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Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

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  • Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich wollte eig die völlige Abstinenz von Google benutzen was psyschiche Krankheiten angeht, leider bin ich wieder in dieses Loch reingefallen und zu viel nachgeschaut...
    Kurze Zusammenfassung :
    2017 hatte ist für ca ein halbes jahr Zwamgsgedanken, danach waren sie nur vereinzelt da, meiste zeit aber durchgehend nicht vorhanden sprich Symptomfrei, die Depression und dazugehörige angst hat sich gelegt, der Inhalt der Gedanken war an eine Sekte aus Kuba zu denken, die mir ein Freund erzählt hat, objektiv gesehen interessant aber irgendwie hat es anders gewirkt und mein Gehirn wollte unbedingt die erzählten Dinge wiederholen ohne dass ich das kontrollieren konnte...
    Gelöst wurde das durch die Hilfe von Citalopram und Gesprächsstunden beim Psychiater, viel Sport (krafrsport /bodybuilding) und Fokus auf die Schule, sprich in der Zeit bin ich schulisch sowie an sich an Bildung geblüht wie nie zuvor, habe ein Abi von 1,7 geschafft, wenn ich in der Depression und Angst wäre unmöglich, aber das ist alles 2 - 3 Jahre her
    Für mich ist dieses Kapitel eher mehr eine Erinnerung als ein Gedanke


    Doch seit Dezember 2019 hat es wieder angefangen nur in einer anderen Art und Weise, damals wo ich zwanghaft an das erzählte von meinem Freund denken mußte, was eig ziemlich linear und das gleich war, wechseln sich die Gedanken jz, aber habe in dem Sinne trotzdem eine Zuordnung, nämlich Gedanken die mir Angst machen bzw unangenehm sind, meist auch tabu Gedanken und Gedanken die eig das Gegenteil von dem sind, was ich normalerweise denke
    Ich habe im Internet damals geschaut und bin irgendwie durch das Lesen in foren auf mehrere Arten von Zwängen gestoßen, wie zb. Pkw Kennzeichen merken oder irgendwelche Steine zählen, lange hat das nicht gehalten, aber als ich gelesen habe dass diese Gedanken auch sexuell /aggressiv sein können hat irgendwie mein Gehirn versucht auch so zu denken, sprich irgendwie hat mich dieses Lesen vergiftet

    Seitdem habe ich versucht nicht mehr im Internet über Krankheiten zu lesen, habe versucht mich zu beruhigen, cbd probiert,was leider nicht so funktioniert hat

    Die Gedanken änderten sich zwar, doch wie gesagt, es blieb bei den ähnlichen Themen, eig tabu Gedanken, sei es religiös oder familiär, ich habe es mir nicht ausgesucht.... Irgendwie bin ich heute dann so gereizt und unter Stress gewesen und habe dann mal im Internet geschaut, bis ich auf die Gedankeninterfenz oder wie das heisst gestoßen bin und es eine Art Vorbote von Psychosen und Schizophrenie sei und ich dann dachte, ok ich kann komplett auf mein Leben verzichten, suizidgedanken hatte ich nie wirklich, sondern eher die Angst irgendwann dran zu denken, ich habe echt keine Lust auf sowas, vlt ich der ruf der Krankheit so schlimm, weil man als Laie nicht so viel darüber weiss, aber ich bin davon eingeschüchtert leider....

    Ich war eig nie so, ich weiss nicht warum das passiert, aufgeben will ich nicht aber ich bin gerade schwach und sehr angeschlagen und weiss irgendwie nicht mehr weiter... Ich kenne die positiven Seiten des Lebens und weiss das es wieder gut wird, aber mein Ziel wäre es langfristig glücklich zu sein, im Sinne von der Psyche, mit Stress und Rückfallen in Zukunft rechne ich, aber kombiniert mit den Psychischen Problemen wäre das ein grosser brocken, den ich zu überwältigen hätte

