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Angst vor Psychose/ Schizophrenie

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  • Angst vor Psychose/ Schizophrenie

    Hallo liebe Community,

    ich habe nun schon seit einiger Zeit schreckliche Angst dass ich mitten in einer beginnenden Psychose drin stecke. Es begann alles an einem Tag nachdem ich zuvor zu viel Alkohol getrunken habe. Ich habe plötzlich abends in aller Stille einen Piepton im Ohr gehabt und war auch ansonsten völlig neben der Spur, mein Körper hat sich ganz anders angefühlt als sonst. Meine Gedanken gingen durcheinander und seitdem fällt es mir schwer klar zu denken weil ich halt von abends bis morgens über meine Empfindungen nach grübele und regelrechte Panik habe verrückt zu werden Wenn ich mit Freunden zusammen bin oder mich andersweitig ablenke geht es zwar besser aber trotzdem bin ich innerlich noch extrem angespannt. Tatsächlich kenne ich diesen Zustand schon aus der Vergangenheit nämlich nachdem ich mal Gras geraucht habe. Da ging es mir dann eine Woche lang danach genauso schlecht wie jetzt und ich habe mir nichts dringlicher gewünscht als einfach wieder ich selbst zu sein. Ich habe natürlich auch schon x-mal im Internet gegoogelt und bin dort halt immer wieder bei Psychose hängen geblieben und deshalb schreibe ich jetzt hier um eure Meinung dazu zu hören. Weil der Gedanke daran an Schizophrenie erkrankt zu sein besorgt mich extrem. Ich hoffe, dass mir jemand von euch helfen kann oder sich mit den genannten Symptomen vielleicht auskennt.

    ich wäre wirklich unglaublich dankbar wenn sich jemand die Zeit nimmt sich meinen Beitrag durchzulesen und mir helfen kann. Liebe Grüße Christian


  • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

    Du hast zu viel Angst, aber keine Schizophrenie.
    Mach alson etwas gegen die Angst!

    Kommentar


    • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

      "ich wäre wirklich unglaublich dankbar wenn sich jemand die Zeit nimmt sich meinen Beitrag durchzulesen"

      Das machen wir immer.

      Und ich kann Sie auch beruhigen: mit einer schizophrenen Psychose haben Ihre Beschwerden überhaupt nichts zu tun.

      Es scheint eher so, dass bei Ihnen relativ leicht eine pathologische Reaktion auf psychotrope Substanzen ausgelöst wird, sei es nun durch Cannabis oder Alkohol. Vermutlich würden Sie auch auf einige Psychopharmaka ähnlich reagieren.

      Das Ungewöhnliche ist der Nachhang über viele Tage ...

      Am besten wäre wohl, dass Sie psychotrope Substanten weitgehend meiden.
      Es ist auch möglich, ohne diese Externa fröhlich und zufrieden zu sein .....

      Kommentar


      • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

        Guten Abend,
        vielen Dank an sie beide Tired und @dr.rieke für ihre schnellen Antworten! Das hat die Angst aufjedenfall schon mal ein ganzes Stück beruhigt. Allerdings mache ich mir trotzdem noch Sorgen wo diese Beschwerden herkommen, da ich diese zwar in Vergangenheit nach Cannabiskonsum schon häufiger für den Zeitraum von einer Woche verspürt habe diese dann aber von selbst wieder verschwunden sind. Jetzt ist es aber ja so dass der letzte Auslöser schon rund 5 Monate zurück liegt. Vielleicht ist es wichtig dazu zu sagen, dass ich im letzten Jahr mein Abitur gemacht habe und ich seitdem viel Zeit ohne einen geregelten Alltag verbracht habe. Das hat mir halt auch viel Zeit gegeben über verschiedenste Dinge zu grübeln.

        Das was sie mit den physiologischen Ereignissen nach psychotropen Substanzen gesagt haben Herr dr. Rieke, hab ich im Herbst letzten Jahres schon mal erlebt. Damals hab ich nach dem Konsum von Alkohol Herzrasen über einen mehrstündigen Zeitraum verspürt. Das ist dann soweit gegangen, dass ich diese Symptome in den darauffolgenden Nächten immer wieder auch ohne Alkoholkonsum verspürt habe. Ich hatte damals sobald es Zeit war zu schlafen immer schon extreme Angst dass es gleich wieder los geht... und so war es dann auch. Irgendwann war es dann für mich nicht mehr auszuhalten sodass ich in die Notaufnahme gefahren bin um mich durchchecken zu lassen. Es wurde wirklich alles abgeklärt, aber es gab einfach keine Erklärung für das Herzrasen. Mittlerweile sind diese Symptome auch wieder komplett verschwunden.

