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Cortison Linsentrübung

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  • Cortison Linsentrübung

    Guten Tag,

    ich bin 74 Jahre alt, habe seit 7 Jahren Glaukom, das mit Tropfen grenzwertig eingestellt ist und außerdem trockene AMD.
    Bis jetzt habe ich nur minimale Schäden im Gesichtsfeld (die ganz schwachen Lichtpunkte konnte ich mit dem rechten Auge nicht alle erkennen), mein Visus war, mit leichter Brillenkorrektur, rechts 95%, links 100%. Auf dem rechten Auge war ein ganz geringer beginnender grauer Star zu erkennen, auf dem linken Auge gab es keinerlei Anzeichen dafür.
    Nun musste ich vor 11 Tagen wegen einer schweren Ohrentzündung mit Hörminderung Cortison nehmen. Meine Augenärztin hatte nichts dagegen, bat mich aber, den Druck zwischendurch messen zu lassen.
    Ich musste eine Stoßtherapie mit 10 Tabletten (je 16mg) machen, beginnend mit 2 1/2 Tabletten, wieder 2 1/2, dann 2, dann 1 1/2, dann 1, dann 1/2 Tablette, also 6 Tage lang.
    Vier Tage vor Beginn der Tabletteneinnahme war ich bei der Augenärztin, mit 100% bzw. 95% Visus. Zwei Tage nach Ende der Tabletteneinnahme war ich wieder bei ihr. Der Druck nicht gestiegen, aber ich hatte eine so enorme Linsentrübung, dass die Pupillen milchig-weiß waren und noch sind. Der Visus lag rechts bei 20% und links bei 25%.
    Die Linsentrübung wird sehr schnell noch weiter fortschreiten, da das Cortison noch nicht ganz im Körper abgebaut ist, so dass ich damit rechnen muss, in einigen Wochen (oder Tagen?) vollblind zu sein.
    Meine Freundin schreibt hier für mich, da ich zum Schreiben und Lesen nicht mehr in der Lage bin.

    Eine Kataraktoperation ist bei mir nicht möglich, wie mir meine Augenärztin sagte. Sie erklärte es mir folgendermaßen:
    Da der Augendruck auch mit Tropfen immer 20 - 23 beträgt, zeigt sich ja, dass mein Trabekelmaschenwerk krank, d.h. verstopft ist. Durch eine Operation gibt es eine Entzündung, bei der Fibrin oder Eiweißstoffe entstehen, die das Trabekelmaschenwerk innerhalb ganz kurzer Zeit vollständig verstopfen. Die Kammerwasserproduktion wird aber nicht gedrosselt, so dass innerhalb von ca. 1 - 2 Stunden der Druck so weit ansteigt, dass der Sehnerv gequetscht wird und man blind wird. Selbst durch eine Mannitol-Injektion oder Diamox kann das nicht aufgehalten werden.

    Außerdem ist die Netzhaut während der Kataraktoperation mindestens 15 - 20 Minuten ohne den Schutz der Linse ungeschützt dem gleißenden Operationslicht ausgesetzt. Eine gesunde Netzhaut kann das verkraften, nicht aber eine kranke Netzhaut mit Drusen, wie ich sie habe.
    Nach einer Operation würde die AMD explodieren.

    Meine Fragen an Sie:
    1. Wie ist es möglich, dass sich innerhalb von 6 Tagen durch Cortison eine so gravierende Linsentrübung mit 80%iger Sehminderung einstellt?
    Hätte meine Augenärztin das vorhersehen können?
    2. Stimmen Sie den Erklärungen meiner Augenärztin zu? Gibt es wirklich keine Möglichkeit, die Katarakt in meinem Fall zu operieren? Gibt es Augenzentren und Augenärzte, die sich in meinem Fall an eine Augenoperation herantrauen würden? Meine Augenärztin meinte, das würde wohl niemand wagen.
    Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüße,
    Gertrud


  • Re: Cortison Linsentrübung

    Schade, dass niemand mir eine Antwort geben kann.
    Viele Grüße,
    Gertrud

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    • Re: Cortison Linsentrübung

      Guten Tag, Gertrud, die Aussagen Ihrer Augenärztin kann ich so nicht bestätigen. Bei dem vorliegenden Befund (unter der Voraussetzung, die Diagnosen stimmen)sollte unbedingt eine Operation des grauen Stars erfolgen. Mit freundlichen Grüßen, Priv.-Doz. Dr. Anja Liekfeld

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      • Re: Cortison Linsentrübung

        Guted Tag, Frau Dr. Liekfeld,

        vielen Dank für Ihre Antwort. Sie machen mir ein wenig Hoffnung.

