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Was tun bei Abhängigkeit von Psychopharmaka?

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  • Was tun bei Abhängigkeit von Psychopharmaka?

    Hallo!

    Kann mir jemand Tipps geben?
    Ich habe eine sehr gute Freundin, die in Ungarn lebt. Nun hörte ich, dass sie schon seit geraumer Zeit ein Mittel mit dem Namen "Rudotel" nimmt. Angeblich wird es in Ungarn als Beruhigungs- und Schlafmittel verschrieben, aber ich glaube, es ist ein Psychopharmaka und sollte auf keinen Fall über einen so langen Zeitraum eingenommen werden.
    Die Freundin sagt aber, dass es ohne dieses Mittel gar nicht mehr geht. Allerdings nimmt sie davon teilweise nicht wenig - an einigen Tagen bis zu 8 Tabletten. Inzwischen hat sie sehr starke Angstzustände.

    Ich mache mir große Sorgen um sie und weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich sie unterstützen kann, von dem Mittel wegzukommen, da ich große Befürchtungen habe, dass sie sich durch die Einnahme von dem Mittel abhängig gemacht hat. Auch kenne ich das Gesundheitssystem in Ungarn nicht und weiß nicht, ob es da irgendwelche Stellen gibt, an die sie sich wenden könnte. Abgesehen davon will sie das noch nicht einmal, weil sie meint, nicht krank, zu sein.

    Wer kann mir Tipps in dieser schwierigen Situation geben? Vielen Dank im voraus!


  • RE: Was tun bei Abhängigkeit von Psychopharmaka?


    Hallo Krischel,ich las gerade Deinen Text und möchte Dir gerne helfen.
    So hart wie klingt,Deine Freundin ist abhängig! Sie gesteht sich aber es nicht ein,dass sie Hilfe braucht.
    Mache nicht den Fehler und bedränge sie zu einer Beratung zu gehen.Wie es nun in Ungarn mit dem Gesundheitswesen aussieht,weiss ich nicht.Gehe doch übers Internet auf die Web-Seite Gesundheitswesen.
    Dort wirst Du bestimmt Informationen bekommen.
    Solange Deine Freundin nicht die Einsicht hat,dass sie Suchtkrank ist,kannst Du nur abwarten.
    Ich war 17 Jahre Schmerzmittelabhängig.Stand kurz vor dem Absprung und da gestand ich es mir ein,dass ich Suchtkrank bin und Hilfe brauchte.
    Nun arbeite ich aktiv an dem Aufbau einer SHG für Medikamentenabhängige.Leider existieren keine spezielle Gruppen für Medikamentenabhängige.
    Wenn Du möchtest,melde Dich einfach bei mir.
    Bitte sende dann die eMail nicht über Outlook-Express,da das Versenden nicht funktioniert.
    An diese Adresse: [email protected]
    Silke



    Kommentar


    • RE: Was tun bei Abhängigkeit von Psychopharmaka?


      Hallo,

      der Tranquilizer Rudotel enthält als Wirkstoff Medazepam, das zu den Benzodiazepinen zählt. Alle Benzodiazepine sind Psychopharmaka und haben leider ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko. Medazepam gehört überdies zu den lang wirksamen Substanzen - Halbwertzeit der aktiven Metaboliten >50 Stunden, so daß es zu einer Anreicherung im Körper (Kumulation) kommen kann.

      Finde mal heraus, seit wann sie das Mittel nimmt und ob sie vorher (oder parallel) noch andere Sachen oder evtl. Alkohol zu sich genommen hat. (Weiß natürlich nicht, ob Du 100% sicher sein kannst, eine ehrliche Antwort zu bekommen.)

      Bei starker Abhängigkeit ist ein Entzug - meines Wissens - wegen der dabei auftretenden z.T. schweren Symptome nur unter ärztlicher Aufsicht (ggfs. in einer Klinik) zu verantworten. Bestimmt gibt es auch in Ungarn Ärzte, die mit so was Erfahrung haben. Benzo-Abhängigkeit ist ja nichts neues und auch nicht selten...

      Medazepam ist in seiner chemischen Struktur übrigens fast identisch mit dem bekannteren Diazepam ("Valium"). Auch die empfohlene Dosierung und die Wirkdauer dieser Mittel liegen nahe beieinander.

      Einige Links:

      http://www.8ung.at/drogeninfonet/sub...medazepam.html

      http://www.angst-depressionen-alkoho...medazepam.html

      http://www.suchtzentrum.de/drugscout...iazepine3.html

      http://www.btonline.de/krankheiten/s...inweise04.html

      www.benzodiazepines.cc/deutsch/

      www.indro-online.de/benzos.htm

      Viel Glück!
      pl.

      Kommentar

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