Ich bin neu hier im Forum ( Phil/23).
Seit März 2022 leide ich, wenn es nach meinem Psychotherapeuten geht, an einer Angststörung.
Angefangen hat alles mit Bauchschmerzen und Muskelzucken am ganzen Körper. Danach entwickelte sich bei mir eine ausgeprägte Konzentrationsschwäche und auch Vergesslichkeit. So vergeht seit Anfang April kein Tag, an dem ich keine "Fehler" mache. Zum Beispiel passiert es, dass ich Gemüse in die falsche Truhe einräume oder versehentlich das falsche Kabel ausstecke, wenn ich mein Handy aufladen will. Außerdem suche ich ständig meinen Geldbeutel, wenn ich wohin gehen will. Des Weiteren passieren täglich diffuse Dinge, z.B habe ich zwei Gegenstände in der Hand ( Joghurt/Löffel) und werfe dann den Löffel in den Mülleimer, anstatt dem Joghurt.
Anfang Mai kam dann die Angst hinzu: Ich habe ständige Angst Personen in meinem Leben zu vergessen. Es ist ein sehr diffuses Gefühl. Es fühlt sich so an, als würde ich Freunde nicht mehr richtig erkennen. Sie erscheinen mir fern. Wenn ich versuche an sie zu denken, fällt es mir schwer. Ich kann zwar zu jedem Freund was erzählen, aber es fühlt sich so an als würde ich diese Personen aus meinem Gedächtnis verlieren. Leider wird dieses Gefühl Tag für Tag schlimmer. Dabei habe ich auch eine Art Zwangsstörung entwickelt. Ich versuche immer das gestern oder vorgestern Erlebe aufzuzählen ( Tagesablauf), aus Angst es zu vergessen. Es fällt mir zunehmend schwer, diese Dinge aufzuzählen. Ich habe oft keine Ahnung, ob ich z.B heute oder gestern im Fitnessstudio war.
In den letzten Monaten habe ich oftmals zudem gedacht an einer schweren Krankheit erkrankt zu sein. Mitte Mai war es die Angst an Creutzfeldt-Jakob erkrankt zu sein, dann dachte ich, ich habe Darmkrebs und seit 2 Monaten denke ich, an einer FTD (Demenz) erkrankt zu sein.
Ich habe 3 Mal mir Blut abnehmen lassen ( alle Werte waren gut). Zudem wurden meine Gehirnströme gemessen, da war auch alles unauffällig. Gestern war ich dann beim MRT, dort wurde auch nichts gefunden.
Bis heute ist das Muskelzucken und die Angst vor Demenz geblieben. Zudem habe ich das Gefühl, dass ich zunehmend gereizter bin, wenn ich nicht verstanden werde. Auch wenn meine Psychotherapeutin sagt, dass ich eine Angststörung habe , habe ich trotzdem noch immer Angst an einer Demenz erkrankt zu sein. Das ständige Abrufen von Gedanken wird immer anstrengender, und ich habe wiegesagt das Gefühl, dass ich jeden Tag Stück für Stück Freunde und Verwandte ein bisschen mehr vergesse. Sie erscheinen mir immer mehr fern und das Gefühl wird immer schlimmer. Wie bereits vorhin gesagt, weiß ich alle "Fakten" zu jeder Person, aber sie scheinen sich immer mehr gedanklich in Luft aufzulösen. Zusammenfassend erscheint es so, als hätte ich regelrecht mein bisheriges Leben, so wie ich es kenne, vergessen. / Wer bin ich/Wer sind meine Freunde?/ Sind das wirklich meine Freunde/ War ich an diesem Ort schon? Welche Erinnerung teile ich mit dieser Person? Das alles sind Fragen, die ich mir stelle.
Ich wäre sehr sehr dankbar, falls jemand mir weiterhelfen könnte, der mich beruhigen kann bzw. auch schonmal die gleichen Symptome entwickelt hat.
MfG,
Phil
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