        Ich kann mir deshalb schon vorstellen dass ich mich vielleicht einfach extrem in meine Ängste rein steigere und ich deshalb Symptome wie Herzrasen, Tinnitus oder die momentane Depersonalisation verspüre. Aber Irgendwie lässt mich die Angst davor dass diese Symptome Zeichen einer beginnenden Schizophrenie sind, einfach nicht los

        Kommentar



        • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

          Das sind aber nichts weiter als Gedanken und Gedanken werden nicht wahr, nur weil man sie denkt.
          Sicher ist es schwierig den Fokus auf etwas anderes zu legen, wenn man durch die Ängste auf das eine Thema fixiert ist und dadurch die Symptome erst bedrohlich wirken.
          Das sind Symptome die x Erkrankungen haben, gerade im psychischen Bereich überlappen sich solche Symptome sehr häufig.
          So kommt es dass sie bei Psychosen vorkommen, aber eben besonders bei Angststörungen, Depressionen etc.
          Ich denke, dass solche Symptome gar nicht mal ein Merkmal einer Psychose ist, sondern der Angst die man in einer Psychose hat und der Energie die freigesetzt wird.
          Ich würde diese Symptome also nicht direkt einer Psychose zuordnen, sondern der psychischen Verfassung, der Angst, somit wären es keine Frühsymptome einer Psychose sondern eher Symptome von Ängsten die auch Leute mit Psychose haben.
          Also, ohne Aussagekraft für eine drohende Psychose, aber viel Aussagekraft über Stress und Angst.

          Mach dir nicht so viele Sorgen und falls du googlest dann nicht zu dem was du befürchtest, lies seriöse Artikel zu Angststörung, Stresssymptomen, ich bin sicher dort wirst du dich viel eher wiederfinden als in den Beschreibungen von Psychosen.

          Und, schau dass du einen geregelten Tagesablauf hast, auch Kontakte pflegst, dir selber gutes tust und Sport machst, Entspannungstechniken erlernst, versuchst der Angst die Substanz zu nehmen indem du sie entschärfst, durch umdenken, Gedankenkonstrukte, eine andere Sicht auf die Erkrankung vor der du dich fürchtest.
          Den meisten Leute mit Psychose, die in Behandlung sind, würden die Nackenhaare zu Berge stehen bei solchen Gedanken zu ihrer Erkrankung, denn die meisten leben damit ziemlich gut und in keinerweise im Wahnsinn.
          Dein Bild ist geprägt von einer längst überholten Sichtweise, von einer Zeit als es noch keine Behandlung gab, sogar zu Zeiten der Römer hatte man nicht annähernd ein solch negatives Bild von Mensch mit Psychose, ganz im Gegenteil.

          Du denkst darüber was die Gesellschaft denkt und die hat keine Ahnung, keiner von denen hat sich jemals damit tiefer auseinandergesetzt, du sicher auch nicht.
          Es ist einfach nicht nötig, eine solche Angst vor dieser Erkrankung zu haben und das ohne dass es dafür klare Hinweise gäbe.
          Hast du Angst vor Krebs, vorm überfahren werden, vor einem Infarkt?
          Nicht?
          Warum nicht?
          Weil du da noch auf deine Werte vertraust, den Arzt, die Klinik, den Ampeln, deinen Instinkten und Reaktionen, es macht dir deshalb nicht so viel Angst eil du meinst darüber eine gewisse Kontrolle zu haben.
          Deshalb hat sich deine Angst etwas ausgesucht was absolut außerhalb deiner gefühlten Kontrolle liegt, was ganz schlimm ist weil solche Leute ausschließlich in den eigenen Fokus geraten wenn mal wieder jemand gemeuchelt wurde, auf ewig dem Wahnsinn verfallen.
          Das ist aber nicht die Realität, das ist nicht ein gängiges Merkmal der Psychose und wenn du das anders betrachten könntest, von wegen dass man damit gut Leben kann, dann würde deine Angst den Angriffspunkt verlieren und sich was anderes suchen.

