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Pulsatilla

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  • Pulsatilla

    Hallo Frau Dr. Pipping!
    Ich habe mir Pulsatilla D 200 (Kügelchen) gekauft. Wieviel ist empfehlenswert? Reichen 10 Kügelchen bei Bedarf? und wie oft kann man diese am Tag einnehmen?


  • RE: Pulsatilla


    Hallo Marie,

    ich habe in Homöopathie keine Aubildung und wenig Erfahrung. Aber: D 200 ist für die Selbstbehandlung nicht geeignet, nach der homöopathischen Lehre zu stark dafür. Sie sollte nur nach Empfehlung eines erfahrenen Homöopathen angewendet werden. Zur Selbstmedikation sind D6 bis D12 vorgesehen.

    Warum haben Sie diese Stärke ausgewählt?

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Heike Pipping

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    • RE: Pulsatilla


      ich hatte diese mal in meiner Schwangerschaft von meiner Hebamme bekommen, weil ich starke unbegründete Gemütsschwankungen hatte. Hab aber vergessen, wieviel ich nehmen sollte und wie hoch die "D-Nr" war. In der Apotheke haben sie mir das dann gegeben.
      Aber wenn das zu hoch ist, dann hole ich mir besser eine niedrigere Nr.

      Kommentar


      • RE: Pulsatilla


        Hallo Marie,

        ich stimme zunächst dem zu, was Frau Dr. Pipping gesagt hat.

        "D" steht für Dezimalpotenz, d.h. die sogenannte Potenzierung (schrittweises Verdünnen und Verschütteln) des Mittels erfolgt in Schritten von 1:10. Daneben gibt es z.B. auch die Centesimalpotenzen (Buchstabe C, Verdünnungsschritte 1:100).

        Um ein Mittel in "D 200" oder "C 200" zu erhalten, wird der gesamte Vorgang 200-mal wiederholt. Das ist schon sehr viel - das Ergebnis ist eine sogenannte "Hochpotenz", die nach homöopathischer Auffassung recht tief und anhaltend wirken kann und deshalb eher nicht für die Selbstbehandlung in Frage kommt.

        Wenn Sie Pulsatilla gegen Ihre derzeitigen Probleme ausprobieren möchten, nehmen Sie am besten D12 oder C12. Davon 1- bis 2-mal täglich 2 oder 3 Globuli (Kügelchen) lutschen. Wenn es mal 4 werden, macht's auch nix ...
        Während der Einnahme sollten Sie Kaffee und andere coffeinhaltige Sachen (Cola...) meiden.

        Es kann aber auch gut sein, daß Pulsatilla gegen Ihre jetzigen Beschwerden (Stimmungsschwankungen?) gar nicht das richtige Mittel ist. In der Homöopathie werden ja sehr viele verschiedene Substanzen verwendet. Die Schwierigkeit bzw. "Kunst" besteht darin, das für den jeweiligen Fall/Patienten genau passende zu finden - denn alle anderen werden keine oder nur eine relativ schwache Wirkung haben.

        Bei stärkeren oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie sich jedenfalls an einen Arzt (oder evtl. Heilpraktiker) wenden und nicht zu viel selbst herumprobieren. Es gibt auch Ärzte mit gründlicher (mehrjähriger) Ausbildung in Homöopathie.

        MfG
        platon

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        • RE: Pulsatilla


          danke...

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          • RE: Pulsatilla


            Unter der Voraussetzung, dass die heutige Physik und das von ihr beschriebene Weltbild nicht grundlegend falsch ist, kann man ganz einfach sagen:

            Ab einer Verdünnung von D23 ist kein einziges Molekül der Ursubstanz mehr enthalten (dafür viele andere, die durch Verunreinigung der Luft und der Lösungssubstanzen beigemischt werden). D200 dürfte ungefähr einem Molekül in unserer Milchstraße oder Galaxie entsprechen. Mit anderen Worten: Wo Pulsatilla D200 draufsteht, ist überhaupt kein Pulsatilla mehr drin. Du kannst also auch das ganze Fläschchen Pulsatilla auf einmal nehmen und wirst keine Pulsatilla-spezifische Wirkung haben - außer die, welche durch den Placebo-Effekt verursacht werden. Welche das sind, hängt u.a. von Deinen Erwartungen ab.

            Thomas

            Kommentar


            • RE: Pulsatilla


              und wozu gibt es das denn? Warum steht dann Pulsatilla drauf und nicht ein anderes Mittel was darin enthalten ist?
              Versteh jetzt gar nichts mehr. Einer sagt, ist zu viel, der andere sagt, es ist zu wenig. Was denn nun....?

