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Farbiger Fleck im Gesichtfeld

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  • Farbiger Fleck im Gesichtfeld

    Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,
    seit einiger Zeit schlage ich mich mit Problemen mit einem meiner Augen herum und hoffe, dass Sie mir bei der Klärung unter die Arme greifen können. Ohne lange Vorrede hier meine Symptome im Überblick (ich entschuldige mich schon mal vorab für die Länge meines Postings).

    1.) Wenn ich mein Auge schließe und dann wieder öffne wirkt es für mich so, als ob ich in helles Licht geschaut hätte. Der dabei auftretende Fleck verblasst allerdings schnell wieder. Durch Ziehen an meinen Augenlidern kann ich die Sichtbarkeit dieses Flecks beeinflussen (würde sich ein Netzhautdefekt von so etwas beeindrucken lassen?).

    2.) Beim Betrachten von uniformen Untergründen bei hoher Helligkeit draußen sehe ich ganz viele kleine Punkte in diesem Bereich herumflitzen (Hinweis auf ausgetretene Flüssigkeit im Glaskörper?)

    3.) Allgemein besteht ein starkes Blendungsempfinden im betroffenen Bereich, wenn ich von draußen ins Haus komme. Dauert dann 2-3min, bevor der Bereich wieder transparenter wird.

    4.) Dinge „unter“ dem Fleck sind weiterhin sichtbar (Fleck ist transparent), wirken aber leicht verschwommen und je nach Unterlage farblich von der Umgebung abweichend (grünlich/bläulich). Wenn ich mich konzentriere kann ich auch den Bereich in dem Areal scharf erkennen. Ist es sehr hell sehe ich unabhängig vom Untergrund dieses „Fritzeln“, allerdings ist es auch hier so, dass ich durchaus noch den Bereich darunter sehen kann (also auch einzelne Buchstaben, Details der Umgebung, etc).

    5.) Der Bereich wirkt allgemein weniger lichtdurchlässig, ist es fast dunkel sehe ich in dem Bereich bedeutend schlechter. Der Fleck ist bei verstärktem Lichteinfall also deutlich transparenter (Hinweis auf Degeneration von Photorezeptoren alâ Retinopathia Pigmentosa? Oder schlicht und ergreifend zu viele „Hindernisse“ im Auge in Form einer Glaskörpertrübung?)

    6.) Metamorphopsien, d.h. kreuzt eine gerade Linie in der Distanz den betroffenen Bereich wirkt diese „eingedellt“, hinter dem “Eintrittspunkt“ ist die Linie allerdings wieder normal. Das Phänomen „verschwindet“, wenn ich das Auge stärker zusammenkneife, dafür sehe ich den Fleck dann stärker (Vermutung: keine „echte“ Metamorphopsie, sondern eine optische Täuschung, die durch die andere Färbung in dem Areal hervorgerufen wird). Die Färbung in dem Bereich kann sich verändern und verschiebt sich bei verstärktem Lichteinfall von grünlich nach rötlich.

    7.) Der Fleck ist unterschiedlich groß, je nachdem wie nahe der betrachtete Gegenstand vor meinem Auge ist. Wenn ich z.B. etwas direkt vor meine Nase halte, ist er max. 1-2cm groß, wenn ich etwas weiter entfernt anschaue, kann er bis zu 1/8 meines Blickfeldes einnehmen.

    Im Rahmen von 2 Augenarztbesuchen im Verlaufe dieses Jahres konnte bei den gängigen Standarduntersuchungen (Augeninnendruck, Ophthalmoskopie, Alms-Gitter) nichts gefunden werden, was auf einen krankhaften Hintergrund hätte hindeuten können. Da das Areal relativ nahe an der „Mitte“ meines Blickfeldes ist, verstehen Sie sicher meine Sorge, es könnte sich ins Zentrum „ausbreiten“.

    Auf meine Frage, ob ich eine (juvenile) Makuladegeneration haben könnte antwortete Augenarzt 2, prinzipiell denkbar, aber dann hätte ich wahrscheinlich nicht auf beiden Augen 100% Sehkraft. Ich bin übrigens 28 und männlich, falls das wichtig ist. Bei der im Anschluss stattfindenden Betrachtung des Augenhintergrundes konnte nichts Auffälliges gefunden werden, was auf krankhafte Netzhautveränderungen hätte hindeuten können.

