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Praxada statt Warfarin

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  • Praxada statt Warfarin

    Sehr Geehrte Frau Doktor, sehr gehrter Herr Doktor

    meine Fra ist 71 Jahre alt und nimmt seit ihrem Schlaganfall vor 4 Jahren relmaessig dauernd Warfarin in 2 bis 3 mg staerke . Dazu geht sie alle 2/3 Wochen zum INR check . Jetzt rief unsere Hausaerztin an und teilte mir mit , sie haetten jetzt das Medikament PRAXADA und das haette den Vorteil , dass meine Frau keine INR checks mehr machen zu braucht.Ich muss jetzt erwaehnen ,dass ich nicht in Deutschland wohne ,sonderm im europaeischen Ausland wo die Uhren anders gehen. Die Aerztin forderte mich auf, im Internet PRAXADA zu untersuchen und ihr unsere Entscheidung mitzuteilen , ja so ist das hier. Ich waere ihnen sehr dankbar , wenn sie mir Ihre Empfehlung aussprechen koennten , im Internet finde ich nur allgemeine Hinweise , nichts wirklich konkretes. Was auffaelt ist , der mehrfache Hinweis , dass Praxada zu Blutungen fuehrt aber das kann doch bei Warfarin auch passieren oder ?
    VIelen dank fuer eine schnelle Antwort

    Vigor


  • Re: Praxada statt Warfarin


    Hallo Vigor,

    auch wenn bei Ihnen "die Uhren anders gehen":

    Bei einem Wirkstoff wie diesem ist ärztliche Kompetenz und Überwachung gefragt, ja sogar lebenswichtig !!! Und nicht die Recherche des Patienten im Internet.

    Fakt ist: die Substanz ist erst 2008 für die EU zugelassen worden, die erweiterten Indikationen erst in diesem Jahr. D. h. dass auch die Datenlage zum Teil noch recht dürftig ist.

    Klar ist aber schon jetzt, daß Alter über 75 Jahre, bestimmtes Körpergewicht , Begleitmedikation etc. besonderer Überwachungs- und Vorsichtsmaßnahmen bedürfen: und zwar von Ihrem Arzt (und nicht durchs Internet).

    Wenn das nicht gegeben ist (und so hört sich Ihr Posting an) würde ich persönlich eine bewährte Medikation (auch mit Kontrollbedürftigkeit) nicht gegen eine neue, am Markt wenig erprobte Alternative tauschen, bei der der Arzt nicht die nötige Überwachungsfunktion bieten kann.

    Herzlicher Gruß aus NRW

    ---MarcEN----

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    • Re: Praxada statt Warfarin


      Hallo Vigor,
      zwischen beiden Medikamenten gibt es deutliche Unterschiede. Warfarin hat eine sehr geringe therapeutische Breite und wird über das CYP450 verstoffwechselt. Im Detail bedeutet ersters das schneller Blutungen auftreten könne und beim zweite das es hier zu Problemen beim Abbau von anderen Medikamenten oder Lebensmitteln kommen kann. Wie es scheint nur Vorteile. Jedoch steht in der Zulassung des Medikamentes, dass nur wenige Erfahrungen bei Patienten >75 Jahren vorliegen und nur sehr vorsichtig dosiert werden soll. Auch wird hier die Höhe der Dosis limitiert. Da wie Sie es bereits schon richtig geschrieben haben, bei beiden Medikamenten Blutungen auftreten könne die nicht sofort umkehrbar sind, würde ich mich unter den von mir genannten Gesichtspunkten für eine weitere Warfarin-Therapie entscheiden. In ein paar Jahren könnte man den Schritt ja auch erneut überlegen und Praxada läuft einen ohnehin nicht weg.

      LG
      LaSa

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      • Re: Praxada statt Warfarin


        Hallo,

        eine kurze Ergänzung zu diesem Thema:

        Ich haben einen sog. "Rote-Hand-Brief" (= dringliche Information zu aktuellen Arzneimitteln) der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erhalten. Darin wird dringend die Kontrolle der Nierenfunktion von Praxada-Patienten gefordert.

        Hintergrund sind japanische Untersuchungen, nach denen es bei o. g. Klientel zu tödlichen Blutungen gekommen ist.

        Man sollte diesen Wirkstoff sehr kritisch im Auge behalten.

        Gruß

        ---MarcEN----

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