              Kommentar



              • RE: Pulsatilla


                Weil die Homöopathen glauben, dass sich durch das "Verdünnen" einer Lösung nach ihrer Methode die "Wirkung" der Ausgangssubstanz verstärkt - deshalb nennen sie das ja auch Potenzieren und nicht Verdünnen. Vom Mittel selbst ist aber wie gesagt ab D23 nichts mehr drin, weshalb die Homöopathen je nach Vorbildung mal von einer abstrakten "geistartigen Wirkung" sprechen, die in der Lösung gespeichert sei, ein andermal versuchen, dass mit wilden physikalischen Begriffen zu begründen ("Clusterbildung", "Quanteneffekte"), die jedem Physiker die Haare zu Berg stehen lassen.

                Gute Infos zur Homöopathie aus heutiger Sicht:
                http://www.indian-skeptic.org/html/gwup/homeo.htm
                http://www.gwup.org/themen/texte/homoeopathie/
                http://www.gwup.org/themen/berichte/homoepathie.html

                Im Denkmodell der Homöopathen ist deshalb D200 ein sehr stark wirksames Mittel, physikalisch und chemisch ist da aber gar nichts mehr drin. Alle Experimente, die bisher mit solchen Hochpotenzen gemacht wurden, konnten dementsprechend auch keine Wirkung feststellen.

                Thomas

                Kommentar


                • RE: Pulsatilla


                  Hallo Thomas,
                  Sie haben absolut Recht und genauso habe ich es imStudium gelernt und viele Jahre die Homöopahtie aus argwöhnischer Distanz betrachtet.
                  Inzwischen kenne ich genügend glaubwürdige positive Erfahrungsberichte, um auch der Homöopathie eine Therapiechance bei stimmten Erkrankungen oder Symptomen zu geben, gerade weil sie den Patienten ganzheitlich sieht.

                  Hallo Marie,
                  wenn man als Patient auf die Homöopathie vertraut, sollte man auch die Theorie und Praxis der Herstellung der Mittel akzeptieren. Und da ist nun mal eine starke Verdünnung eine Potenzierung, also Verstärkung.
                  Probieren Sie es aus. Vielleicht hilft es Ihnen.

                  Mit freundlichen Grüßen
                  Dr. Heike Pipping

                  Kommentar


                  • RE: Pulsatilla


                    Liebe Frau Pipping,

                    da würden mich einige Dinge sehr interessieren (nein, kein Spott, echtes Interesse):

                    - Um was für Erkrankungen handelte es sich bei den von Ihnen erwähnten Erfahrungsberichten?
                    - Wissen Sie sicher, dass die "Heilungen" (waren es wirkliche Heilungen?) ausschließlich auf einer homöopathischen Behandlung beruhten, oder wurde (wie sehr oft) parallel eine Behandlung nach wissenschaftsmedizinischen Methoden durchgeführt, evtl. auch nicht-homöopathische Medikamente genommen?
                    - Was glauben Sie persönlich, worauf diese "Heilungen" beruhten? Auf einer spezifischen Wirkung homöopathischer Hochpotenzen?
                    - Sie sprechen von "bestimmten Erkrankungen oder Symptomen", bei denen Sie der Homöopathie eine Chance geben würden. Um was für Erkrankungen und Symptome handelt es sich dabei?
                    - Was ist für Sie an der Homöopathie ganzheitlich?

                    Falls Sie gelegentlich Zeit finden, einige dieser Fragen aus Ihrer persönlichen Sicht zu beantworten, würde ich mich freuen.

                    Mit freundlichen Grüßen
                    Thomas

                    Kommentar



                    • RE: Pulsatilla


                      Hallo Thomas,
                      ja dafür bräuchte ich etwas Zeit, die im Moment. etwas knapp ist. Nicht nur Zeit zum Aufschreiben, sondern auch zum Nachdenken, um Ihrer und meiner eigenen Kritik stand halten zu können. Ich habe, was Homöopathie betrifft, keine fertige Meinung, bin noch dabei Informationen und Erfahrungen zusammeln.

                      Ich schlage Ihnen vor, daß wir die Grundsatzdiskussion vielleicht auf e-mail-Ebene weiterführen. (?)

                      Viele Grüße
                      Dr. Heike Pipping

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                      • der Beweis ??


