seit meiner Kindheit (bin 21) leide ich unter einer recht stark ausgeprägten Hypochondrie, weshalb es mir extrem schwerfällt, körperliche Reaktionen und ob etwas meine Gesundheit möglicherweise beeinträchtigen könnten, rational einzuschätzen.
Am Mittwochabend kam es unmittelbar neben mir zu einem Kabelbrand: Das schon längere Zeit defekte, angeschlossene Netzteil meines Laptops lag direkt neben mir auf dem Schreibtisch, als plötzlich eine Flamme aus dem Kabel, kurz vor dem Übergang in den Power Block, hervorstieg, was ich zum Glück sofort bemerkte. Zu einer Verbrennung kam es nicht, doch atmete ich den aufsteigenden Qualm für 2-3 Sekunden ein (vor Schreck holte ich tief Luft durch die Nase), bis ich das Kabel vom Block trennte und das Feuer sogleich erloschen ist. Mein Hals fühlte sich gereizt an. Ich verfiel in Panik und begab mich umgehend in die Notaufnahme. Der dortige Arzt horchte mich ab, schaute sich meinen Rachen und maß meinen Puls. Er teilte mir mit, die Lunge ist frei, der Rachen sieht unauffällig aus und der Puls ist vollkommen durchschnittlich; eine Vergiftung liegt nicht vor. Dennoch empfahl er mir zur Beseitigung der wenigen Rauchpartikel, die sich im Körper abgesetzt haben, eine halbe Zitrone in ein halbgefülltes Glas Wasser zu pressen, es zu gurgeln und anschließend zu schlucken, was ich auch tat.
Zuerst beruhigten mich die entwarnenden Worte des Arztes und ich konnte ruhig schlafen. Seit gestern Morgen jedoch kreisen meine Gedanken weiterhin pausenlos um einige sorgenvolle Fragen:
Wenn es auch nicht zu einer Vergiftung durch den Rauch an sich gekommen ist, dürften die darin in meinen Körper transportierten Stoffe nicht dennoch zu einem stark erhöhten Krebsrisiko, einer Schädigung des Nervensystems und/oder anderen schwerwiegenden Folgeschäden führen? Ich kenne mich leider Null mit Technik aus, aber soweit ich gelesen habe, sind die im Netzteil, wie auch in Kabeln verbauten Materialien hochgiftig, wenn sie eingeatmet werden. Leider dachte ich vor lauter Aufregung nicht daran, den Arzt danach zu fragen. Atembeschwerden habe ich keine. Ein leichtes Reizgefühl im Rachen nehme ich sowieso immer wahr, verursacht durch Reflux, was mein Urteilsvermögen diesbezüglich trüben kann. Lediglich mein Kopf fühlt sich etwas schwer an, wobei ich eher glaube, dass es eine Auswirkung des Stresses ist.
Zwischen dem Entflammen und der Untersuchung lag höchstens eine Stunde. Ließe sich eine Vergiftung nach so kurzer Zeit überhaupt bereits feststellen?
Direkt nach dem Vorfall lüftete ich den Raum, nämlich mein Schlafzimmer, für ca. vier Stunden, bis ich mich zu Bett begab. War dies lange genug, um den verbleibenden Qualm (es war insgesamt eine recht kleine Menge) aus der Zimmerluft rauszukriegen oder hätte ich noch warten sollen? Der Gestank war natürlich verschwunden.
Es ist keine geschmolzene Flüssigkeit aus dem Kabel ausgetreten. Ist es trotzdem unratsam gewesen, es anzufassen? Ich habe es im Sondermüll entsorgt.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, immerhin war ich bereits im Krankenhaus. Überlege ob ich meinen Hausarzt um Rat fragen sollte (sobald er am 19. aus dem Osterurlaub zurück ist). Was denkt ihr, mache ich mich mal wieder unter Einfluss meiner psychischen Erkrankung unnötig verrückt oder sind meine Bedenken (insbesondere in Bezug auf möglich Folgeschäden) berechtigt? Ich würde mich unglaublich freuen, eure Meinungen hierzu zu lesen.
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