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Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP

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  • Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP

    Hallo,

    mein Vater (66) hatte vor ca. 6 Wochen eine Katarakt-OP am linken Auge und ist mit dem Ergebnis sehr unzufrieden (und verzweifelt).

    Der Arzt sieht die OP als "gelungen" an und möchte nicht weiterhelfen. Das Ergebnis: operiertes Auge: -1,25 dpt, gesundes Auge: +1,75 dpt. Er ist also auf dem operierten Auge nun sehr kurzsichtig und kann alles bis 1m Entfernung gut und scharf sehen. Ziel war aber Emmetropie (keine Brille in der Ferne, nur eine Lesebrille).

    Der Unterschied zwischen beiden Augen beträgt nach der OP immerhin 3 dpt(!), mit denen mein Vater trotz (provisorischer) Brille nicht zurechtkommt (Schwindel, Kopfschmerzen, unterschiedliche Objektgrößen in der Ferne usw.). Im Nahbereich sieht er eine Randabschattung.

    Was könnte man in diesem Fall tun? Aus meiner Laien(-Sicht) bestehen folgende Möglichkeiten, um die ungewollte Kurzsichtigkeit auf dem operierten Auge zu verringern:
    - Tausch der eingesetzten Linse
    - ICL
    - Laserkorrektur

    Allen 3 Möglichkeiten werden abgelehnt. Einzige Empfehlung: Auch das andere Auge zu operieren und die Werte dem operierten Auge anzupassen. Aber genau das wollten wir nicht. Das andere Auge muss noch nicht operiert werden.
    Welche weiteren Möglichkeiten sehen Sie noch in diesem Fall? Falls es nur diese 3 Möglichkeiten geben sollte: Welche der 3 genanten Möglichkeiten wäre denn der risikoärmste Eingriff?

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

    Vielen Dank.

    MfG
    GSOP1


  • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Empfehlung, das andere (gesunde!) Auge zu operieren, von einem Augenarzt ausgesprochen wurde. Falls doch, stelle ich die Frage, ob Ihr Vater diese Empfehlung von diesem Arzt auch (nachweisbar) auf Papier bekommen würde?
    Die geschilderte Situation ist eigentlich ein Fall für Kontaktlinsen während des Tages in beiden Augen (für die Ferne) und zusätzlich die "gewünschte" Lesebrille. Prinzipiell denkbar wäre auch eine gewisse "Monovision", d.h. nur eine Kontaktlinse im nicht-operierten Auge für die Fernsicht und keine Linse im operierten Auge für die Nahsicht. Das räumliche Sehen geht damit bewusst verloren, ist aber für manche (wenige) Patienten ein durchaus gewollter und beabsichtigter Zustand und vielleicht ein Zustand, den man im genannten Fall zumindest in der Kontaktlinsenpause (abends) akzeptieren lernen muss.

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    • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


      Nachtrag zur Info:
      Es ist immer die OP am wenigsten risikoreich, bei der das Auge nicht eröffnet wird. Somit wäre die Laserkorrektur der "risikoärmste" Eingriff. Leider aber auch hier mit einem gewissen Risiko.

      Kommentar


      • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


        Guten Tag,
        tatsächlich würde auch ich dazu raten, das zweite Auge zu operieren (irgendwann wird das in der Regel sowieso folgen). Das zweite Auge würde ich dann aber unbedingt auf Emmetropie zielen. Wenn dann Ihr Vater mit beiden operierten Augen (zwar noch etwas unterschiedlich, aber deutlich weniger) nicht klar kommt, würde ich eine Oberflächen-Laserbehandlung anraten (hat fast kein Risiko, wird aber nicht von der Krankenkasse bezahlt).
        Ein Linsenaustausch ist u.U. auch noch möglich (abhängig vom Befund und dem verwendeten Linsentyp), sollte dann aber sehr bald durchgeführt werden, weil sonst die Linse im Auge zu stark verwächst. Und der Operateur sollte sich das zutrauen (daher ggf. kurzfristig bei einem anderen Operateur vorstellen)...
        Hoffe, Ihr Vater wird eine für ihn zufriedenstellende Lösung finden.
        Mit freundlichen Grüßen,
        Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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        • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


          Vielen Dank für die Antworten!