                        Mit Interesse verolge ich die sich hier anbahnende Diskussion zwischen dem Arzt und der Apothekerin.
                        Ich würde das Thema sehr gern in diesem Forum fortgesetzt sehen.
                        Nachstehend ein Text der aus einem Hyperlink (google - s. hier rechts) auf diese Seite kopiert ist.
                        Wie schätzen Sie, sehr geehrte Frau Dr. Pipping und Sie, lieber Thomas, die Validität des "Rattendarm/Belldaonna D90" Versuches ein ? Gibt es noch weitere derartige Beweise?
                        ----------------------------------
                        Radionik und Homöopathie
                        Hahnemann wählte zu seiner Zeit Globuli und alkoholische Lösungen als geeignete Träger für die Therapie mit homöopathischen Schwingungen aus. Schon er zeigte aber, daß es neben diesen beiden Trägersubstanzen auch Möglichkeiten gibt, Heilinformationen auf nichtstofflichem Weg zu übertragen. Nachweislich enthalten Potenzen ab C12 nämlich keinen stofflichen Anteil der Urtinktur mehr; trotzdem hatte er mit Hochpotenzen (z.B. C200) großen Erfolg auch bei solchen Patienten, die er lediglich an dem entsprechenden Gefäß riechen ließ. Was hier noch wirkt, ist die Schwingung, die Information des homöopathischen Mittels, die dann einen pathologischen Zustand durch In-Formation (!) wieder in einen physiologischen umkehren kann. Mittels eines radionischen Geräts wie QUANTEC® kann diese homöopathische Information auch direkt auf jede beliebige Trägersubstanz aufgeschwungen werden.

                        Der Beweis der Wirksamkeit durch die Universität Leipzig:
                        Eigentlich war die Professorin Karen Nieber, Leiterin des Institut für Pharmazie an der Universität Leipzig, ausgezogen, um zu beweisen, dass Homöopathie unwirksam ist und bestenfalls durch Placebo-Effekte erklärt werden kann.
                        Auf der Suche nach einer Versuchsanordnung, bei der man jedweden Placebo-Effekt ausschliessen kann, kam sie auf folgende Idee:
                        Sie gab einen Rattendarm in eine Nährlösung und befestigte ihn über Organfäden so an einen Sensor, dass sie Verkürzungen des Darmes durch Kontraktion messen konnte. Dann gab Sie in die Nährlösung ein Reizmittel, das starke Kontraktionen des Rattendarmes verursachte.
                        Die Professorin Karen Nieber erwartete als Pharmakologin, dass die Gabe eines homöopathischen Mittel gegen Darmkrämpfe in einer Potenz jenseits der C12 keinen Effekt haben dürfte, weil ab dieser Potenz keinen Wirkstoff mehr vorhanden ist. Um den Grad der Verdünnung in diesen Potenzen begreiflich zu machen: eine D26 bedeutet die Gabe eines einzigen Tropfens in das Wasser aller Weltmeere zusammengenommen!
                        In Leipzig gab man in die Nährlösung mit dem durch das Reizmittel verkrampften Darm Belladonna in der D90 hinein und siehe da: der Darm entkrampfte sich umgehend, die Messapparatur schlug aus.
                        Die ARD hat dieses Ergebnis in einer Sendung vom 10. März veröffentlicht. Mehr dazu finden Sie unter
                        http://www.daserste.de/wwiewissen/th...cgkn76p~cm.asp
                        Weitere interessante Links:
                        http://moderntimes.orf.at/web/Beitra.../beitrag6.html
                        http://hns.pvs-bw.de/article.php?sid=13894
                        Was Hahnemann vor zweihundert Jahren sagte, um seine Homöopathie zu verteidigen, mag auch für die Leipziger Studie gelten:
                        "Ich fordere gar keinen Glauben dafür und verlange nicht, dass dies jemandem begreiflich sei. Auch ich begreife es nicht; genug aber, die Tatsache ist so und nicht anders. Bloß die Erfahrung sagt's, welcher ich mehr glaube als meiner Einsicht."

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                        • RE: der Beweis ??


                          "Mit Interesse verolge ich die sich hier anbahnende Diskussion zwischen dem Arzt und der Apothekerin.
                          Ich würde das Thema sehr gern in diesem Forum fortgesetzt sehen."

                          Würde ich auch lieber. Ist allerdings etwas umständlich, da der Thread inzwischen nicht mehr auf der Startseite ist.

                          "Nachstehend ein Text der aus einem Hyperlink (google - s. hier rechts) auf diese Seite kopiert ist.
                          Wie schätzen Sie, sehr geehrte Frau Dr. Pipping und Sie, lieber Thomas, die Validität des "Rattendarm/Belldaonna D90" Versuches ein?"

