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Tarsorraphie oder Ektropium?

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  • Tarsorraphie oder Ektropium?

    Ich grüße Sie, Frau Dr. Liekfeld!
    Ich hatte Mitte April 2008 eine Augen-Operation, die Folge einer voran gegangenen Kleinhirn-OP, von der ich eine Fascialis-Parese davontrug. Aufgrund dessen hatte ich ein Offenes Auge, so dass sich das Auge nicht mehr schließen ließ.Ich wurde 12 Tage später erneut am selben Auge operiert – jedoch ohne vorheriges Aufklärungsgespräch (Besprechen von Alternativen, keine Einwilligung zur OP).
    Wie ich später im Entlassungsbericht las, hatte man eine leichte Tarsorraphie vorgenommen (nur ein kleiner Schnitt).In der Folgezeit bildete sich im Oberlid des operierten Auges eine Verdickung (Gewebsansammlung), die von den konsultierten Augenärzten nicht gedeutet werden konnte. Ich wollte aus bestimmten Gründen den damaligen Operateur nicht wieder aufsuchen und ging schließlich zu einem Spezialisten, der mich in 03.2012 operierte. Er entfernte einen sehr großen Tumor ohne Malignität, mit Fadenmaterial durchsetzt.
    Daraufhin ließ ich mir sämtliche Unterlagen der damaligen Operationen kommen. Hier las ich dann auf einem Konsilschein, dass man sich selbst auflösende Fäden verwendet hatte, von denen man mich jedoch nicht in Kenntnis gesetzt hatte. Auch tauchten andere Widersprüche in den Dokumentationen auf. Daraufhin nahm ich mir einen Rechtsanwalt. Ich bekam dann zu meinem Erstaunen ein Schreiben von der Ärzte-Versicherung, dass angeblich keine Tarsorraphie, sondern eine Ektropium-OP (mit Tarsalzungenplastik) durchgeführt worden sei. Auch sollte ich diese OP gewünscht haben, was jedoch unwahr ist. Es wird argumentiert, dass die Bildung eines Tumors eine schicksalhafte Erscheinung sei, und dass sich im unteren Augenlid „Fäden in tiefer liegenden Schichten“ befinden sollen, die dort für immer verbleiben. Da ich sicher sagen kann, dass ich nur am Oberlid operiert wurde, muss ich anzweifeln, dass eine Ektropium-OP vorgenommen wurde bzw. Fäden im unteren Augenlid liegen sollen.
    Frage: Wie lässt sich feststellen, ob sich Fäden in tiefer liegenden Schichten befinden?
    Frage: Sind diese Fäden üblicherweise schwarz oder transparent?
    Frage: Ist es so, dass man diese OP in örtlicher Betäubung vornehmen kann?
    Frage. Kann man noch nach 6 Jahren feststellen, ob eine leichte Tarsorraphie oder eine Ektropium-OP vorgenommen wurde?
    Die vorgenommene OP (leichte Tarsorraphie?) hat jedenfalls knapp 30 Minuten gedauert.
    Frage: Welche der genannten OP-Methoden ist zeitlich aufwendiger?
    Für eine prägnante Beantwortung wäre ich Ihnen sehr dankbar.


  • Re: Tarsorraphie oder Ektropium?

    Guten Tag,
    ich denke nicht, dass Sie über mich juristisch relevante Aussagen erwarten können. In Ihrem Fall ist es sicher ratsam, ein Gutachten zu veranlassen mit Untersuchung Ihrer Augen.
    Aber dennoch kurz zu Ihren Fragen: Fäden in tiefliegenden Schichten kann man nicht von außen erkennen (das sollte aber aus dem OP-Bericht hervorgehen. Es gibt verschiedenen Faden-Materialien, die eingesetzt werden können, die auch unterschiedlich gefärbt sind (auch das sollte aus dem OP-Bericht hervorgehen). Beide Operationen kann man in örtlicher Betäubung vornehmen. Eine Differenzierung kann eventuell anhand noch sichtbarer Narben vorgenommen werden, bei einer Tarsorraphie ist die Lidspalte in der Regel verengt und weniger breit als am Partnerauge. Die Dauer der OP ist natürlich auch vom Operateur abhängig. Grundsätzlich ist die Ektropium-OP etwas aufwendiger.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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    • Re: Tarsorraphie oder Ektropium?

      Liebe Frau Dr. Liekfeld,
      ich bin Ihrem Rat gefolgt und habe zwischenzeitlich versucht, ein Gutachten oder zumindest einen Befund zu erlangen, der den Zustand meines Auges dokumentiert. Leider sind meine Anstrengungen jedoch bislang vergeblich gewesen; ich fand keinen niedergelassenen Augenarzt, der ein solches Papier ausstellt bzw. ausstellen will. Haben Sie evtl. einen Tipp für mich, an wen ich mich wenden könnte, um eine möglichst neutrale Aussage zu erhalten? Hier übrigens meine jüngste Erfahrung: Ein Augenarzt, der auf Privatbasis arbeitet, konfrontierte mich gleich nach meiner Schilderung der Ereignisse mit der Aussage: "Da kann ich Ihnen nicht helfen - ich bin kein Lidspezialist." Also irgend wie erinnert mich das Ganze an die Geschichte mit den beiden Krähen ...
      Ich werde wohl dem Rat der auch kontaktierten Kassenärztlichen Vereinigung folgen. Dort hatte man mir geraten, mich doch an ein Uni-Klinikum zu wenden (anderes Gewicht/anderer background). Würden Sie bestätigen, dass dieser Weg wahrscheinlich am aussichtsreichsten ist? Jedenfalls wird das dann wohl mein letzter Versuch sein, Licht in diese für mich leidvolle Angelegenheit zu bringen.
      Vielen Dank für Ihre Mühe.
      Mit freundlichen Grüßen
      tenom

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