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Schiel-Op

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  • Schiel-Op

    Ich bin 32 Jahre alt und erlebe mein Schielen zunehmend als psychische Belastung.
    Nach einem ersten Termin zur OP-Beratung empfand ich mich nicht gut beraten.
    Ich schiele von geburt an. meine eltern haben die op damals gescheut, der winkel sei kleiner gewesen damals.ich bin rechts kurzsichtig (-1,25) links weitsichtig (+1,25). bei mir arbeitet je nach distanz immer nur das sich dafür zuständig fühlende auge, das jeweils andere klinkt sich aus- schielt stark nach innen, genauen winkel weiß ich nicht, aber die ärztin meinte sie fände es kosmetisch gesehen dringend korrekturbedürftig.psychisch fühle ich mich zunehmend belastet, da es mir phasenweise (besonders wenn ich wieder darauf angesprochen wurde) schwerfällt menschen in die augen zu sehen. doppelbilder habe ich nicht.
    von freunden/familie wird dieses daraus entstehende wechselseitige schielen beobachtet, jedoch auch, dass es momente gibt, wenn ich jemanden länger konzentriert im gespräch anschaue, wo ich mit beiden augen schaue und dadurch momentweise gar nicht schiele. wenn ich in den spiegel schaue schiele ich in der nähe auch bei konzentration manchmal nicht oder kaum, weswegen ich lange unterschätzt habe wie heftig der winkel die meiste zeit im alltag ist, erst nach immer mehr deutlichen deutlichen rückmeldungen von außen.
    die beratende ärztin hat nur den winkel am linken auge für die op-planung gemessen, da sie meint dass ich ja fast nur mit rechts (das kurzsichtige) schaue und dann das linke schielt.
    und sie meint es reicht wenn wir nur das linke (welches bei nahdistanzen schielt) nach diesem winkel operieren, dabei habe ich durch gesangsauftritte und vorträge die ich beruflich halte ganz genauso die belastung, dass in der weite genau andersrum eben mein linkes auge schaut und mein rechtes wegdriftet (nach innen schielt).das hat sie abgetan, dabei bekomme ich dazu über jahre deutliche rückmeldung vom außen.selbst wenn man die augen eh nacheinander operieren müsste, fühlte ich mich mit meiner speziellen situation nicht ernstgenommen u es klang nicht, als würde sie auf die Gesamtsitiation eingehen.
    meine frage- macht das bei meiner form des schielens so überhaupt sinn zu operieren und wenn, dann eines oder nacheinander beide? fühlt sich nicht auch das gehirn veralbert wenn nur an einem auge gezerrt wird, wo es doch ein eingespielter wechselseitiger prozess ist und keine statische einseitige muskelschwäche?

    wenn der winkel phasenweise variiert- sollte man dann durchsetzen mehrfachmessungen zu machen und sich am kleinsten winkel zu orientieren um eine überkorrektur (außenschieln) zu vermeiden?
    und ergibt sich dann nach der op in den phasen, wo die augen durch momentweise gleichzeitiges arbeiten sogar derzeit manchmal gar nicht schielen, nach der op nicht automatisch ein außenschielen durch den zug der muskeln um einen bestimmten winkel nach außen?
    ​tausend dank für eine antwort!


  • Re: Schiel-Op

    Sie sollten sich unbedingt in einer Augenarztpraxis mit angeschlossener orthoptischer Abteilung (Sehschule) vorstellen, in der eine versierte Orthoptistin arbeitet. Dort wird man neben der notwendigen, sehr ausführlichen Diagnostik auch entsprechende Behandlungskonzepte und -vorschläge bereithalten. Detailfragen können dort ebenso geklärt werden, wie die Möglichkeiten einer oder mehrerer Schieloperationen. Zur Information: Augenärzte bedienen sich aus gutem Grund der Kompetenz und Erfahrung von Orthoptistinnen. Sie selbst haben allenfalls im klinischen Betrieb die Möglichkeiten, sich entsprechendes Wissen anzueignen. Nichts gegen Ihre Augenärztin, aber zur Behandlung von Schielerkrankungen würde ich ausgewiesene Spezialisten zu Rate ziehen (das sind nun einmal Orthoptistinnen mit entsprechender Berufserfahrung) und keinen, der hin und wieder mal einen Schielpatienten zu Gesicht bekommt. Im Zweifelsfalle sollte auch immer eine 2. Meinung eingeholt werden - natürlich von einem versierten Spezialisten. Hier finden Sie ggf. eine entsprechende Praxis und weitere Informationen: http://www.orthoptistinnen.de/praxensuche.html

