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Kunstlinse wackelt

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  • Kunstlinse wackelt

    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

    ich bin 47 Jahre alt und war stark weitsichtig (knapp 10 dpt., und Astigmatismus). Vor vier Monaten wurde ein refr. Linsenaustausch durchgeführt. Implantiert wurden torische Hoya Model 351 T4 (Stärke: +28.00 D, bzw. +27.50 D).

    Mit den Kunstlinsen flimmert bzw. zittert das Bild bei jeder Pupillenbewegung. Ich kann im Spiegel die Linsen wackeln sehen, wenn das Licht von der Seite einfällt. In der ersten Zeit nach der OP ist das wohl nicht ungewöhnlich, ebenso halbmond- oder sichelförmige Reflexe speziell nachts beim Autofahren. Mein Augenarzt und Operateur hat mir erklärt, dass die Linse erst in den Kapselsack „einwachsen“ muss. Aber wie lange dauert das?

    Gibt es Fälle, wo dieses Wackeln so geblieben ist? Ab wann sollte man über weitere Maßnahmen nachdenken, und was kann man überhaupt tun?

    Ich bin sehr verunsichert und würde mich sehr über Ihre Antwort freuen. Herzlichen Dank im Voraus.
    Gino


  • Re: Kunstlinse wackelt

    Ein Nachtrag:
    Inzwischen habe ich ein Video gefunden, wo man dieses Wackeln sehr schön sieht. Man nennt das wohl Iridodonesis oder auch „Linsenschlottern“ (Oder nach einer Staroperation: "Pseudophakodonesis"?).

    https://www.youtube.com/watch?v=RKyvYB4t2qs

    Je heller die Umgebung, um so stärker nehme ich beim Sehen dieses Wackeln wahr.

    Wenn das – wie bei mir – nach einem Linsenaustausch auftritt, was wackelt dann:
    Die Linse im Kapselsack, oder der Kapselsack in seiner Aufhängung, den Zonulafasern?

    Vielleicht sind die Zonulafasern durch den Eingriff gedehnt oder geschwächt. Dabei hatte ich mich extra für die OP mit Femtosekundenlaser entschieden, weil das schonender für das Auge sein soll.

    Oder wackelt die Iris, weil sie vor der OP die natürliche Linse als "Unterlage" hatte, nun aber mehr Bewegungsfreiheit hat? (Die Vorderseite des Kapselsacks fehlt ja nun, und die Kunstlinse ist wohl auch dünner als die natürlich). Dann müßte aber doch jeder nach einer extrakapsulärer Staroperation dieses Irisschlottern haben ...

    Wie dem auch sei: Bleibt das so? Was kann man tun? Nochmal vielen Dank im Voraus!

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    • Re: Kunstlinse wackelt

      Guten Tag, Gino01,
      Ihre letzte Theorie kommt wohl dem Phänomen am nächsten, wobei speziell die anatomischen Verhältnisse (z.B. Lage der Linse im Verhältnis zur Iris-Rückfläche) und die Stabilität der Zonulafasern (Halteapparat der Linse) eine Rolle spielen.
      Man kann hoffen, dass sich das innerhalb des ersten halben bis eines ganzen Jahres bessert. Falls nicht, kann man Pupillenweiten-beeinflussende Augentropfen versuchen.
      Noch eine Bemerkung zum Femto-Laser für die Linsenoperation: Es gibt bisher keine belegten Daten, dass diese Methode für den Patienten besser oder sicherer ist. Im Gegenteil: Es ist erst kürzlich eine große internationale Studie veröffentlicht worden, wo diese Methode im Vergleich zur herkömmlichen Ultraschall-Methode schlechter abgeschnitten hat. Leider wird der Femto-Laser immer wieder an die Patenten für viel Geld verkauft.
      Mit freundlichen Grüßen,
      PRiv.-Doz. DR. A. Liekfeld.

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      • Re: Kunstlinse wackelt

        Herzlichen Dank, Frau Dr. Liekfeld!

        Dürfte ich abschließend bitte noch folgende Fragen stellen:

        1. Ist "Iridodonesis" für dieses Irisschlottern nach der Katarakt-OP die richtige Bezeichnung? (Entweder verwende ich bei meiner Internet-Recherche die falschen Suchbegriffe, oder das Problem ist sehr selten).
        2. Kann ich meine Zonulafasern oder den Ziliarmuskel irgendwie stärken, bzw. sollte ich irgendwas vermeiden, um sie nicht zusätzlich zu strapazieren?
        3. Inwiefern beeinflusst die Pupillenweite das Irisschlottern, und wie wirken sich die von Ihnen erwähnten Augentropfen auf das Sehen aus? (Lichtempfindlichkeit o.ä.)
        4. Hätten Sie vielleicht einen Link zur Studie "Femto-Laser vs. Ultraschall"?

        Nochmal vielen Dank im Voraus!

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        • Re: Kunstlinse wackelt

          Guten Abend,
          zu 1.: ja.
          zu 2.: nein.
          zu 3.: wenn die Pupille nicht ganz so weit wird (was durch die Augentropfen bewirkt wird), sind optische Phänomene oftmals geringer, weil weniger Lichtstrahlen gebrochen werden.
          zu 4.: Die Veröffentlichung ist im Journal of Cataract and Refractive Surgery von 2016 zu finden (Nr. 42, Seite 1779-1790); Titel: Femtosecond laser-assisted cataract surgery versus standard phacoemulsification cataract surgery: Study from the European Registry of Quality Outcomes for Cataract and Refractive Surgery; Autoren: S. Manning et al.
          Mit freundlichen Grüßen,
          Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

          Kommentar


          • Re: Kunstlinse wackelt

            Guten Morgen Gino 1,

            es ist ja nun schon eine Weile her seit Ihrem Eintrag. Da ich die gleichen Probleme habe, würde mich interessieren, ob sich Ihre Beschwerden gebessert haben. Meine OPs sind 5 und 2 Monate her und auf beiden Augen flimmert noch das Bild bei Bewegung.

            Herzlichen Dank
            Fine 11

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            • Re: Kunstlinse wackelt

              Guten Tag, fine11,
              Sie könnten auch mal Augentropfen zur Pupillenbeeinflussung nach Rücksprache mit Ihrem Augenarzt versuchen...
              Mit freundlichen Grüßen, Priv.-Doz. Dr. med. A. Liekfeld

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              • Re: Kunstlinse wackelt

                Sehr geehrte Frau Doktor Liekfeld.

                auch bei mir wurden vor gut 6 Jahre auf Grund eines Befundes Grauer Star, künstliche Linsen eingesetzt.
                Ich habe seid gut fünf Wochen mit dem rechtem Auge ein Problem, ein Schleier ist in meinem Blickfeld gerutscht.
                Der behandelnde Arzt sagt die Linse schwabbelt, sie sei runter gerutscht und wenn es stört, müsste etwas unternommen werden.
                Natürlich stört es, meine Sehstärke ist eingeschränkt.
                Meine Frage, müsste eine neue Linse rein und sollte das bald geschehen?

                Vielen Dank für eine Antwort
                Choss

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                • Re: Kunstlinse wackelt

                  Guten Abend, Choss,
                  wenn die Linse wirklich verrutscht ist und das Sehen beeinträchtigt, dann würde ich eher einen frühzeitigen Linsenaustausch empfehlen, weil die Linse ggf. auch komplett in den Glaskörperraum rutschen kann, und dann wird die Operation komplizierter.
                  Mit freundlichen Grüßen, Priv.-Doz. Dr. med. A. Liekfeld

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