 4,5 - 5,0 Dioptrien. Das macht auch jungen Leuten zu schaffen. Zudem beginnt in diesem Alter i. d. R. der langsame Verlust der Elastizität der Augenlinse, was man landläufig als "Alterssichtigkeit" bezeichnet. Dies, zusammen mit einer unkorrigierten Hyperopie, wäre m. E. Erklärung genug für die Beschwerden - und Ihre positive Akzeptanz einer Brillenkorrektur.

                                  Kommentar


                                  • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus


                                    Ist es normal, dass eine Hyperopie bereits in meinem jungen Alter (Mitte 20) korrigiert werden muss?
                                    Ja, das ist es. Zwar zieht man i. d. R., insbesondere bei Kindern, von der Vollkorrektur eine halbe Dioptrie ab, um die eigene Akkommodationsleistung nichz vollständig zu unterbinden, bei Erwachsenen kann aber eine Vollkorrektur durchaus sinnvoll sein - wie offensichtlich auch bei Ihnen.

                                    Kommentar


                                    • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                                      Guten Tag, golam,
                                      zunächst können Sie ja also beruhigt sein, dass am Auge alles in Ordnung scheint. Übrigens kann ein prominent wirkender Sehnerv auch mit Ihrer Hyperopie zusammenhängen...
                                      Eine Vollkorrektur ist auf jeden Fall in Ordnung, wenn es Ihnen behagt (die grobe Faustregel besagt: "Korrektur der Hyperopie so viel wie möglich".
                                      Mit freundlichen Grüßen,
                                      Prof. Dr. med. A. Liekfeld.

                                      Kommentar


                                      • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                                        Hallo Frau Liekfeld. ,

                                        nachdem ich nun Zeit hatte den Befundbericht der Augenklinik durchzulesen viel mir auf, dass bei den Fibrae medullares auf dem rechten Auge differentialdiagnostisch CWS - Cotton wool spots aufgelistet war.

                                        Die Cotton wool spots würden ja - soweit ich dies nachlesen konnte - im Rahmen einer systemischen Erkrankung auftreten.

                                        Wie lassen sich fibrae medullares von Cotton wool spots abgrenzen? Können diese bspw. im OCT sicher voneinander abgegrenz werden?

                                        Kommentar


                                        • Re: Ständiger Akkommodationsspasmus

                                          Guten Abend, golam,
                                          eigentlich sind Fibrae medullares von Cotton wool spots klinisch abzugrenzen - sieht unterschiedlich aus. Cotton wool spots würden sich außerdem über die Zeit verändern oder verschwinden oder zunehmen, während Fibrae medullares unverändert bleiben.

                                          Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. med. A. Liekfeld.

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