                          Leider habe ich von diesem Experiment bisher nur in Sekundärliteratur gelesen, die Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift steht meines Wissens noch aus. Ich bin auch gespannt, ob es überhaupt angenommen wird, da ich davon ausgehe, dass hier (ähnlich wie bei Benveniste vor Jahren) Fehler im Versuchsaufbau vorlagen. Ich bin überzeugt, dass die Ergebnisse nicht reproduzierbar sind.

                          "Gibt es noch weitere derartige Beweise?"

                          Es gab etliche Versuche, Arzneimitteltests an Gesunden nach wissenschaftlichen Kriterien durchzuführen. Dabei fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen Verum- und Placebo-Gruppe. Auf die schnelle zwei links:

                          http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q...&dopt=Abstract
                          http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q...&dopt=Abstract

                          Dieses Vorgehen halte ich sowieso für das sinnvollste, weil die Arzneimitteltest problemlos auf diese Weise durchzuführen wären. Da müßte man nicht über ethische Probleme, Versuchsaufbau oder angebliche Besonderheiten der homöopathischen Behandlung, die eine wissenschaftliche Überprüfung angeblich unmöglich machen, diskutieren. Wenn sich dabei kein Unterschied zwischen Verum und Placebo zeigt, ist schlicht die Basis der homöopathischen Behandlung entzogen.

                          Thomas

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                          • RE: der Beweis ??


                            "Leider habe ich von diesem Experiment bisher nur in Sekundärliteratur gelesen, die Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift steht meines Wissens noch aus."

                            - auch meine Suchen war bisher erfolglos

                            "Ich bin auch gespannt, ob es überhaupt angenommen wird, da ich davon ausgehe, dass hier (ähnlich wie bei Benveniste vor Jahren) Fehler im Versuchsaufbau vorlagen. Ich bin überzeugt, dass die Ergebnisse nicht reproduzierbar sind."

                            - Ich teile Ihre Überzeugung und würde es als Wunder bezeichnen, wenn die Belladonna "Potenz" D90 tatsächlich einen relaxierdenden Effekt auf den verkrampften, isolierten Rattendarm hätte.
                            Es doch eigentlich ein Leichtes, solche Tests zu verifizieren.
                            Beim Lesen des Versuches erinnerte ich mich spontan an den klassischen Versuch von Loewi in 1921:

                            "Die Entdeckung der meist chemischen Natur der synaptischen Informationsübertragung ist das Schlüsselexperiment der Neuropharmakologie.
                            Sie gelang 1921 dem Grazer Pharmakologen Otto Loewi. Seine Arbeit trägt den Titel "Über humorale Übertragbarkeit der Herznervenwirkung".
                            Er füllte über eine Kanüle den Ventrikel eines isolierten Froschherzens mit Ringerlösung. Ein solches Herzpräparat schlägt in vitro einige Stunden lang weiter. In Abständen von 15 Minuten pipettierte Loewi nun die Ringerlösung aus dem Herzen ab, und zwar entweder nach einer 15¬Minuten-Periode ohne Nervenreizung (Normalperiode) oder nach 15minütiger elektrischer Reizung des Nervus vagus.
                            Die Lösungen wurden aufbewahrt und dann abwechselnd wieder in den Ventrikel hinein pipettiert.
                            Das Ergebnis in Loewis Worten:
                            "Die Füllung der Normalperiode wirkte nicht anders als frischer Ringer, war also ohne irgendeinen Einfluß. Wurde aber der Ringer der Vagusreizperiode eingefüllt, so trat regelmäßig eine deutliche negativ inotrope, mitunter dazu noch eine negativ chronotrope Wirkung ein.
                            Die ...Auswertungen... zeigen, dass die Wirkung durch Atropin prompt aufgehoben wird."
                            Loewi folgerte, die Nervenreizung setze im Herzen einen Stoff frei, den "Vagusstoff", der dann seinerseits negativ ino- und chronotrop wirke.
                            In derselben Arbeit bereits vermutete er, auch die Sympathikuswirkung werde humoral auf das Herz übertragen, durch einen "Accelerans-Stoff".
                            Wenige Jahre später schlug er vor, der Vagus-Stoff sei Acetylcholin und der Accelerans-Stoff Adrenalin.
                            Man hatte chemische Neurotransmission schon früher zuweilen erwogen.
                            Loewi hat sie experimentell bewiesen."

                            Quelle: allg. und spez. Pharmakologie & Toxikologie, 8. Auflage - Urban Fischer Verlag.