          Kommentar


          • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

            "Ich kann mir deshalb schon vorstellen dass ich mich vielleicht einfach extrem in meine Ängste rein steigere und ich deshalb Symptome wie Herzrasen, Tinnitus oder die momentane Depersonalisation verspüre."

            Damit liegen Sie völlig richtig.

            Kommentar


            • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

              Guten Abend,

              ich war nun in der letzten Zeit im Urlaub und schreib deshalb jetzt mal zurück. Ich will mich aufjedenfall nochmal für Ihre Unterstützung bedanken Tired @Dr.Rieke ! Ich habe wirklich versucht mich zu beruhigen und möglichst wenig darüber nachzudenken ob ich jetzt an Schizophrenie erkrankt bin. Allerdings ist es mir häufig nicht ganz gelungen und ich musste das Thema wieder googeln und mich damit beschäftigen. Leider sind auch meine Symptome nicht weg, ich höre in ruhigen Momenten immer noch einen Piepton/ Rauschen und auch ansonsten kommt es noch häufig vor dass ich mich wie in Watte gepackt fühle und mich einfach merkwürdig fühle. Mich machen diese Symptome sehr nervös und ich brauche dann immer wieder die Bestätigung, dass diese nicht durch eine Schizophrenie bedingt sind. Nun kommt dazu, dass ich seit Montag eine Ausbildung angefangen habe auf die ich mich auch sehr freue und auf die ich mich zu 100% fokussieren will. Ich wünsche mir so sehr einfach wieder unbeschwert leben zu können. Einerseits möchte ich diese für mich extrem lästigen Symptome los werden und andererseits die ständige Angst es könnte eine Schizophrenie sein. Könntet ihr mir vielleicht aktive Maßnahmen sagen die ich ausführen kann um aus der jetzigen Situation vollends raus zu kommen? Und auch wäre es mir wichtig, zu wissen ob eine Schizophrenie bei mir gänzlich ausgeschloßen werden kann oder ob diese Symptome auch nur im geringsten dafür sprechen könnten.

              Zum Schluss möchte ich aber auch noch einmal feststellen, dass ich in den letzten Wochen teilweise auch eine Verbesserung meines Zustandes beobachten konnte. Wenn ich mich aktiv auf eine Sache versuche zu konzentrieren dann funktioniert das meist auch, und auch Meditieren bringt mir abends meist Entspannung.

              Ich würde mich sehr freuen wenn sie mir auch noch ein weiteres Mal helfen.

              Kommentar



              • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

                Dass es bei Ablenkung besser wird, zeigt doch dass deine Angst vor einer Psychose unbegründet ist.
                Ein Tinnitus ist ein Tinnitus, der hat auch nichts mit einem Wahn oder so zu tun, also geh mal zum Ohrenarzt.

                Solange du dazu googlest, solange kann dir niemand helfen, auch du selber nicht, denn Google hat mehr Macht über deine Ängste als jeder Mensch, kein User und kein Experte kann gegen diesen Pseudodiagnosemüll anstinken, denn Google spuckt nicht nur Krankheiten aus die rein gar nichts mit der Symptomatik zu tun haben, Google zerstört auch das Vertrauen in jene die es eigentlich viel besser beurteilen können.
                Also lass das sein, sonst kommst du nicht weiter und die Ängste werden noch schlimmer.

                Kommentar


                • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

                  "oder ob diese Symptome auch nur im geringsten dafür sprechen könnten."

                  Sie sprechen nicht im geringsten für eine schizophrene Psychose!

                  Kommentar


                  • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

                    Hallo liebes Forum,

                    ich habe mich jetzt schon seit langer Zeit nicht mehr hier gemeldet. Mir ging es in der Vergangenheit zumindest so gut, dass ich mich mit meinen Ängsten mehr oder weniger abgefunden habe. Ich mache seit August eine Ausbildung und krieg mein normales Leben einigermaßen auf die Reihe. Darüber freue ich mich schon einmal sehr!

                    Es gab aber auch seit dem letzten Mal wo ich mich hier gemeldet habe immer wieder schwierige Rückschläge. Die Gründe dafür möchte ich euch einmal nennen:

                    - Meine Angst vor Schizophrenie besteht weiterhin, trotz Bestätigung von Neurologe und Psychologe dass mein Risiko daran erkrankt zu sein sehr gering ist

                    - Weiterhin belasten mich Ohrengeräusche (Vorallem weil ich irgendwie davon ausgehe, dass diese in Stimmen hören umschlagen könnten), Sehstörungen (schwarze Punkte, Flimmern, gerade dann wenn ich auf eine weiße Wand schaue), Gefühl dass ich nicht gleichmäßig laufe (beim spazieren), Generelle Anspannung, Durcheinander meiner Gedanken, usw.

