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Paradoxe Resultate bei der Gesichtsfeldmessung

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  • Paradoxe Resultate bei der Gesichtsfeldmessung

    Ich hatte vor ca. 10 Jahren eine Netzhautablösung im rechten Auge, die im Laufe der ersten Jahre zu einer Einengung des Gesichtsfeldes nach rechts (Tunnelblick) geführt hat. Um es mit einer Uhr auszudrücken: zwischen 12:10 und 12:15 war ich blind. Dies wurde auch bei der erfolgten Gesichtsfeldmessung dokumentiert.

    In den letzten Monaten fiel mir auf, dass ich Trink-Gläser, die rechts von mir standen, ohne es zu merken, umgestoßen hatte. Ich kam dann auf die Idee, dass sich mein Gesichtsfeld wieder verringert haben könnte.

    Ich habe dann mein linkes Auge geschlossen und meine rechte Hand von außen nach innen bewegt. Dieses Mal war ich von 12:05 bis 12:15 blind.
    Ich bin dann sofort zum Augenarzt gegangen, der eine erneute Gesichtsfeldmessung vornahm. Und jetzt wird es interessant: diese war mit der alten Messung bis auf wenige Grad (10) identisch ! (bei meiner manuellen "Messung" mit der Hand sind es ca. 30 Grad.)

    Ich habe ihn daraufhin gefragt, ob mein Gehirn die grünen Punkte, die ich laut Messung gesehen habe, „erfinden“ könne. Das verneinte er. Und ich muss ihm da zustimmen: mein Gehirn kann ja wohl kaum die alten Messpunkte gespeichert haben. Und: die Vernarbungen im Auge entsprechen in etwa dem Bild aus der Messung.

    Diese paradoxe Situation wirft mehrere Fragen auf:
    • Wie kann mein Gehirn grüne Punkte sehen, aber nicht meine Hand?
    • Falls mein Gehirn die grünen Punkte erfunden hat: wieso ist das sich ergebende Bild fast identisch mit dem alten?
    • Wenn nicht das Auge der Verursacher der Beeinträchtigung ist: Was kann auf dem Weg vom Auge zum Gehirn passieren, dass es zu solch einer Einengung des Blickfeldes führt?
    Kann hier jemand helfen?
    Danke


  • Re: Paradoxe Resultate bei der Gesichtsfeldmessung

    Zu Ihren interessanten Ausführungen ist folgendes zu sagen:

    Ein Konfrontationsgesichtsfeld, wie Sie es selbst bei sich durchgeführt haben, ist nicht mit einer perimetrischen Untersuchung vergleichbar und kann durchaus unterschiedliche Ergebnisse liefern.

    Bei einer Gesichtsfeldeinschränkung handelt es sich nicht zwangsläufig um "absolute" Ausfälle, also Stellen, die keinerlei visuelle Wahrnehmung mehr besitzen. Vielmehr können auch "relative" Ausfälle, also Netzhautstellen mit "lediglich" herabgesetzter Sensibilität ermittelt werden. Dies betrifft nicht nur die Leuchtdichte, also den Helligkeitsgrad, sondern auch das Farbspektrum. Eine "dunkle" Hand wird ggf. schlechter erkannt, als ein "heller" oder "grüner" Prüfpunkt.

    Was ansonsten die Wahrnehmung grüner Punkte auslöst, lässt sich in Ihrem Fall mit den vorliegenden Informationen nicht sagen. Natürlich ist aber bekannt, dass nicht nur die von der Netzhaut gesendeten Reize in der Sehrinde als visuelle Wahrnehmung verarbeitet werden. Auch Erschütterungen beispielsweise oder ein kräftiger Schlag auf den Kopf lösen entsprechende Wahrnehmungen aus ("Sternchen sehen").

    Zu Ihrer letzten Frage: der Sehnerv kann vom Austritt aus dem Auge (Papille) auf dem Weg bis zur Sehrinde an sehr vielen Stellen Verletzungen oder Beeinträchtigungen ausgesetzt sein, was oft neurologische Ursachen hat. Jedoch kann man an Art, Umfang, Form etc. eines Gesichtsfeldausfalls relativ gut eingrenzen, wo ggf. eine Läsion im Verlauf der Sehbahn und ihrer Strukturen vorliegen könnte. Hier als Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Hemian...mianopsien.png

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    • Re: Paradoxe Resultate bei der Gesichtsfeldmessung

      Ich danke Ihnen für die schnelle Antwort und den interessanten Link.

      Mir war bewusst, dass beide "Messungen" nicht die gleiche Aussagekraft haben. (Deshalb habe ich "Messung" auch in Anführungszeichen geschrieben.) Ich hatte daher noch einen weiteren Versuch unternommen (ihn aber oben nicht aufgeführt):

      Ich habe in einem völlig verdunkelten Raum mein Smartphone angemacht und die Hintergrundfarbe auf "grün" gesetzt.
      Das Ergebnis war identisch: blind von 12:05 bis 12:15.
      Das Paradoxon bleibt daher für mich bestehen.
      Erschütterungen oder ein kräftiger Schlag auf den Kopf konnten bei der Perimetrie ausgeschlossen werden. ;-)))

      Vielleicht haben Sie noch eine andere Idee?

      Danke


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      • Re: Paradoxe Resultate bei der Gesichtsfeldmessung

        Guten Tag, "Spenser46",
        eine Gesichtsfelduntersuchung mit der Hand im Eigentest ist zu ungenau, um das mit der automatischen statischen Perimetrie zu vergleichen.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. LIekfeld

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