                            und weiter:

                            "Die Gewinnung geistartiger Heilkraft durch die spezielle Zubereitung der homöopathischen Arzneistoffe.

                            Die Potenzierung
                            Hahnemann begründet in §§ 269 und 270 seines Organon der Heilkunst die homöopathische Arzneistoffzubereitung so:
                            "Die homöopathische Heilkunst entwickelt zu ihrem besondern Behufe die innern, geistartigen Arzneikräfte der rohen Substanzen, ... wodurch sie sämmtlich erst recht sehr, ja unermeßlich -,durchdringend' wirksam und hülfreich werden, selbst diejenigen unter ihnen, welche im rohen Zustande nicht die geringste Arzneikraft im menschlichen Körper im äußern. Diese merkwürdige Veränderung in den Eigenschaften der Natur-Körper, durch mechanische Einwirkung auf ihre kleinsten Theile, durch Reiben und Schütteln (während sie mittels Zwischentritts einer indifferenten Substanz, trockner oder flüssiger Art, von einander getrennt sind) entwickelt die latenten, vorher unmerklich, wie schlafend in ihnen verborgen gewesenen, dynamischen Kräfte, welche vorzugsweise auf das Lebensprinzip, auf das Befinden des thierischen Lebens Einfluß haben. Man nennt daher diese Bearbeitung derselben Dynamisiren, Potenziren (Arrneikraft-Entwickelung) und die Produkte davon, Dynamisationen, oder Potenzen in verschiednen Graden. ... Durch diese mechanische Bearbeitung, wenn sie nach obiger Lehre gehörig vollführt worden ist, wird bewirkt, daß die, im rohen Zustande sich uns nur als Materie, zuweilen selbst als unarzneiliche Materie darstellende Arznei-Substanz, mittels solcher höhern und höhern Dynamisationen, sich endlich ganz zu geistartiger Arznei-Kraft subtilisirt und umwandelt."

                            Hahnemanns Denken folgend, lassen homöopathische Ärzte Potenzen ihrer Arzneistoffe anfertigen, entweder, bei flüssigen Arzneistoffen, durch Zugabe von Alkohol-Wasser-Gemischen oder, bei festen Arzneistoffen, durch Verreibung mit Milchzucker. Eine sorgfältige Verreibung von Graphit mit Milchzucker zum Beispiel dient nicht der Verdünnung im üblichen Wortsinn, sondern der "Dynamisation". Der Vorschrift des Homöopathischen Arzneibuchs entsprechend dauert die Verreibung für jede Stufe mindestens eine Stunde. Bei Flüssigkeiten wird bei jeder Stufe mindestens 10mal kräftig geschüttelt. Die Potenzierung (Verdünnung im üblichen Wortsinn) folgt in der Regel der Dezimalskala, 1 + 9 = 10 (D-Potenzierung), weniger häufig der Centesimalskala, 1 + 99 = 100 (C-Potenzierung).
                            Bei der Potenz D6 beträgt die Konzentration des Arzneistoffes folglich 1:1000000.
                            Das entscheidende Axiom ist die Zunahme der Wirksamkeit bei gleichzeitiger Verminderung der Konzentration des Wirkstoffes durch die Dynamisation.
                            Für eine erfolgreiche Dynamisation ist es nach der Überzeugung der Homöopathen irrelevant, dass bei so genannten Hochpotenzen über D23 hinaus, also jenseits der Loschmidtschen Zahl (=6 mal 10 hoch 23 Atome/Moleküle pro Mol), wahrscheinlich kein einziges Molekül des Arzneistoffs mehr vorhanden ist.
                            Und du willst eine Pulsatilla D200 nehmen, das kannst du unbesorgt machen
                            Bedenklich ist, wenn von toxischen Substanzen niedrige Potenzen wie D3 und D4 angewendet werden. Zum Beispiel werden in homöopathischen Kompendien Potenzen von Quecksilbersalzen ab D4 bei Appendicitis, Laryngitis, Angina, Gallensteinen, Gelenkrheumatismus, Melancholie und Parkinsonkrankheit genannt.
                            Gefährlich sind diese Empfehlungen besonders, weil es sich, wie die Indikationen zeigen, oft um Anwendungen über längere Zeit handelt. Analoges gilt für Arsen, Antimon, Blei und Wismut.
                            Die Trinkwasserverordnung begrenzt den Quecksilbergehalt des Wassers auf maximal 1 µg/1. Amalgamplomben geben pro Plombenträger etwa 10 µg Quecksilber pro Tag ab. Ein Tropfen einer Quecksilberpotenz D4 enthält aber 5 µg Quecksilber, und dreimal tägliche Einnahme von je 10 Tropfen D4 bedeutet demnach eine Zufuhr von 150 µg, 150mal mehr als maximal in einem Liter Trinkwasser vorhanden sein dürfen und 15mal mehr als täglich aus den Plomben freigesetzt.
                            Wie für das Simile-Dogma, so gibt es für das Potenzierungsdogma keine biologische Basis."