                    - Auch wenn eine Angsterkrankung/Hypochondrie nahe liegt, kann ich mich nicht mit der Tatsache abfinden, dass ich mich mitten in einer Prodomalphase der Schizophrenie befinden könnte. Immerhin kann diese Krankheit jeden treffen und eine Wahrscheinlichkeit von 1% ist nicht gerade wenig

                    In der langen Zeit in der ich jetzt schon gegen meine Ängste kämpfe, habe ich einiges über mich lernen können. Es ist z.B. so, dass mich die Erklärungen von Neurologe und Psychologe für eine Weile beruhigt haben. Das starke Wahrnehmen von o.g. Symptomen in Kombination mit Zeit zum Grübeln bringt mich jedoch immer wieder zurück in den Teufelskreis der Angst. Ablenkung/ein geregelter Tagesablauf geben mir einen gewissen Halt, jedoch Kämpfe ich immer noch gegen meinen Zustand an, statt diesen zu akzeptieren.

                    Ich bemühe mich momentan um eine ambulante Therapie bei einem Psychtherapeuten. Allerdings sind die Wartezeiten extrem langwierig. Mir helfen eure Worte hier sehr weiter! In schwierigen Zeiten lese ich mir diese Beiträge durch und kann mich damit gut beruhigen.

                    Deshalb folgende Fragen an euch:

                    - Ist es angebracht sich in meiner Situation derartige Sorgen zu machen. Vielleicht verstehe ich das Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken (1%) ja auch falsch??

                    - Was kann ich dagegen tun, das ich JEDEN Tag fast schon zwanghaft über diese bescheuerte Krankheit nachdenken muss?

                    - Angenommen ich stecke nicht in einer schizophrenen Prodomalphase. Wie bekomme ich meine quälenden Symptome in den Griff?

                    Kommentar



                    • Re: Angst vor Psychose/ Schizophrenie

                      Hi,
                      rational gesehen ist dein Risiko ein Prozent, da es schon von Fachleuten abgeklärt wurde, vielleicht eher gegen 0,0000001 Prozent, du denkst aber als wäre es ein Risiko von 99%.
                      Du hast ein viel größeres Risiko an Diabetes, Corona, Krebs u.v.m. zu erkranken, das scheint dich weniger zu schrecken, als das was am unwahrscheinlichsten ist.

                      Du beschreibst auch Symptome die fast jeder kennt und das zu 95% und kreierst dir daraus das eine Prozent der Gefahr.
                      Ohrgeräusche hat jeder mal, kaum jemand der nicht dieses Flimmern sieht wenn er auf eine weiße Fläche schaut (das sind Teilchen die im Auge sind und dann sichtbar werden, ganz normal und keine Sehstörung), die wenigsten Laufen ohne Probleme wenn sie sich beim Laufen ängstlich beobachten.

                      Du musst Umdenken lernen und nicht mehr dagegen kämpfen sondern es als etwas zu akzeptieren was jeder mal hat und nur so überzogen ist wegen der Ängste, das kommt nicht von selber, da musst du üben es anders zu sehen.

                      Meinst du nicht, dass du längst in einem desolaten geistigen Zustand wärst, wenn deine Befürchtungen stimmen würden?
                      Sie können also gar nicht zutreffen, denn dass so eine Erkrankung über so eine lange Zeit stagniert ohne zum Ausbruch zu kommen, das ist fast unmöglich.
                      Lerne dem zu vertrauen und auch daran zu glauben dass der Mensch niemand ist der immer ein perfektes Gangbild hat, niemals Ohrgeräusche hat und niemals Schwebeteilchen im Auge hat, außer er hätte eine Psychose.
                      Das alles passt nicht zusammen, normale Befindlichkeiten zu nehmen und sich daraus eine Erkrankung zu kreieren die überhaupt keinen Bezug dazu hat.
                      Es ist deine Angst, das musst du akzeptieren lernen.

                      Machst du in deiner Freizeit Sport?
                      Das wäre etwas das deinem Befinden nochmal Verbesserung bringen kann.

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