          [quote Liekfeld.]
          Das zweite Auge würde ich dann aber unbedingt auf Emmetropie zielen.
          [/quote]

          Das war natürlich auch auf dem bereits operierten Auge geplant. Leider ist es schief gegangen (Falsche Linse? Falsche Berechnung der Linse?). Was ist, wenn das auch auf dem 2. Auge wieder passiert?

          Wäre Emmetropie wie geplant erreicht worden, wäre der Unterschied zwischen beiden Augen nicht so groß gewesen und mein Vater wäre damit bestimmt zurecht gekommen.

          Mein Vater hat ein Problem damit, ein schlechtes OP-Ergebnis mit einer weiteren OP des _anderen_ Auges zu korrigieren (die bei einem guten Ergebnis in den nächsten Jahren noch nicht notwendig gewesen wäre!).

          Leider fühlt sich niemand für das entstandene Ergebnis so richtig verantwortlich. Ein Linsentausch oder eine Laserkorrektur wird nicht als Lösung vorgeschlagen bzw. das Angebot einer Kostenübernahme für irgendeine Korrektur. Mein Vater wird dadurch doppelt bestraft: schlechtes OP-Ergebnis + Korrektur dieses Ergebnisses auf eigene Kosten!

          Das Problem beim Linsentausch: Der Operateur sagt, ein Endergebnis stellt sich erst nach ca. 8 Wochen ein, eher sollte nichts unternommen werden. Aber in diesen 8 Wochen ist die neue Linse wahrscheinlich schon zu fest eingewachsen, ein Tausch nur mit hohem Risiko möglich. Ein Dilemma.

          Wir holen uns gerade weitere Meinungen ein und wissen noch nicht, wie es weitergeht. Über weitere Anregungen zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen.

          Vielen Dank.

          MfG
          GSOP1

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          • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


            Viele Ärzte sehen im OP-Ergebnis von bis zu +/- 1 Dioptrie bereits in etwa eine "Emmetropie" und damit nicht so die Notwendigkeit, hier was zu machen, zumal das übliche Risiko einer jeden OP ja auf den Schultern des Patienten lastet.

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            • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


              Hallo,
              ich wurde vor im Herbst vor 2 Jahren am linken Auge operiert und mir wurde auch versprochen, dass ich für die Ferne keine Brille brauche. Vor der OP brauchte ich eine Lesebrille. Nach der OP war ich dann kurzsichtig. Es war für mich sehr schlimm und musste mich erst dran gewöhnen. Im Frühjahr letzten Jahres wurde ich dann auf dem rechten Auge operiert. Wieder das Versprechen diesmal klappt es. Falsch, ich bin wieder auf dem Auge kurzsichtig. Beidseitig -1dpt. Zudem habe ich rechts noch starke Lichtirritationen. Also würde ich auf die Versprechen nicht viel geben.

              LG bruchsalandrea

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              • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


                Guten Tag,
                grundsätzlich kann ein Arzt solche Versprechen nicht machen, weil es immer die Möglichkeit, dass man trotz moderner Techniken mit der Berechnung nicht exakt da liegt, wo man hinzielt. Das liegt daran, dass jedes Auge individuell ein wenig anders reagieren kann und nicht alles vorhersehbar ist.
                Wenn Sie die Kurzsichtigkeit stört (Vorteil ist jedoch, dass Sie im mittleren und nahen Bereich Brillen-unabhängiger sind), kann man das mit einem Laser beheben (ist allerdings keine Kassen-Leistung).
                Mit freundlichen Grüßen,
                Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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                • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


                  Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

                  nach dem Einholen weiterer Meinungen bleiben vermutlich nun doch nur folgende 2 Lösungen:

                  - (vorgezogene) Operation des anderen Auges (mein Vater ist 67), mit der Hoffnung, nun wirklich Emmetropie zu erreichen

                  - Oberflächen-Laserbehandlung des operierten Auges zur Reduzierung der Kurzsichtigkeit

                  Eine Frage hätte ich noch zur Laserbehandlung: In welchem zeitlichen Abstand zur Katarakt-OP würden Sie so eine Behandlung durchführen?

                  Vielen Dank.

                  MfG
                  GSOP1

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                  • Re: Ungewollte Kurzsichtigkeit nach Katarakt-OP


                    Guten Abend,
                    ich würde mindestens 3, besser 6 Monate bis zur Laserbehandlung warten. Die Werte sollten unbedingt stabil sein.
                    Mit freundlichen Grüßen,
                    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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