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    • Re: Schiel-Op

      Vielen Dank, dass war schon die Ärztin der "Sehschule" in der Uniklinik, die routinemäßig Schielberatung/Schielop`s machen. am 23.03. gibt es ein gespräch zur OP-Planung mit der oberärztin, ich solle bis dahin schon klarheit haben und es nur in anspruch nehmen wenn ich die OP will.Nur fällt mir das schwer, da ich mich im ersten Gespräch schlecht beraten/abgefertigt fühlte u manche Fragen sich für mich erst hinterher genauer formuliert haben. hoffe dass sich die oberärztin trotzdem (obwohl ich bereits entschieden sein soll) zeit nimmt und genauer drauf eingeht. nur für die grundentscheidung hilft mir, wenn jemand da schon einige gedanken zu hätte.

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      • Re: Schiel-Op

        Es wäre recht wichtig zu wissen, ob mit einer normalen Brille (oder Kontaktlinsen) für die Ferne und Nähe (ggf. mit verschiedenen Sehhilfen) momentan ein räumliches Sehen erzielt wird? Zudem sollte (zumindest zur Probe) eine (ich sage mal einfache) Prismenbrille für ein paar Tage / Wochen angepasst werden, mit der das Ziel einer etwaigen OP vorab simuliert wird (auch um zu prüfen, ob du mit dieser Situation dann zurecht kommst). Wenn diese Brille getragen wird, dürfte der Umgebung ein Schielen wohl kaum auffallen. Letztlich wäre die Durchführung einer OP dann nicht aufgrund der von der Ärztin formulierten kosmetische "Dringlichkeit" sondern wohl eher auf dem Wunsch basierend, eine Brille nicht mehr tragen zu müssen.

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        • Re: Schiel-Op

          Vielen Dank, dass war schon die Ärztin der "Sehschule" in der Uniklinik, die routinemäßig Schielberatung/Schielop`s machen. am 23.03. gibt es ein gespräch zur OP-Planung mit der oberärztin, ich solle bis dahin schon klarheit haben und es nur in anspruch nehmen wenn ich die OP will.Nur fällt mir das schwer, da ich mich im ersten Gespräch schlecht beraten/abgefertigt fühlte u manche Fragen sich für mich erst hinterher genauer formuliert haben. hoffe dass sich die oberärztin trotzdem (obwohl ich bereits entschieden sein soll) zeit nimmt und genauer drauf eingeht. nur für die grundentscheidung hilft mir, wenn jemand da schon einige gedanken zu hätte.
          Eine solche Bedingung ist schlicht unverschämt. Selbstverständlich können und sollten Sie eine leitende / verantwortliche ärztliche Kraft vor einer OP ausführlich befragen können und von dieser Informationen erhalten, die Sie in Ihrer Entscheidung unterstützt. Lassen Sie sich nicht unter unter Druck setzen und alles genaustens erklären. Dazu sind die Ärzte verpflichtet, und zudem ist das Ihr gutes Recht. Wenn man hierzu nicht bereit ist, sollten Sie sich anderweitig orientieren. Auch in "Kliniken" gibt es übrigens Unterschiede in der Qualität der Behandlung. Nur weil die Abteilung vielleicht "Sehschule" oder sonstwie heißt, muß sie nicht zwangsläufig zu den wirklich kompetenten und erfahrenen zählen, selbst in Universitäts-Augenkliniken nicht.

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          • Re: Schiel-Op

            Danke für die Bestärkung, werd drauf achten die ordentliche Klärung aller Fragen durchzusetzen u mir keinen Entscheidungsdruck machen zu lassen. Wenns direkt ums Thema Schielen geht, fühl ich mich unsicher, verletzlich und schambehaftet wie ein kleines Kind..Da muss ich besonders bewusst drauf achten nicht in den Modus zu fallen und meine Belange erwachsen durchzusetzen..

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            • Re: Schiel-Op

              Schielen ist kein Schönheitsfehler oder gar eine Bagatelle, sondern eine ernste Krankheit, die sich direkt auf die Lebensumstände der Betroffenen auswirkt, und deren Untersuchung und Behandlung in die Hände von Spezialisten gehört. Insbesondere bei der Vorbereitung einer Operation sollten neben der Festlegung der Behandlungsziele auch alle Risiken, Nebenergebnisse und möglichen Konsequenzen verständlich erläutert und diskutiert werden. Erst in Kenntnis dieser Sachverhalte kann der Patient eine valide und belastbare Entscheidung für sich treffen. Schließlich wird eine Operation nicht durchgeführt, um Chirurgen und Anästhesisten zu beschäftigen, sondern um Patienten zu behandeln.

