Ich möchte euch nun auch meinen Leidensweg erzählen.
Ich bin seit Monaten hier fleißig am mitlesen und möchte nun selber gerne eure Meinung zu meiner Geschichte wissen.
Ich werde nächsten Monat 32 alt und bin von Beruf Krankenschwester.
Seit dem ich ca.16 Jahre alt bin leide ich an einer angststörung.
Angefangen hat es mit dem Gefühl ein kloß im Hals zu haben.ich hatte Angst keine Luft mehr zu bekommen.
In meiner Ausbildung habe ich unzählige Krankheiten erlernt.. ich habe in laufe der letzten Jahre mehrere Krankheiten durchmachen müssen, angst vor ms,Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs.... ich habe mich jedesmal so hineingesteigert das ich davon überzeugt war sie zu haben.
Vor 5 Jahren war dann jedoch Ende mit meiner guten Fassade.
Ich bin für 12 Wochen auf einer psychosomatischen Station gekommen. Ich hatte depression und weiterhin Angstzustände.
Dort habe ich natürlich viele Menschen mit ihren Problemen kennengelernt...ich hatte auf meinem Zimmer eine junge Frau die unter einer psychose litt.
Ab dem Zeitpunkt habe ich grundsätzlich Angst vor dieser Krankheit entwickelt... jedoch habe ich mich nicht so reingesteigert.
2 Jahre später war ich zunächst recht stabil.... bis die angst vor psychose wieder kam. Ich kann euch garnicht genau den trigger sagen... damals ging ich zur ambulanten psychotherapie und ich hatte auch mehrere Wochen mit diesen Thema zu kämpfen....
Danach hatte ich immer mal wieder kurze Phasen wo es mir nicht gut ging und generell eine generalisierte angststörung da war.
Nun ist es so das ich garnicht mehr weiter weiss ....
vor 4 Monaten fing es an. Ich war mit einer Freundin im Kaffee und neben mir war eine Dame die mit sich selbst gesprochen hat ... trigger... kurz darauf ist meine beste freundin verstorben.... ich stand unter Schock... konnte nicht weinen ... habe versucht zu funktionieren...ich war innerlich leer was mir angst gemacht hat. Ich war für den Partner 100 Prozent da und habe mich dabei komplett vernachlässigt
Ich bekam innerliche unruhe, habe geschwitzt , konnte nicht mehr schlafen und dann fing das googlen an.... schizophrenie/psychose / promodalphase....
Ich habe alles gelesen ... jede Seite die mir das Internet her gibt... Erfahrungsberichte... einfach alles... seit diesen Tagen steiger ich mich von Tag zu Tag rein... ich kontrolliere alles ... ist die realität wirklich da... ist das was ich sehe da... höre ich normal.... habe ich Verfolgungswahn... rieche schmecke ich anders? .. werde ich misstraurisch ... könnten meine Gedanken entzogen werden .... ich wurde panisch... hatte aber einen Umzug und eine Hochzeit vor mir.... derealistaion / depersonilisation kamen teilweise hinzu.... ich dachte ich werde jeden Moment verrückt.... ich hatte pure angst ... jetzt ist es so dass mein Alltag wieder da ist und ich mich immer mehr hineingesteiger... ich kann es nicht unterlassen zu googlen .. ich habe zwangsgedanken die mich immer wieder zur realitätsprüfung fordern.... ich kann selten abschalten... mein Alltag ist für mich der horror geworden.
Wenn ich aufwache stehe ich panisch auf , die Gedanken sind wieder da ... mittlerweile wünschte ich mir garbicht mehr wach zu werden weil ich einfach keine Kraft mehr habe. ... es ist nicht so das ich mir was antun möchte...aber die Verzweiflung lässt mich so denken.... ich lebe in einen Alptraum... ich habe Angst mich zu verlieren... meinen Mann... meine Arbeit.... meine Gefühle ... alles!
Aus Verzweiflung habe ich heute eine Mail an ein Früherkennungszentrum geschickt .. eine Antwort kam :
^was Sie schildern, klingt auch für ich sehr nach einer Angst- und Zwangsstörung. Ständige Zweifel, auch an der eigenen Wahrnehmung, sind oft ein Teil der Symptomatik. Gerade bei diesem Störungsbild stellt ein Rückversicherungsverhalten, wie Sie es beschreiben, eine der Herausforderungen im Umgang mit dem Problem dar. Ich vermute, Sie haben mit Ihrer Therapeutin schon über die Behandlung von Angst-/Zwangssymptomen gesprochen? Letztlich hilft es nur, dem Zwangsimpuls nicht nachzugeben und die dadurch entstehende, zugegebenermaßen sehr unangenehme, Anspannung und Angst „auszuhalten“. Daher hilft es Ihnen auch nicht wirklich weiter, wenn ich Ihnen immer wieder erneut bestätige, was Sie vielleicht haben oder nicht haben. Dies ist Teil dieses Rückversicherungsverhaltens und hält im Prinzip die Störung nur aufrecht.
Vielleicht sind die Symptome deswegen im Moment so stark, weil Ihre Therapeutin nicht da ist, und Sie sie deswegen nicht direkt fragen können. Vielleicht gibt es ja auch andere Gründe, oft sind auch ganz andere Stresssituationen ein Auslöser dafür, dass die Symptome stärker werden.
Es hat mich für einen Moment kurz beruhigt.... dennoch sind die Ängste und die zwangsgedanlen da ... ich male mir Katastrophen Phantasien aus ... das ich nie wieder ich selber werde .... das ich mich selbst bicht erkenne, das ich meine liebsten nicht mehr erkenne , das ich nie wieder arbeiten kann, keinen Urlaub genießen kann, das ich jemanden verletzten könnte , das ich abgestempelt werde
Heute auf der Arbeit musste ich auch wieder alles kontrollieren... absurde Gedanken, lacht meine Arbeitskollegin gerade wirklich, könnten andere meine Gedanken lesen....
Ich weiss das es Gedanken sind... aber sie belasten mich so sehr ... ich grübel den ganzen tag und habe angst das es passieren wird ... ich kann nicht weinen, ich kann im moment vor angst schlecht schlafen , auch weil ich angst vor dem nächsten tag habe....
Ich habe soviele horrorgeschichten gelesen... es macht mich Wahnsinnig.... ich komme aus diesen Teufelskreis nicht raus und keiner kann mir die angst und die gedanken nehmen ....
Meine Frage ist kann aus einer angsterkrankung schizophrenie/psychose entstehen ?
Ich bitte um eure Hilfe
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