        Aber meine Augenärztin meinte, die Gefahr, bei einer Kataraktoperation das gesamte Augenlicht zu verlieren, sei bei mir extrem hoch, vor allem wegen einer Hornhautdekompensation durch das Glaukom und die flache Vorderkammer.

        Welche Klinik in Deutschland würde sich an so eine schwierige Operation wie bei mir herantrauen?

        Viele Grüße, Gertrud

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        • Re: Cortison Linsentrübung

          Die Gefahr der Erblindung ist eher grundsätzlich bei einer Grauen-Star-OP sehr gering, in Ihrem speziellen Fall ist das Komplikationsrisiko sicher erhöht, aber im Verhältnis immer noch klein.
          Ich würde Ihnen anbieten, die Operation auch persönlich bei Ihnen durchzuführen - auch schwierige Bedingungen sind an unserer Klinik keine Seltenheit.
          Ansonsten müssten Sie mir mal verraten, wo Sie wohnen, um ggf. in Ihrer Nähe eine Klinik zu empfehlen.
          Mit freundlichen Grüßen,
          A. Liekfeld.

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          • Re: Cortison Linsentrübung

            Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

            vielen Dank für Ihr Angebot.

            Ich wohne in Schleswig-Holstein. Meine Augenärztin hat sich schon mit der Uni-Klinik Kiel in Verbindung gesetzt und ihnen meinen Fall geschildert, aber die dortigen Ärzte sind skeptisch, ob sie mich operieren können. Ich habe mich dort noch nicht vorgestellt, aber nach Durchsicht meiner Unterlagen haben sie, so sagte meine Ärztin, eher von einer OP abgeraten.
            Natürlich würde ich, wenn überhaupt, das schlechtere Auge zuerst operieren lassen, aber ich kann ja doch, sollte die OP schiefgehen, besser sehen mit einem Visus von 25% auf dem einen und 20% auf dem anderen Auge als mit einem Visus von 25% und nur einem Auge.
            Haben Sie Erfahrungen mit so komplizierten Augen wie meinen?
            Wenn ich bedenke, dass ich noch vor wenigen Wochen, vor der Einnahme des Cortison, einen Visus von 100% bzw. 95% hatte, dann könnte ich nur pausenlos weinen.
            Und wenn ich evt. eine Kunstlinse habe, dann muss ich ja weiterhin Glaukommedikamente tropfen. Ich habe gelesen, dass diese Tropfen die Kunstlinsen eintrüben, so dass man immer wieder neue Linsen haben muss. Also auch wenn die OP gelingt, folgt bald eine zweite, und die wird das Auge wohl nicht verkraften.

            Viele Grüße,
            Gertrud

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            • Re: Cortison Linsentrübung

              Guten Abend, Gertrud,
              die Informaiton, dass die Linsen durch die Augentropfen eintrüben und regelmäßig ausgewechselt werden müssen, ist nicht richtig. Eine Kunstlinseneintrübung ist eine seltene Komplikation und kann mit oder ohne Augentropfen passieren.
              Ich würde Ihnen wirklich raten, sich noch einmal eine zweite Meinung einzuholen und ggf. in der Klinik vorzustellen. Ich selber habe durchaus auch Erfahrungen mit komplizierten Ausgangsbefunden, aber eine Empfehlung und Prognose kann man nur aussprechen, wenn man das Auge selber gesehen hat.
              Mit freundlichen Grüßen,
              PRiv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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              • Re: Cortison Linsentrübung

                Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

                vielen Dank für Ihren Rat..

                Viele Grüße,
                Gertrud

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                • Re: Cortison Linsentrübung

                  Viel Erfolg! A. Liekfeld.

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