zunächst zu mir, ich bin männlich, verheiratet, 2 Kinder, Haus und guter Job, also soweit alles tutti. Zudem behaupte ich von mir, daß ich nicht 'dumm' bin, dazu später noch zwei Sätze...
Zu meinem Problem: Ich mache mir seit geraumer zeit ständig über alles Sorgen und habe mitunter regelrecht Angst, daß etwas Schlimmes passieren könnte. Das fing vor einigen Jahren an, also ich -kurz nach dem Kauf des hauses und dem zweimaligen Elternwerden- nachts wach wurde und so bei mir dachte 'Wow, viel verantwortung, Du musst jetzt über Jahre funktionieren' -das machte mich ein paar Tage echt unruhig.
Im Laufe der Zeit habe ich dann im kopf so ziemlich jede schlimmere Erkrankung 'durch' die mich daran hindern könnte zu funktionieren. Beim allerkleinsten Symptom sofort zu Dr.Google und immer gesehen 'mindestens Krebs' -nunja das habe ich im Laufe der zeit eigentlich vollständig überwunden, das einzige was mir geblieben ist sind Magenprobleme, was aber logisch wird, wenn man weiterliest:
Ein den letzten zwei bis drei jahren habe ich mich über meine Auts hin zu meinem Haus 'vorgearbeitet.' Soll heißen: Ich habe mittlerweile panische Angst davor, daß am haus irgendwas nicht in ordnung sein könnte, daß irgendwo ein Stromkabel defekt oder eine Lampe nicht richtig angeschlossen ist und einen Brand auslöst, daß ein Abflußrohr undicht ist und einen Wasserschaden hervorruft, das an der Fassade was undicht ist und Feuchtigkeit eindringt und Schimmel oder Pilze verursacht, das im Keller die Gasheizung einen defekt hat und das ganze in die Luft fliegt, das Holzwürmer in mein Dach kriechen könnten...
Tja und so geht man fast suchend durchs Haus und findet natürlich immer wieder was Neues: Der Heizkessel klingt anders als sonst, es riecht hier komisch; der Fleck da an der Wand, war der schon immer?
Sobald ein Handwerker hier war und einen Defekt behoben hat wird natürlich ausführlich kontrolliert und in Frage gestellt.
Und jetzt komme ich zum Eingangs erwähnten 'ich bin nicht dumm' -im prinzip weiß ich, daß 8 von meinen 10 Sorgen völlig unberechtigt sind -das hindert mich aber nicht daran, ausführlich darüner nachzudenken und deswegen Magenschmerzen zu bekommen.
Das hat sich in den letzten 2 Jahren dermaßen aufgestaut, daß ich mittlerweile fast alles in Frage stelle, selbst alltägliche Dinge: Bin ich jetzt über eine rote Ampel gefahren? Dann stand ein Blitzer, es ist tempo 70, ich habe genau gesehen, daß ich 65 gefahren bin -aber hat das vllt doch geblitzt? Ein Loch in die Wand bohren? Unmöglich, da könnte ein Kabel laufen... Usw usw.
Schon kleinste Dinge bringen mich komplett aus der Ruhe und ich brauche -so es mir dann überhaupt gelingt- lange, um damit abzuschließen. Wobei vieles nach ein paar Wochen wieder hoch kommt -ist das vllt. doch was nicht in ordnung? Lieber nochmal nachsehen...
ich werde das einfach nicht los, es gibt Zeiten, da geht es mir echt gut und alle Sorgen, die ich so im Laufe der Jahre angesammelt habe erscheinen mir 'harmlos' und als überhaupt kein Problem. Aber dann kommt irgendwann unvermittelt eine dieser Sorgen zurück und zack geht es wieder von vorne los.
Ich kämpfe seit Monaten dagegen an und sage mir immer wieder 'alles Blödsinn' (...der fleck an der Wand verändert isch seit 2 Monaten nicht...). früher war ich das komplette Gegenteil komplett gelassen, entspannt, geduldig und wenn was schief gelaufen ist habe ich mir gedacht 'bisher hast Du noch immer Glück gehabt' -und das hat eigentlich auch immer funktioniert. geht heute nicht mehr.
Ich bin echt ratlos...
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