                            Quelle: allg. und spez. Pharmakologie & Toxikologie, 8. Auflage - Urban Fischer Verlag.

                            Kommentar


                            • RE: der Beweis ??


                              Hallo,
                              ich erbitte eine Auszeit, bin gerne bereit, die Diskussion fortzusetzen. Habe im Moment nur freie Minuten für ganz ganz wichtige Fragen. Aber persönliche Befindlichkeiten möchte ich grundsätzlich aus dem Forum fernhalten.

                              Vorausschicken möchte ich, daß Sie von mir keine Verteidigung der Homöopathie an sich oder gar eine wissenschaftliche Anerkennung der Methode erwarten dürfen. Ich stehe ihr nach wie vor kritisch gegenüber, genauso kritisch, wie ich die Heilung und Prophylaxe von Krankheiten durch alleinige Gabe hochdosierter Vitaminen sehe.

                              Ich habe jedoch in meiner Umgebung vertrauenswürdige und erfahrene Kollegen und Patienten, die mit Homöopathie Erkrankungen erfolgreich behandlen. Dem kann ich mich nicht verschließen, sondern fühle eher mein Interesse herausgefordert.
                              Dazu kommt die Erfahrung, daß die klassische Medizin den Patienten im 3-Minuten-Rhythmus betrachtet, nie genügend Zeit bleibt , um weitreichende Fragen zu stellen und aus Antworten Schlüsse zu ziehen.
                              So werden z.B. Patienten, die jahrelang Omeprazol u.ä. nehmen fast nie auf die Bedeutung der Ernährung für den Säure-Base-Haushalt des Körpers hingewiesen. Dafür ist keine Zeit, aber da liegt oft die Ursache für die Erkrankungen, um nur ein Beispiel zu nennen.

                              Mit freundlichen Grüßen
                              Dr. Heike Pipping

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                              • RE: der Beweis ??


                                "So werden z.B. Patienten, die jahrelang Omeprazol u.ä. nehmen fast nie auf die Bedeutung der Ernährung für den Säure-Base-Haushalt des Körpers hingewiesen. Dafür ist keine Zeit, aber da liegt oft die Ursache für die Erkrankungen, um nur ein Beispiel zu nennen. "

                                "Fast nie"
                                Ist eine derartige Behauptung Ihrerseits nicht polemisch ?
                                Worauf berufen Sie sich, ev. auf Ihre persönliche Erfahrung?

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                                • RE: der Beweis ??


                                  ich habe eine anthrposophische Ärztin, welche sich ausgibig Zeit nimmt bei den Untersuchungen. Sie verordnet auch überwiegend homöopathische Mittel (überwiegend von anthroposophischen Firmen) zur Unterstützung der Heilungsprozesse. Sie fragt auch nach den Ernährungsgewohnheiten und nach dem seelischen Stress den man hat und kann sich daraus ein "Bild" machen.
                                  Vielleicht sollten doch die Schulmediziner eine Zusatzausbildung haben in solchen Dingen. Es ist alles noch zu eingleisig.

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                                  • RE: der Beweis ??


                                    da hast du recht, liebe marie,
                                    und die zusatzausbildung heisst: freundlichkeit, geduld und zuwendung:

                                    aus dem Lehrbuch der Psychiatrie, Bleuler:
                                    "......Bedeutung hat vor allem die Verarmung an natürlichen, warmherzigen Beziehungen untereinander.
                                    Sie untergräbt das Selbstvertrauen und lässt Ängste überhandnehmen. Mancherlei moderne Verhältnisse fördern die Vereinsamung :
                                    im eigenen Auto eingeschlossen, hören persönliche Begegnungen auf der Straße und in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf; vor dem Fernsehkasten (Internet)entwöhnt man sich des vertrauten Umgangs mit andern; das Leben im Warenhaus oder Internetshop ist unpersönlicher als das Leben im kleinen Laden, und solche Beispiele ließen sich viele nennen - aber vergessen wir nicht, was uns am meisten angeht: die Weiterentwicklung der Technik in Diagnostik und Therapie nimmt mehr Zeit und Interesse der Heilberufe in Anspruch als früher, so dass sich viele Kranke bei ihnen einsam und verlassen, statt geborgen fühlen.
                                    Ein besonders abschreckendes Beispiel: Das Erfassen und Erahnen des Leides seines Kranken im Zwiegespräch nimmt dem Kranken das Gefühl der Vereinsamung, wogegen er in tiefere Vereinsamung verfällt, wenn er auf sich gestellt einen Fragebogen über sein intimes Leben auszufüllen hat, den der Arzt am Schreibtisch oder mit dem Computer bearbeitet.

