Hat jemand Erfahrungen mit Deanxit? Gibt es da grosse Nebenwirkungen?
Anonymer User
Re: Deanxit
Nebenwirkungen von Flupentixol:
Extrapyramidalmotorische Symptome
Sehr häufig (bei 0,5 mg nur gelegentlich):
Frühdyskinesien (Zungen-Schlund-Krämpfe,
Schiefhals, Kiefermuskelkrämpfe, Blickkrämpfe,
Versteifung der Rückenmuskulatur), Parkinsonsyndrom (Hypomimie, Tremor, Rigor, Akinese, Hypersalivation), Akathisie (Unfähigkeit, sitzen zu bleiben, Bewegungsdrang).
In diesen Fällen ist eine Dosisreduktion und/oder die Gabe eines Antiparkinsonmittels (ggf. als Injektion) erforderlich.
Malignes Neuroleptika-Syndrom
Selten:
lebensbedrohliches malignes Neuroleptika-Syndrom (Fieber über 40C, Muskelstarre, vegetative Entgleisung mit Herzjagen und Bluthochdruck, Bewusstseinstrübung bis Koma) Ein sofortiges Absetzen der Medikation und intensivmedizinische Maßnahmen sind erforderlich.
Andere ZNS-Effekte
Gelegentlich:
Unruhe, Schlafstörungen, Erregung, Benommenheit,
depressive Verstimmung, Lethargie, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, delirante
Symptome, zerebrale Krampfanfälle, Regulationsstörungen der Körpertemperatur
Selten:
Reaktivierung bzw. Verschlechterung psychotischer
Prozesse
Vegetative Begleitwirkungen
Häufig:
Akkommodationsstörungen, Mundtrockenheit,
vermehrter Tränenfluss, Gefühl der verstopften
Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks,
Obstipation, Miktionsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Appetitverlust
Kardiovaskuläres System
Sehr häufig (bei 0,5 mg nur gelegentlich):
orthostatische Dysregulation, Hypotonie, Tachykardie: insbesondere zu Behandlungsbeginn
und bei Patienten mit Phäochromozytom,
zerebrovaskulärer, renaler oder kardialer
Insuffizienz.
Bei einer schweren Hypotension müssen
entsprechende Notfallmaßnahmen eingeleitet
werden. EKG-Veränderungen wurden beobachtet
(Störungen der Erregungsausbreitung und -rückbildung).
Endokrinium
Sehr selten: Menstruationsstörungen, Galaktorrhoe, Gynäkomastie, sexuelle Funktionsstörungen, Gewichtszunahme.
Blut und Blutgefäße
Sehr selten: Bein- und Beckenvenenthrombosen, Agranulozytose, Leukopenie, Thrombopenie, Eosinophilie, Panzytopenie
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen, Lichtsensibilität (Vorsicht bei Sonneneinstrahlung)
Sonstige Nebenwirkungen
Sehr häufig: Müdigkeit, insbesondere zu Beginn der Behandlung
Gelegentlich: Pigment-, Kornea- und Linseneinlagerungen
Sehr selten: Störungen des Glukosestoffwechsels
Nach zumeist längerer und hochdosierter
Therapie kann es zur Manifestation von
Spätdyskinesien kommen (anhaltenden vielfach
irreversiblen hyperkinetischen Syndromen mit abnormen unwillkürlichen Bewegungen, vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur, aber auch athetoide, dystone und ballistische Bewegungen der Extremitäten). Eine gesicherte Therapie dieser Symptome ist derzeit nicht bekannt. Auf erste dyskinetische Anzeichen, vorwiegend im lingualen und digitalen Bereich, ist unbedingt zu achten.
Bei Auftreten von hohem Fieber und Muskelstarre
ist an ein malignes Neuroleptika-Syndrom
zu denken (s.o. ), welches nicht selten
als Katatonie fehldiagnostiziert wird. Da hier
eine erneute Neuroleptikum-Gabe lebensbedrohliche
Konsequenzen haben kann, ist die Differenzialdiagnose von entscheidender
Bedeutung (Medikamentenanamnese, Prüfung auf Rigor, Fieber sowie CK-Anstieg im Blut oder Harn).
Bei der Anwendung von Pharmaka vom Typ der trizyklischen Neuroleptika ist unabhängig
von der Indikation eine laufende Kontrolle
des Blutbildes notwendig. Vor der Behandlung
ist das Blutbild (einschließlich des
Differenzialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl)
zu kontrollieren. Bei pathologischen Blutwerten darf keine Behandlung mit trizyklischen
Neuroleptika erfolgen. Nach Beginn der Behandlung sollten über einen Zeitraum von vier Monaten wöchentlich Blutbildkontrollen (einschließlich des Differenzialblutbildes) vorgenommen werden. Bei unauffälligen Befunden können danach Kontrollen in
größeren Abständen erfolgen. Bei schnellem
Absinken der Leukozytenzahl oder anderen Blutbildveränderungen, ist die Behandlung
mit trizyklischen Neuroleptika sofort
abzubrechen und durch andere Therapieformen
zu ersetzen.
Gegebenenfalls sind intensivmedizinische
Maßnahmen durchzuführen. Blutbildkontrollen
sind bis zur Normalisierung erforderlich.
Der Patient sollte angehalten werden, bei
Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitriger Angina sowie grippeähnlichen Symptomen,
insbesondere, wenn diese Symptome innerhalb
der ersten drei Monate nach Beginn der
medikamentösen Behandlung auftreten, keine
Selbstmedikation mit Analgetika/Antibiotika
durchzuführen, sondern sofort seinen
behandelnden Arzt aufzusuchen.
Nieren- und Leberfunktion sowie Kreislaufsituation
(einschließlich EKG-Ableitung) sind während der Therapie in regelmäßigen Abständen zu überwachen, bei chronischer Behandlung sollten entsprechende Kontrolluntersuchungen mindestens alle sechs Monate durchgeführt werden. Ein Ausgangs-EKG sollte für spätere Verlaufskontrollen vorliegen.
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