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Leberschaden durch Schmerzmittel?

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  • Leberschaden durch Schmerzmittel?

    Hallo!
    Ich habe vor ca. 2 Monaten übereinen Zeitraum von etwa 4 Wochen Schmerzmittel des Wirkstoffes Ibuprofen genommen, weil mehrere Zähnen entzündet waren und die Schmerzen vor allem nachts nicht zu ertragen waren. Bei der letzten Blutkontrolle fragte mich der Arzt aufgrund der extremen Leberwerte im Bereich GOT (41 U/L), ob ich Alkoholikerin sei. Ich war einigermaßen erschüttert, da ich in meinem schon recht langen Leben so gut wie keinen Alkohol zu mir genommen habe (32 Jahre). Die Werte sind aber so schlecht, dass ich mich ernsthaft sorge. Hat jemand eine Idee, ob die Schmerzmittel schuld sein könnten?
    Danke und lG
    anna L.


  • RE: Leberschaden durch Schmerzmittel?


    Hallo Anna,

    haben Sie eine sehr hohe Dosierung von Ibuprofen eingenommen? Eigentlich sind bei Ibuprofen Nebenwirkungen auf die Leber eher selten.

    Für eine Erhöhung des GOT-Wertes kann es ganz verschiedene Ursachen geben. Ich würde deshalb empfehlen, die Werte unbedingt erneut kontrollieren zu lassen und mit dem Arzt darüber sprechen.

    Mit feundlichen Grüßen

    Dr. Heike Pipping

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    • RE: Leberschaden durch Schmerzmittel?


      Hallo Frau Dr. Pipping!
      Vielen Dank für die Antwort. Die Dosierung des Präperates war meiner Erinnerung nach 400 mg (rezeptfrei). Ich habe jedoch die Dosierungsmenge (3 Tabl. tägl.) überschritten und zwischen 4 bis 5 am Tag genommen. Mein Hausarzt hat einen Zusammenhang mit den Tabletten auch ausgeschlossen. Er meinte, ich soll in einem 1/4 Jahr noch mal zur Blutkontrolle kommen, es könnte sich um eine nicht erkannte "abgelaufene" Hepathitis handeln. Wie ich mir so etwas zugezogen haben könnte (ich lebe recht "tugendhaft") hat er nicht gesagt. Ich habe in etwa einer Woche einen Termin bei einem Internisten, weil ich doch beunruhigt bin. Mein früherer Hausarzt hat ebenfalls bereits vor vielen Jahren (ca 8 Jahre) leicht erhöhte Leberwerte festgestellt. Er hat dies darauf zurückgeführt, dass ich in grossen Mengen abnds Obst esse, und dies ebenso wirke, wie Alkohol. Dies hat mein jetziger Hausarzt aber als Unfug bezeichnet. Große Ratlosigkeit!!

      Liebe Grüsse
      Anna L.

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      • RE: Leberschaden durch Schmerzmittel?


        Hallo Anna,

        es gibt ganz verschiedene Arten von Hepatitis, mit ganz unterschiedlichen Ansteckungsmöglichkeiten. Ihre Tugend steht also überhaupt nicht in Frage.

        Die Aussage über das Obst kann ich auch nicht nachvollziehen.
        Auf jeden Fall kann ich Sie nur darin unterstützen, keine Ruhe zu geben, damit die Ursache für die hohen GOT-Werte gefunden wird. Manchmal kommt es auch vor, daß man von Natur aus nicht in die üblichen Normbereiche paßt und grundsätzlich höhere Werte hat; aber es sollte unbedingt ausgeschlossen werden, daß sich hinter den ungewöhnlichen Werten eine Erkrankung versteckt.

        Mit freundlichen Grüßen
        Dr. Heike Pipping

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        • RE: Leberschaden durch Schmerzmittel?


          Unter einer Ibuprofen Therapie können sehr selten Leberschäden vorkommen, insbesondere bei der
          Langzeittherapie. Bei länger dauernder Gabe sollten die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
          Zu den Enzymen:
          Man unterscheidet die Aspartat-Amino¬transferase (AST, GOT) und die
          Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT)
          Diese beide intrazellulären Enzyme sind an der Übertra¬gung von Aminogruppen bei der Aminosäuresynthese beteiligt.
          AST wurde früher als Glutamatoxal¬acetattransaminase (GOT),
          ALT als Glutamatpyru¬vattransaminase (GPT) bezeichnet.
          Die Enzyme kommen in vielen Geweben vor, hauptsächlich im Herzen, in der Leber, den Skelettmuskel sowie Niere und Pankreas.

          AST- und ALT-Konzentrationen im Serum steigen bei Erkrankungen in diesen Organen an.

          ALT gilt als spezifischer für Lebererkrankungen als AST !!

          AST: Erhöhung bei Myokardinfarkt nach ca. 4 bis 6 Stunden, der Spitzenwert nach 24 bis 36 Stunden (die Höhe entspricht Ausmaß der Herzschädigung), die Normalisierung der Enzymwerte findet nach 4 bis 5 Ta¬gen statt.

          AST, ALT: Diagnose von Leberzellschädigungen
          z. B. sind bei Hepatitis oder Ischämie sehr hohe Werte (> 1000 U/L) möglich.

          Wenn AST doppelt so hoch wie ALT ist, ist das ein Hinweis auf eine alko¬holinduzierte Lebererkrankung.
          Leichte Erhö¬hung findet man bei cholestatischen Erkrankungen.

          Viele Arzneistoffe können die Leber¬funktion beeinflussen und zu einer Erhöhung der Transaminasen (oft sind die Patienten symptomlos) führen, wobei entweder zytotoxische, chole¬statische oder gemischte Mechanismen eine Rolle spielen.
          Beispiele für lebertoxische Arzneistoffe (Langzeittherapien/hohe Dosierungen) sind: Paracetamol, Ibuprofen, Allopurinol, Amio¬daron, Halothan, Carbamazepin, Valproinsäure, Phenothiazine, Haloperidol, Methotrexat, Erythro¬mycin, Isoniazid, Ketoconazol, Diclofenac, HMG¬CoA-Reduktase-Hemmer

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