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                                    • RE: der Beweis ??


                                      Ja, berufe mich auf meine Erfahrung in der Apothekenpraxis. Habe noch nicht einen Omeprazol-Patienten erlebt, der von Übersäuerung des Körpers und dem möglichen Zusammenhang mit Ernhährungsgewohnheiten gehört hätte. Stattdessen Dauerverordnung, weil die Symptome immer noch vorhanden sind.

                                      Bitte sehen Sie mir eine gewisse polemische Betrachtung der aktuellen Situation im Gesundheitswesen nach. Gern würde ich sofort meinPharmaziestudium durch ein zusätzliches Medizinstudium ergänzen.
                                      Die Apothekenpraxis bedeutet im Moment, daß die Patienten zunehmend erwarten, daß wir die Arbeit tun, die den Ärzten vorbehalten ist: Diagnosen stellen, Medikamente verordnen, Wunden versorgen, Überweisungen zum Spezialisten ausstellen.

                                      Im Rücken fühle ich dabei den Druck, bei Verordnungen unbedingt ein Medikament aus dem unteren Preisdrittel abzugeben, die Gesundheitsreform zu erklären, deren soziale Härten ich an ganz konkreten Einzelfällen erlebe und die ständig steigenden Preise der Medikamente, wie sie für den Jahresbeginn angekündigt wurden.

                                      Dabei kommt der wissenschaftliche Anspruch einer optimalen Therapie und auch die wirkliche Lösung sozialer Notfälle leider zu kurz. Diesen Anspruch möchte ich jedoch nicht aufgeben.

                                      Mit freundlichen Grüßen
                                      Dr. Heike Pipping

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                                      • RE: der Beweis ??


                                        ich verstehe Ihre Erklärungen sehr gut,
                                        aber es hilft alles nichts, es muss ja alles weitergehen, deshalb machen wir es so gut wie wir es können, was denn sonst.

                                        Weiterhin alles Gute für Sie, liebe Frau Dr. Pipping,
                                        vor allen Dingen Gesundheit und viel Kraft für das neue Jahr.

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                                        • Wünsche


                                          Vielen Dank für die guten Wünsche! Offensichtlich sind Sie Kollege!? Und ich habe heute gerade meinen freien Tag, weshalb ich so schnell antworten kann.

                                          Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen meinerseits
                                          Dr. Heike Pipping

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                                          • RE: Pulsatilla


                                            Hallo Thomas,

                                            hierzu mal ein Zitat aus einem Artikel des homöopathischen Arztes Dr.med. Gerhardus Lang:

                                            >> Wir kennen alle die zahlreichen Bemühungen, die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien auf irgendeine Weise physikalisch-naturwissenschaftlich zu erklären, vor allem, um auf dem Parkett der modernen Wissenschaft anerkannt wandeln zu können. Ob da nun die Photonen bemüht werden oder die "Gestaltkraft" des Wassers, oder der Herr Benveniste sich für uns stark macht, es sind dieses alles Versuche, die Hahnemann als untauglich abgelehnt hat und die er heute ebenso ablehnen würde. Er spricht vielmehr im §20 des 'Organon': "Diese im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft, Menschenbefinden umzuändern und daher Krankheiten zu heilen, ist an sich auf keine Weise mit bloßer Verstandes-Anstrengung erkennbar; bloß durch ihre Äußerungen beim Einwirken auf das Befinden der Menschen, läßt sie sich in der Erfahrung, und zwar deutlich, wahrnehmen." <<

                                            Wir sehen übrigens, das Wort "geistartig" wurde von Hahnemann selbst verwendet. Die heutigen Homöopathen benutzen es (meiner Kenntnis nach) eher selten und reden lieber von "Information" oder ähnlichem. Das sind aber letztlich alles nur verbale Krücken für Vorgänge, die wir (noch) nicht verstehen können.

                                            Grüße
                                            platon

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                                            • RE: der Beweis ??


