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Zwänge und gedankenkarusell

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  • Zwänge und gedankenkarusell

    Hallo zusammen .
    Ich warte momentan auf einen therapieplatz da ich unter zwängen leide . Ich Wasche mir ziemlich oft die Hände aus Angst vor Krankheiten. Dies schränkt mich schon ziemlich ein . Ich weiß das ich zu 99.9 % Prozent überreagiere aber manchmal kann ich nicht mehr zwischen berechtigter Angst und übertriebener Angst unterscheiden worunter auch mein Mann leidet. Um Mal ein Beispiel zu nennen . Mein Mann hängt die frisch gewaschene Wäsche auf und fasst sich mittendrin hinten an die Hose und hängt weiter Wäsche auf . Und dann fängt mein Kopf an zu rattern und mir fallen so Sachen ein wie das er vor ein paar Stunden mit dieser Hose noch auf einem Parkplatz auf dem Boden gesessen hat und in der Bahn . Wer weiß wer schon auf diesen Parkplatz uriniert hat oder was alles für keime auf diesen Sitz in der Bahn lauern . Und dann fasst er damit meine nasse frisch gewaschene Wäsche an . Am liebsten hätte ich die ganze Wäsche neu gewaschen vor lauter Ekel und gedankenkarusell. Aber mein Mann wird direkt sauer und sagt ich übertreibe und solle meinen Kram doch alleine machen . Bis ich einen Therapieplatz bekomme kann es noch eine Zeit dauern . Jetzt meine Frage . War das wirklich überreagiert oder berechtigt ? Was kann ich in der Zwischenzeit tun um die Zeit bis zur Therapie für uns beide wenigstens etwas angenehmer zu gestalten . Habt ihr Tipps wie ich in solchen Situationen besser damit umgehen kann ?


  • Re: Zwänge und gedankenkarusell

    Ja, das ist definitiv übertrieben.

    Wenn du so etwas siehst, dann lenk deine Aufmerksamkeit um, renne um den Block, geh einkaufen, geh ins Haus mach was anderes.
    Zwängen kommt man nur bei, wenn man das Unterlassen übt, das geht durch zeitliche Steigerung, oder direkt sein lassen und aushalten.
    Das ist wie bei einer Sucht, je länger man das nicht tut, desto leichter fällt es irgendwann, man muss nur darauf achten dass die Psyche mitkommt und nicht irgendwo hängen bleibt, an Gedanken, da kann Autosuggestion helfen.
    Im Grunde ist das ein Bedürfnis Dinge zu kontrollieren, die sich der Kontrolle entziehen, kannst du etwas nicht beeinflussen und gerätst in Stress, dann werden die Zwänge sicher auch schlimmer?

    Wie gesagt, dem kommt man nur durch unterlassen bei und parallel Strategien entwickeln um es sich etwas leichter zu machen, die sollten aber zu dir passen.

    Vielleicht fällt es dir etwas leichter dagegen anzugehen, wenn du dir klar machst dass dein Mann unter deinem Problem leidet und damit auch die Beziehung, auf Dauer macht das kaum einer mit zumal Zwänge es an sich haben schlimmer zu werden, wenn man nicht gegenhält.
    Versuche es auszuhalten, schau was dir dabei hilft und bleib kontinuierlich dran.
    Besprich das auch mit deinem Mann, dann kann er dich vielleicht unterstützen, eventuell kann man das Schwächeln dann auch humoristisch sehen, nicht so Bierernst und so ein Gespräch und die Bitte um Unterstützung weckt den eigenen Ehrgeiz und das Verständnis deines Mannes wenn mal nicht so gut läuft.
    Und bloß nicht die Arbeit nochmal machen die er schon gemacht hat, das ist eine Klatsche für ihn, was vielleicht auch dabei hilft den Zwang zu unterdrücken.

