meine Kinder haben sich nach längerer Zeit mal wieder Madenwürmer eingefangen - der Befund ist ziemlich eindeutig. Im Allgemeinen wird empfohlen, die gesamte Familie zu behandeln, um eine gegenseitige Wiederansteckung zu vermeiden.
Nun ist es anscheinend so, dass der Wirkstoff Mebendazol in Deutschland rezeptpflichtig ist. Der Hausarzt stellt das Rezept erst nach Stuhlprobe usw. aus - also ziemlicher Aufwand, lästige Verzögerung mit Ansteckungsgefahr für andere usw. Der Wirkstoff Pyrvinium ist anscheinend rezeptfrei, kostet aber schlappe 35 EUR für eine Packung.
Beim ersten Mal ist die gesamte Familie beim Kinder- sowie Hausarzt vorstellig geworden. Beim zweiten Mal haben wir in den sauren Apfel gebissen und über 100 EUR für die Behandlung der 4-köpfigen Familie ausgegeben.
Da ich der Grenzregion zu den Niederlanden wohne, bin ich heute in eine reguläre niederländische Apotheke eines dortigen Gesundheitszentrums gegangen und habe mich beraten lassen.
Das Ergebnis: Ich habe für die Therapie der gesamten Familie mit Mebendazol 3,95 EUR bezahlt.
Meine Fragen hier im Forum:
Wie kommt es dass der Wirkstoff Mebendazol im europäischen Nachbarland freiverkäuflich ist, während er in Deutschland nur auf Rezept erhältlich ist?
Welche Gründe sprechen dagegen, dass ich mir - analog zu den niederländischen Nachbarn - die Medikamente selber besorge und in Eigenverantwortung therapiere (was ich mit dem wesentlich teureren Pyrvinium ja auch schon gemacht habe)?
Wieso ist es in Deutschland derart aufwändig und teuer, um diese eher harmlose und durchaus häufig auftretende Infektion mit Madenwürmern zu behandeln?
Vielen Dank im Voraus für eine Antwort.
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