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Homöopathie (Fortsetzung)

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  • Homöopathie (Fortsetzung)

    Hallo Frau Dr. Pipping und alle anderen Interessierten,

    die Diskussion "Pulsatilla" rutscht unweigerlich nach hinten, weshalb ich zwecks eventueller Fortsetzung/Ergänzungen hier einen neuen Beitrag eröffne.

    Die Diskussion über die Homöopathie ist schon fast so alt wie die Methode selbst, nämlich ca. 200 Jahre. Wobei "Diskussion" angesichts der z.T. erbitterten Auseinandersetzungen eher vorsichtig ausgedrückt ist. Z.B. hielt es die traditionell praktizierende Ärzteschaft ab 1834 (!) für angebracht, eigens zur Bekämpfung der Homöopathie eine Zeitschrift herauszugeben. Sie hieß "Antihomöopathisches Archiv"...

    Die Literatur zur Homöopathie ist längst sehr umfangreich und meine Kenntnis derselben eher bescheiden. Ein Buch, das mich jedoch beeindruckt hat und das ich deshalb hier ausdrücklich empfehlen möchte:
    Dr. med. Klaus-Henning Gypser, Homöopathie - Grundlagen und Praxis
    Taschenbuch, ca. 100 Seiten, Verlag C.H. Beck (1998), mit ca. 8 Euro durchaus preisgünstig

    Gypser geht darin auch recht ausführlich und scharfsinnig auf die gängigsten Kritikpunkte an der Homöopathie ein.

    Ein kürzerer, lesenswerter Artikel im Internet ist z.B. "Warum ich homöopathischer Arzt geworden bin" von Prof.Dr.med. Walter Köster. Zu finden auf seiner Homepage:
    www.homic.de/warum_ich.htm

    MfG
    platon



  • RE: Homöopathie (Fortsetzung)


    Ich möchte gerne auf das andere posting im alten thread antworten. Da schreibst Du:

    Hallo Thomas,

    hierzu mal ein Zitat aus einem Artikel des homöopathischen Arztes Dr.med. Gerhardus Lang:

    >> Wir kennen alle die zahlreichen Bemühungen, die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien auf irgendeine Weise physikalisch-naturwissenschaftlich zu erklären, vor allem, um auf dem Parkett der modernen Wissenschaft anerkannt wandeln zu können. Ob da nun die Photonen bemüht werden oder die "Gestaltkraft" des Wassers, oder der Herr Benveniste sich für uns stark macht, es sind dieses alles Versuche, die Hahnemann als untauglich abgelehnt hat und die er heute ebenso ablehnen würde. Er spricht vielmehr im §20 des 'Organon': "Diese im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft, Menschenbefinden umzuändern und daher Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit bloßer Verstandes-Anstrengung erkennbar; bloß durch ihre Äußerungen beim Einwirken auf das Befinden der Menschen, läßt sie sich in der Erfahrung, und zwar deutlich, wahrnehmen." <<

    Das ist zwar schön gesagt für einen Arzt vor 200 Jahren, aber damit kann man sich heute doch nicht mehr wirklich zufrieden geben. Die Physik (die es uns z.B. ermöglicht, hier zu kommunizieren, oder auch einen Satelliten nach 7 Jahren und 1,2 Milliarden Kilometern auf einem Saturn-Mond zu landen) sagt uns, dass es keine bekannten Kräfte gibt, die da noch "versteckt " sein könnten. Die meisten Menschen glauben, ein Beweis der Homöopathie würde die Medizin umkrempeln. Ich glaube, dass die Medizin nicht wirklich beeindruckt wäre. Allerdings würde dieser Beweis die Chemie und Physik in einer Weise revolutionieren, wie das höchstens Einstein mit der Relativitätstheorie einmal gemacht hat, da es offenbar unbekannte "Kräfte" und Übertragung derselben gäbe, die bisher nicht bekannt sind. Da es aber auf dieser Welt wenig Dinge gibt, die so gut abgesichert sind wie die Beschreibung unserer Welt durch die Physik, glaube ich nicht, dass wir diesen Beweis jemals sehen werden.

    "Wir sehen übrigens, das Wort "geistartig" wurde von Hahnemann selbst verwendet. Die heutigen Homöopathen benutzen es (meiner Kenntnis nach) eher selten und reden lieber von "Information" oder ähnlichem. Das sind aber letztlich alles nur verbale Krücken für Vorgänge, die wir (noch) nicht verstehen können."

    Der Punkt ist:
    Bevor man versuchen kann, etwas zu verstehen oder zu erklären, muss man doch erstmal zeigen, dass es existiert. Und alleine dieser Beweis steht ja für die Homöopathie nach wie vor aus. Bevor man die Wirksamkeit erklären will, muss man sie nachweisen. Und da die Homöopathen sich offensichtlich mit wissenschaftlichem Denke schwer tun und ihre Behandlung für so einmalig halten, dass sie sogar glauben, sie sei nicht überprüfbar (womit sie sich - wie jede auf Dogmata beruhende Ideologie - gegen Kritik immunisieren), schlage ich vor, stattdessen die Arzneimittelprüfung heranzuziehen. Jedes homöopathische Medikament kann - wie auch jedes andere Mittel - einfach getestet werden, prospektiv, randomisiert, doppelblind. Dazu braucht es nichts als genügend Probanden. Und wenn man - wie es bisher der Fall war - hierbei keinen Unterschied findet zwischen Verum und Placebo, ist die homöopathische Behandlung einfach nicht mehr haltbar, denn sie basiert ja auf den Arzneimittelbildern aus diesen Tests, die Mittel sind ja durch ihre Wirkung auf Gesunde "charakterisiert". Wenn diese Wirkung nicht existiert, braucht man sich eine potentielle Wirkung auf kranke Menschen erst gar nicht anschauen, denn nach welchen Kriterien sollten die Medikamente ausgesucht werden?

    Thomas

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