                                              "Dazu kommt die Erfahrung, daß die klassische Medizin den Patienten im 3-Minuten-Rhythmus betrachtet, nie genügend Zeit bleibt , um weitreichende Fragen zu stellen und aus Antworten Schlüsse zu ziehen.
                                              So werden z.B. Patienten, die jahrelang Omeprazol u.ä. nehmen fast nie auf die Bedeutung der Ernährung für den Säure-Base-Haushalt des Körpers hingewiesen. Dafür ist keine Zeit, aber da liegt oft die Ursache für die Erkrankungen, um nur ein Beispiel zu nennen."

                                              Ich gebe Ihnen völlig Recht. Es fällt auch mir teilweise schwer, die Wissenschaftliche Medizin zu verteidigen, weil sie in der Praxis leider nie so aussieht, wie in der Theorie.

                                              Aber dabei handelt es sich um die Umsetzung durch Ärzte, die in unserem System leider viele Defizite aufweist. Aber sollen wir wirklich, anstatt auf die wirklich wichtigen Errungenschaften der Medizin hinzuweisen, für bessere Bedingungen zu kämpfen und Defizite zu kritisieren, auf esoterische Methoden ausweichen? Überraschenderweise finden es viele Patienten völlig in Ordnung, für eine homöopathische Anamnese, eine Akupunkturbehandlung, eine osteopathische Behandlung viel Geld aus der eigenen Tasche zu bezahlen, aber wenn sie nur 10 Euro "Praxisgebühr" oder die Medikamentenbeteiligung selbst zahlen sollen, gibt es einen riesigen Aufschrei.

                                              Beste Wünsche für's nächste Jahr!

                                              Thomas

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                                              • RE: Wünsche


                                                " Offensichtlich sind Sie Kollege!? "

                                                im anonymen Internet vermutet man sehr leicht, das ist nicht immer hilfreich.

                                                p.s.
                                                Eine 40jährige Frau trat im Erstkontakt zunächst betont selbstbewusst auf, wirkte im Gespräch dann aber rasch unsicher und ängstlich. Vor etwa 15 Jahren hätte sie im Rahmen ihres Medizinstudiums einerseits hypochondrische Befürchtungen, andererseits aber heftige Ängste vor Spritzen entwickelt - vor allem, wenn sie selbst Patienten Blut abnehmen musste beziehungsweise Spritzen zu verabreichen hatte. Diese Phobie habe sich in der Folgezeit verschlimmert, zunehmend hatte sie die Befürchtung, dass sie Patienten schwer schädigen oder gar töten könnte, indem sie versehentlich ein falsches Medikament spritzte. Im Praktischen Jahr brach sie schließlich das Studium ab, da sie sich keinerlei Kompetenz mehr zutraute, ihre Patienten ärztlich beziehungsweise medizinisch angemessen betreuen zu können. Gegenwärtig kämpfe sie bei der Erziehung ihrer beiden kleinen Kinder damit, dass sie diese vor jeglichen Verletzungen schützen müsse und befürchte, eine heimtückische Erkrankung zu übersehen, die tödliche Folgen haben könnte.
                                                Biographisch bedeutsam war eine ausgeprägte Rivalität mit ihrem 3 Jahre jüngeren Bruder; bei seiner Gebart reagierte sie erstmals mit phobischen Ängsten. Aus ihrer Sicht war er der bevorzugte Liebling der Eltern; sie habe sich während ihrer Kindheit und Jugend immer wieder vergeblich bemüht, durch Leistung und betont jungenhaftes Auftreten elterliche Anerkennung zu gewinnen. Im Verlauf der Psychotherapie wurde ihr zunächst bewusst, wie sehr sie sich gewünscht hatte, dass ihr Bruder verschwindet, später konnte sie sich eingestehen, dass sie ihn gern am liebsten selbst beiseite geschafft hätte. Das Medizinstudium habe sie vor allem deswegen aufgenommen, um ihrem Vater, der selbst gern Medizin studiert hätte (sich aber wegen vegetativer Labilität diesen Wunsch versagt hatte) zu beweisen, was in ihr steckt.
                                                Die phobische Symptomatik kam im zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn des Medizinstudiums ihres Bruders auf, der wie schon in der Schule auch als Student mit besten Leistungen glänzte, und sie sich ihm gegenüber neuerlich klein und minderwertig vorkam.
                                                Dieses Beispiel beschreibt eine phobische Entwicklung mit zunehmender Tendenz zur zwangsneurotischen Symptombildung, wobei psychodynamisch vor allem (unbewusste) Konflikte mit aggressiven Impulsen (Rivalität und Eifersucht) zugrunde liegen.

                                                http://www.m-ww.de/foren/read.html?n...96&thread=8194

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