    Ich habe gelesen, dass es in solch einem Fall charakteristische Veränderungen der Netzhaut geben würde und ich schätze die Wahrscheinlichkeit, dass beide Augenärzte einen solchen Defekt übersehen haben könnten eigentlich gering ein, was mich prinzipiell schon ein wenig beruhigt. Auf der anderen Seite mache ich mir nach wie vor Gedanken.

    Mir wurde beide Male mitgeteilt, ich hätte eine Glaskörpertrübung + Hornhautverkrümmung (linkes Auge, wo das Problem besteht 100% Sehkraft, +0.75 und -1.00 Hornhautkrümmung, rechts ebenfalls 100% und 0.00 /-0.50). Bei meinem 2. Arztbesuch wurde mir außerdem gesagt ich hätte eine beginnende Glaskörperabhebung. Woher die Probleme kommen wurde mir eigentlich nicht wirklich erklärt, man tippte wohl auf “floaters“, so richtig sicher schien man sich aber nicht zu sein.

    Ich muss auch ehrlich zugeben, dass mich diese “Theorie“ nicht wirklich überzeugt. Müsste sich dieser Fleck dann nicht in meinem Auge bewegen (tut er nicht)? Außerdem habe ich nirgendwo im Zusammenhang mit Mouches Volantes gelesen, dass die Betroffenen es mit Blendungsempfinden vergleichen oder von farbigen Flecken berichtet hätten, die in ihrem Gesichtfeld herumhängen. Ich mache mir also nach wie vor Sorgen.

    Auf der anderen Seite habe ich, wie Sie sich wohl denken können keine Lust ein 3. Mal 2-3 Stunden beim nächsten Augenarzt zu verbringen (ich hab schon noch andere Hobbies), weswegen ich erst mal hier schreibe, um sozusagen eine 3. Meinung einzuholen.
    Ich habe jetzt eigentlich auch primär nur 2 Fragen an Sie: 1.) Nach Beschreibung der Symptomatik und der Maßnahmen, die ich bereits getroffen habe: Muss ich mir Sorgen machen und 2.) Wären ernstzunehmende Defekte bereits bei den von mir beschriebenen Untersuchungen aufgefallen oder macht es Sinn weiterführende Maßnahmen zu treffen?

    Könnte es sich z.B. um eine Retinopathia centralis serosa handeln? Ich habe hierbei eine recht große Symptom-Übereinstimmung (insbesondere was das Blendungsempfinden und die Verstärkung des Flecks durch Blinzeln angeht) und die Erkrankung ist nicht untypisch bei jungen Männern, die sehr viel Stress haben. Oder hätte der Augenarzt so etwas eigentlich auch erkennen müssen? Jedenfalls könnte man den Farbfleck und das “Fritzeln“ (die “Floaters“) in diesem Bereich dann auch als ausgetretene Flüssigkeit im Rahmen der RCS in meinem Glaskörper interpretieren, oder kann so etwas ein Augenarzt klar von einer 08/15 Glaskörpertrübung abgrenzen?

    Ich bedanke mich schon mal vorab für die Zeit, die Sie sicherlich aufwenden mussten um mein Posting zu lesen und verbleibe mit freundlichen Grüßen
    Werner K.


  • Re: Farbiger Fleck im Gesichtfeld


    Guten Abend, Werner,

    ich denke, Sie müssen sich keine ernsthaften Sorgen machen, eine behandlungsbedürftige und bedrohliche Veränderung wäre den bisherigen Augenärzten sicher aufgefallen.

    Am ehesten würde auch ich vermuten, dass es sich um Veränderungen im Glaskörper handelt, die meistens harmlos sind.

    Stress ist natürlich generell nicht gut...

    Mit freundlichen Grüßen,
    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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    • Re: Farbiger Fleck im Gesichtfeld


      Hallo noch einmal,

      erst einmal danke für die rasche Antwort, die doch sehr zu meiner Beruhigung beitragen konnte.

      Eine Frage hätte ich aber dann doch noch, da sich die Beantwortung mir als Laien nicht direkt erschließt.

      Wie kann es eigentlich sein, dass ich 100% Sehkraft auf beiden Augen besitze, obwohl ich durchaus eine leichte Fehlsichtigkeit auf beiden Augen habe. Die Logik wird einem Fachfremden nicht direkt ersichtlich. Vielleicht können Sie mir das ja noch zum Abschluss erklären.

      Mit freundlichen Grüßen
      Werner K.

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