Vitamin B 12

[Blidder]

Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

seit kurzer Zeit nehme ich ein Vitamin-B-Komplex-forte Präparat ein, das u.a. je Kapsel 1.000 µg Vitamin B 12 enthält, was dem Etikett nach 100.000 % des (empfohlenen?) Tagesbedarfs sei.

Ist eine 1.000-fache (Über-)Dosis überhaupt sinnvoll, wenn kein ausgesprochener Vitamin B 12 Mangel vorliegt?

Kann diese (Über-)Dosis zu irgendwelchen Schädigungen führen, weshalb besser ein geringer dosiertes Präparat bevorzugt werden sollte?

Für eine kurze Antwort danke ich Ihnen im voraus.

MfG
Blidder

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12


Hallo,
eine Überdosierung von Vitamin B12 ist bisher noch nicht bekannt. Es wird aus dem Darm nur in geringer Menge resorbiert.
Aus welchem Grund haben Sie sich für diese Zusammensetzung entschieden?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[Blidder]

RE: Vitamin B 12


Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

zunächst vielen Dank für Ihre Antwort, wonach auch die zigfache Tagesdosis (bzw. Überdosis) Vitamin B 12 nach derzeitigem Wissensstand als unbedenklich angesehen werden kann.

Für die Kaufentscheidung war ausschlaggebend, dass das in Holland hergestellte Präparat folgende Inhaltsstoffe besitzt:

50 mg Vitamin B 1
100 mg Vitamin B 2
100 mg Vitamin B 3
100 mg Vitamin B 6
1.000 µg Vitamin B 12
1.000 µg Folsäure
1.000 µg Biotin
100 mg Pantothensäure

Beim Vitamin B 12 war ursprünglich eine falsche Zahl bezüglich des Prozentsatzes des empfohlenen Tagesbedarfs von 1.000 % (= 10-facher Tagesbedarf) angegeben.
Auf meine Nachfrage beim Hersteller wurde mir bestätigt, dass hier ein Druckfehler vorliege und der richtige Wert 100.000 % (= 1.000-facher Tagesbedarf) sei.

Da alle genannten Inhaltsstoffe das Mehrfache des nach RDA empfohlenen Tagesbedarfs darstellen, würde mich auch hierzu Ihre Meinung interessieren, für die ich Ihnen im voraus schon danke.

Mit freundlichen Grüßen
Blidder

[Mr X]

RE: Vitamin B 12


Für ein in Holland hergestelltes Präparat zahlen Sie sicher viel zu viel Geld. Gehen Sie doch einmal in eine Dorgerie (dm hat z.B. immer gute und billige Produkte im Angebot, auch als "Eigenmarke"). Zu hohe Vitamindosen schaden (im Allgemeinen und auch nur nach bisherigen wissenschafltlichen Erkenntnissen nicht, allerdings gilt das nicht für die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K, denn die können sich im Fett anreichen und sollten daher etwas kritischer betrachtet werden.
Lange Zeit wurde dem Vitamin D z.B. eine extrem starke protektive Wirkung bei der Osteoporose nachgesagt, außerdem vermutete man eine schützende Wirkung beim Kolon-(also Dickdarm-)-Carcinom. Nach neusten Studien hat sich alles als - leider - falsche Hoffnung herausgestellt.
Mit solchen extrem hoch dosierten Medikamenten macht man an sich nur die Hersteller reich, die v.a. bei Herstellung im Ausland viel Geld verlangen. Ich würde da eher auf ein billiges und vollends ausreichendes Multivitaminpräparat empfehlen (z.B. Das gesunde Plus A-Z Multispektrum aus dem dm-Markt).

Zu den anderen Substanzen: Meines Wissens nach schaden hohe Dosen nicht, aber sind auch nicht nötig (Aunahem: Folsäure, das sollten Schwangere schon vor geplanter Schwangerschaft ausreichend hoch dosiert einnehmen, allerdings als Monopräparat, da die anderen Substanzen sogar schaden könnten).

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12


Hallo,

meine Frage war vor allem nach der Kombination der B-Vitamine. Wenn Sie z.B. insbesondere Vitamin B12 zur Blutbildung einnehmen möchten, bräuchte es kein Kombinationspräparat wie beschrieben zu sein oder gibt es andre Gründe, warum es alle B-Vitamine sein sollen? Soll eventuell ein bestehender Mangel ausgeglichen werden oder eine zusätzliche Versorgung nach längerer Krankheit erfolgen?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[Blidder]

RE: Vitamin B 12


Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

ursprünglich sollte ein Präparat zur Einnahme kommen, das Vitamin B 6, Vitamin B 12 und Folsäure enthält, um einen evtl. zu hohen Homocysteinwert zu senken, der nach Medienberichten letztendlich zu einer AMD und weiteren Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson) führen könnte.

Da ein Präparat mit nur diesen drei Inhaltsstoffen (im Internet) von mir nicht zu finden war, wurde das in meiner letzten Nachricht beschriebene Medikament ausgewählt. Dies dann auch mit dem Gedanken, dass die weiteren Inhaltsstoffe ja nicht schaden dürften.

Die Medikamenteneinnahme erfolgte und erfolgt quasi vorbeugend, da der inzwischen festgestellte Homocysteinwert lediglich bei 9,2 µmol/l und damit offenbar im Normbereich liegt. Eine Medikation auch deshalb, weil durch Lebensmittel alleine kaum eine ausreichende Menge der genannten Vitamine auf natürlichem Wege zugeführt werden kann.

Etwas überrascht war ich über die in dem Präparat genannte zigfache Menge der nach RDA empfohlenen Tagesdosis, weshalb ich mich an Sie wandte.

MfG
Blidder

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12


Hallo,es gibt durchaus Kombipräparate, deren Zusammensetzung extra für die Nahrungsergängzung bei erhöhtem Homocysteinspiegel vorgesehen ist. Suchen Sie noch nach einer Altenative? Ggf. könnte ich Ihnen einige notieren.
Mit freundlichen grüßen
Dr. Heike Pipping

[Blidder]

RE: Vitamin B 12


Sehr geehrte Frau Dr. Pipping,

ja, ein alternatives Kombipräparat wäre nicht schlecht.

Danke für Ihre Informationen im voraus.

MfG
Blidder

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12


Hallo,

es gibt zum Beispiel von Doppelherz ein Präparat, das verschiedene B-Vitamine enthält und zur Nahrungsergänzung bei zu hohem Homocysteinspiegel gedacht ist.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12, Ergänzung


Fol plus (R) ist ebenfalls ein VitaminB-Präparat bei erhöhtem Homocysteinspiegel.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping

[xmanrique]

RE: Vitamin B 12, Ergänzung


hallo,

was halten sie von medivitan. es hat den vorteil, dass es im gespritzt wird.

mfg
xm

[Dr. Pipping]

RE: Vitamin B 12, Ergänzung


Hallo,
bei Medivitan(R) geht es um einen Energieschub durch eine spezielle Kombination. In dem obengesuchten Präparat ging es um B-Vitamine zur Normalisierung des Homocysteinspiegels.

Allein die Möglichkeit, etwas injizieren zu können, würde für die Auswahl des Präparates meiner Meinung nach nicht ausreichen. Die Injektion sollte u.a. solchen Situationen vorbehalten sein, bei denen Wirkstoffe besonders schnell oder als Depot wirken sollen oder im Magen/Darm zerstört oder wenig aufgenommen würden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Heike Pipping