Meine Geschichte geht wie folgt:
Ich bin 49 Jahre alt und trage schon seit meiner Jugend eine Brille (zur Korrektur von Kurzsichtigkeit und Astigmatismus) und war damit immer zufrieden. Beide Augen hatten einen Visus von 100%. Vor zwei Jahren dann begann eine langsam fortschreitende Sehschwäche (incl. monokularer Doppelbilder) auf einem Auge, während das andere Auge fast unverändert blieb. Die Brennweite der Brillenglases am schlechten Auge entwickelte sich wie folgt (zufällig habe ich die Brillenpässe aufgehoben):
Sph Cyl Achse Add
6/2009 -1,50 -0,75 175 1,5
2/2012 -1,75 -1,00 170 2,0
5/2013 -4,00 -1,00 165 1,5
2/2014 -8 bis-12,00 k.A. k.A k.A. Wert von 2/2014 stammt aus dem Gesprächen mit dem Arzt und später dem Optiker
Weitere Beschwerde ist eine leichte Blendempfindlichkeit am schlechten Auge
Beim Augenarzt wurden dann einige Untersuchungen vorgenommen:
- Augeninnendruck 20mmHg/ 23mmHg mit Hinweis, dass 23mmHg grenzwertig sind, aber nicht die Ursache für die Sehschwäche sein können, (bei der Einheit mmHg für den Augendruck bin ich mir nicht sicher, ob sie fachlich korrekt ist)
- Inspektion des Augenhintergrundes, Netzhaut, Durchblutung etc: o.B.
- Sehfeldmessung: o.B.
- Prüfung der Linse am schlechten Auge: leichter Rindentrübung, d.h. beginnender Katarakt
- ansonsten kein weiterer organischer Befund
- bei der Augengläserbestimmung/ Sehprüfung konnte für das eine Auge korrigiert eine Sehschärfe von 100% festgestellt werden, für das anderer Auge konnte trotz sorgfältiger Einstellung (Kurzsichtigkeit und Astigmatismus) nur noch ein Visus von 40% erreicht werden.
- Beim Blick durch die Lochblende (stenopäischer Spalt) konnte mit Augengläsern der Visus nochmals um 20% am schlechten Auge verbessert werden.
- Prüfung meines Blutbildes durch den Augenarzt war ohne Befund
Ergebnis: Augenarzt etwas ratlos und Verordnung einer Cataract OP
Ich bin nicht wirklich überzeugt, dass die OP Abhilfe schafft, vielmehr erwarte ich, dass der Eingriff incl. einer evtl. Nachbehandlung (Nachstar o.ä.) mit seinen Nachfolgen die Ursachen für die eigentliche Sehverschlechterung überdeckt. Eine Verstärkung der Kurzsichtigkeit um 6 bis 10 Dioptrien bei einem Beginnenden Katarakt wäre sehr ungewöhnlich. Auch sind einäügige Doppelbilder nur bei ganz speziellen Katatakterkrankungen möglich, diese wären zudem leicht zu erkennen gewesen und würden nicht im Frühstadium auftreten.
Eigene Prüfungen:
Beim Blick auf entfernte Lichtpunkte ergeben sich charakteristische Abbilder auf der Netzhaut: Rund um den Lichtpunkt bildet sich ein Kranz von Lichtpunkte der selben Quelle. In den beiden oberen Quadraten nur schwach ausgeprägt. In den beiden unteren Quadranten kann man zwischen 5 Uhr und 8 Uhr vier deutliche Punkte ausmachen, die über leuchtende Linien zum Zentrum verbunden sind.
Wenn ich den Mond mit nur dem schlechten Auge ansehe (als monokular), sehe ich vier extra Monde unterhalb des echten Mondes und rund um ihn angeordnet. Ihr versteht jetzt, warum ich mir Sorgen mache...;-)
Wenn ich mit einem entsprechend justierten Feldstecher ohne Brille ins Gelände blicke, sind alle Beschwerden verschwunden....
Nach eigenen Recherchen habe ich mich entschlossen, einen Optiker mit Spezialisierung für angepasste Kontaktlinsen zu konsultieren. Er kam zum gleichen Ergebnis wie der Augenarzt, hat jedoch mit einen Keratogramm zusätzlich eine irreguläre Hornhautverkümmung (Keratokonus, -globus oder PMD) ausschließen können. Auch hat die Messung ergeben, dass die Hornhaut beider Augen frei von optisch wirksamen Verletzungen oder Einschlüssen war.
Ich fasse zusammen: schlechtes Auge insgesamt unauffällig, mit beginnendem Katarakt. Verbleibender Astigmatismus trotz sorgfältiger Korrektur,. leichte Blendempfindlichkeit, monokulare Doppel- bzw. Mehrfachbilder. Schleichende Sehverschlechterung.
Habt Ihr Ideen, was man tun könnte, um der Krankheit auf den Grund zu kommen?
Beste Grüsse TCO99TCO99
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