              Vielleicht zu Ihrer Hilfe ein kleiner Fragenkatalog:

              - was sind die konkreten Ziele der Operation hinsichtlich der Stellung der Augen (Kosmetik), ihrer Beweglichkeit (bleiben die Blickbewegungen in allen Richtungen erhalten) und des funktionalen beidäugigen Sehens (bspw. räumliches Sehen)?
              - wäre es für eine bessere Prognose sinnvoll, das Schielen vor der OP über einen bestimmten Zeitraum mit einem Prisma (Folie auf ein Brillenglas) zu korrigieren, um zu sehen, ob sich an dem Ausmaß des Schielens und ggf. des Zusammenspiels beider Augen etwas verändert?
              - wäre es bei dem im Ausmaß schwankenden und offenbar sehr unterschiedlichen Schielwinkel in Ferne und Nähe ggf. sinnvoll, aus denselben Gründen einen dreitägigen Marlow-Verband durchzuführen? (Erkärung durch Ärztin / Orthoptistin notwendig)

              - wird die Operation an einem oder beiden Augen durchgeführt?
              - wird eine vollständige Beseitigung des Schielens angestrebt oder "lediglich" eine deutliche Reduzierung?
              - wird durch den Eingriff sowohl der Nah- als auch der Fernschielwinkel beseitigt / reduziert - und dies entsprechend seines jeweiligen Ausmaßes?
              - wenn nicht, welcher Schielwinkel wird dann primär operiert - der, der Sie kosmetisch am meisten stört?
              - können / werden nach der Operation Doppelbilder auftreten?
              - wenn ja, wie lange?
              - wird nach der Operation die Bewegungsfähigkeit eines oder beider Augen eingeschränkt sein?
              - ist es möglich / wahrscheinlich / beabsichtigt zusätzlich eine 2. Operation durchzuführen?
              - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolges (bezüglich des formulierten Behandlungszieles)?
              - wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer - ggf. dauerhaften - postoperativen Prismenbehandlung?

              Auch wenn Sie sicherlich die ein oder andere Frage hier und jetzt nicht verstehen, kann man Ihnen diese erklären und beantworten. Drücken Sie der Ärztin den Ausdruck mit den Fragen in die Hand und bitten um Klärung bzw. Beantwortung. Das ist weder ungewöhnlich, noch unangemessen, sondern völlig normal. Und selbstverständlich soll dies nur eine Ergänzung zu den Fragen darstellen, die Sie selbst noch stellen wollen. Alles Gute!

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              • Re: Schiel-Op

                Ich danke Ihnen herzlichst. Da sind viele Anregungen dabei die mir im Gespräch zur Klärung helfen könnten! Die Ärztin in der ersten Beratung meinte -"ach! das ist eine Routine-Op"- während ich die Sache komplexer empfinde und eben genau solche Punkte/Fragen mich durchaus beschäftigen. Nun liegt es an der Oberärztin, ob die spezifisch auf mich eingeht und verständlich kommuniziert. Wenn sie ebenso oberflächlich agiert wie die Ärztin zuvor, ist leider ne andere Klinik angesagt.

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                • Re: Schiel-Op

                  In der Regel ist nicht allein die Durchführung der Operation selbst - also quasi das Handwerkliche - das Anspruchsvolle an einer Schiel-OP, sondern auch die Indikation, also die Festlegung, welche(r) Muskel(n) auf welche Art und Weise gestärkt oder geschwächt werden müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Das kann sehr kompliziert werden, wenn ein Schielen bei Blick in Ferne und Nähe - und dann nochmals bei Fixation mit dem rechten und linken Auge - jeweils unterschiedlich groß ist oder gar in verschiedene Richtungen geht (außen, innen, oben unten etc.). Da hilft die handwerkliche Routine bei der Durchführung einer OP nicht wirklich weiter.

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                  • Re: Schiel-Op

                    Guten Tag,
                    ohne Befunde und eigene Untersuchung kann ich Ihnen keine genaue Beratung oder Prognose geben. Allerdings sollten Sie unbedingt darauf bestehen, dass Sie angemessen beraten werden (so, dass Sie verstehen, was Sie erwartet und Vertrauen haben), bevor Sie sich operieren lassen.
                    Mit freundlichen Grüßen,
                    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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