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    • Re: Zwänge und gedankenkarusell

      Vielen lieben Dank für deine Antwort .
      Ich Versuche mich abzulenken . Oft funktioniert das auch . Aber in so Situationen wie mit der Wäsche lassen mich diese Gedanken einfach nicht los . Gerade an feuchten Dingen gedeihen keime ja ziemlich gut. Und ich habe immer direkt Angst meine Tochter könnte ernsthaft krank werden . Dabei bin ich es einfach die krank ist und mein Umfeld damit wahnsinnig macht . Ich Versuche es wirklich auszuhalten ( hab die Wäsche nicht nochmal gewaschen auch wenn es mir echt schwer fällt den Gedanken lozulassen ) Ich möchte aber auch nicht das meine Tochter auch irgendwann solche ängste bekommt . Und es stimmt das wenn mich eine Situation stresst die ich nicht wirklich kontrollieren oder ändern kann die Ängste schlimmer werden und mich das dann noch mehr stresst . Ein richtiger Kreislauf . Mein Mann tut mir manchmal wirklich leid . Er muss einiges aushalten und ich kann ihn auch verstehen das ihn das so langsam sauer macht besonders da ich vorher genau das Gegenteil war. Ich Versuche daran zu arbeiten und versuche mir selbst klar zu machen das ich vorher auch nie auf sowas geachtet habe ,mich mit "dreckigen " Sachen auf die Couch oder das Bett gesetzt habe und das z.b die Katzen im Bett geschlafen haben (wo ich auch nicht weiß wo die vorher durchgelaufen sind) und ich bin trotzdem nie davon krank geworden .Ich hoffe das ich es wirklich bald wieder in den Griff bekomme .

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      • Re: Zwänge und gedankenkarusell

        "..besonders da ich vorher genau das Gegenteil war."

        Wie lange bestehen die Zwänge denn schon?

        Gibt es ein Ereignis, das als Auslöser infrage käme?

        Kommentar



        • Re: Zwänge und gedankenkarusell

          Im Bezug auf deinen Mann und auch dich, können Informationen helfen, die Erkenntnis dass es sich nicht um bösen Willen, Unfähigkeit oder irgendeinen charakterlichen Mangel handelt, sondern um eine Krankheit die jeden treffen kann.

          Im Bezug auf deine Tochter, würdest du sie vor allen Bakterien usw. schützen (können), dann würden ihre Abwehrkräfte nicht mehr funktionieren und sie würde einen einfachen Infekt nicht überleben.
          Der Mensch braucht den Kontakt mit Viren und Bakterien, der Organismus trainiert durch sie sein Abwehrsystem, ohne das ist er nicht mehr lebensfähig.
          Die Alltagskontakte damit sind also etwas sehr gutes und keine Bedrohung, sondern ein Schutz.

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          • Re: Zwänge und gedankenkarusell

            "..besonders da ich vorher genau das Gegenteil war."

            Wie lange bestehen die Zwänge denn schon?

            Gibt es ein Ereignis, das als Auslöser infrage käme?
            Als Kind hatte ich schonmal diese Ängste und Zwänge nachdem ich mehrfach sexuell missbraucht und vergewaltigt wurde. Habe es damals aber wieder in den Griff bekommen und jahrelang war Ruhe . Und es gab halt eine Situation (und die gleich mehrmals) die mich getriggert hat . In unseren letzten Wohnung hatten wir einen Nachbarn der morgens gewartet hat das mein Mann zur Arbeit fährt und dann vor unserer Wohnungstür (Mehrfamilienhaus) stand und sich da selbstbefriedigt hat . Hab es irgendwann morgens auf dem Weg zur Toilette mitbekommen da ich jemanden meinen Namen stöhnen gehört habe . Und seitdem bin ich morgens mehrmals davon wach geworden . Leider konnten wir nix beweisen da die Kamera auf unserer Etage kaputt war. Aber selbst der Hausmeister meinte zu mir das besagter Nachbar das auch schon bei anderen gemacht hat und auch schon versucht hatte in Wohnungen einzudringen . Seitdem hat es angefangen das ich die Türe nicht mehr anfassen wollte und bevor ich das haus verlassen hab alles öfter kontrollieren müsste damit auch alles wirklich zu ist . Mittlerweile wohnen wir nicht mehr in diesem haus aber die Ängste sind trotzdem nicht besser geworden .

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            • Re: Zwänge und gedankenkarusell

              Mittlerweile ist das mit dem Nachbarn auch schon wieder zwei Jahre her . Und seitdem habe ich wieder diese zwänge

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              • Re: Zwänge und gedankenkarusell

                "Mittlerweile wohnen wir nicht mehr in diesem haus aber die Ängste sind trotzdem nicht besser geworden"

                Das sind wirklich ungewöhnliche Vorfälle, die die Symptomatik erklären.

                Da Gedanken aber nicht an Orte gebunden sind, ist es plausibel, dass Ihre Ängste immer noch auftreten. Das wird sich auch ohne Therapie nicht grundlegend ändern, Ablenkung bewirkt immer nur vorübergehende Besserung.

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