    ​​​​Ich habe es die Lage versucht zu analysieren : Das Hauptproblem ist nicht die Depression meines Erachtens nach, sondern die Zwänge, welche mir Angst machen und durch diese Wirkung Gerate ich an einen zu hohen Stress und Angstpege, welcher die Depression hervorrufen könnte
    Meinen Eltern will ich erstmals nichts sagen, vorallem die Sache mit den Gedanken, die eig tabu sind (auch für mich!) ich habe es einem Freund erzählt und ich habe halt Angst, dass er irgendwann den Inhalt dieses eines Gedankenzuges von damals ausplaudert, weil Leute, die echt nicht wissen was diese Krankheit an sich hat, würden ernsthaft glauben, dass ich so krank bin und hundertpro hinter diesem Gedanken stehe

    ​​​
    Ich bin irgendwie zu schwach einen Termin auszumachen beim Psychiater bzw sich einen Spezialisten für das Themengebiet zu suchen
    Ich schlafe die ganze Zeit nur, wenn keine Arbeit ansteht, rausgehen wird eh schwer durch die Corona Krise und Freunde treffen genauso
    Die Arbeit tut mir eigentlich gut, nur bin ich nicht so oft eingetragen
    Normalerweise würde ich gerne Bücher lesen und mich für die Uni vorbereiten aber irgendwie bin ich zu sehr in Gedanken, vorallem das mit der Gedankeninterfenz und Vorbote von Psychosen, will da nicht zu sehr drauf achten und Wert legen,ansonsten könnte ich echt so zusammenhamgslos denken, nur man sagt, dass Leute, mit diesen Symptomen gar nicht merken, dass sie nicht wissen was sie reden und tun.... Ich achte ja gerade krass penibel drauf

    Ich Bitte um Rat, ich bin jung und will mein Leben wie jeder andere in vollsten Zügen genießen, wenn ich sowas mit 60 oder 70 bekommen würde, ok mein Leben wäre eh kurz vor dem Ende, aber es hat ja bei mir nicht mal richtig angefangen...


  • Re: Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

    Du solltest zu einem Psychiater gehen, falls du das Cita nicht mehr nimmst, dort wieder anknüpfen.

    Zwänge können durchaus mit Depressionen zusammenhängen, manchmal bekommt man Depressionen wegen der Zwänge und manchmal bekommt man Zwänge wegen der Depression, ein Versuch die Kontrolle zu behalten, das alles geht oft Hand in Hand.

    Du selber kannst dir helfen indem du nicht mehr googlest, Ausdauersport betreibst, den Gedanken nicht so viel Aufmerksamkeit schenkst und den Fokus auf die schönen Dinge legst.

    Bei einer Behandlung ist der Vorteil, dass wenn ein Medikament mal gewirkt hat wird es das wahrscheinlich wieder tun.
    Bei keiner Behandlung kann der Nachteil sein, dass du es nicht wirklich hinbekommst und je länger eine solche Erkrankung besteht, desto länger braucht sie um sich zu verbessern, also je früher du Hilfe suchst desto kürzer die Leidenszeit.
    Eine Psychotherapie sollte natürlich auch sein, im Moment dürften die aber alle überlaufen sein und viele bieten ihren Klienten die sie aktuell haben, vor allem Videochat an, also keine guten Chancen auf einen schnellen Platz, die gab es auch vor Corona nicht.
    Einen psychiatrischen Termin solltest du aber noch bekommen, zumal du ja schon mal bei einem warst, also ruf da mal an.

    Kommentar


    • Re: Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

      Hi Tired,
      vielen Dank (wieder Mals erneut) für deine Mühe meine Frage zu beantworten.
      Zu aller erst tut es mir Leid so spät zu antworten, ich habe es einfach nicht wirklich geschafft hier rein zu schauen , ich bin irgendwie in ein tieferes Loch rein als davor.....

      Ich werde denke ich aufjedenfall wieder zur Psychiaterin ,auch wenn ich den Jahren ein bisschen skeptischer geworden bin, kann auch an den Medien liegen, die so manches verteufeln, was in ganzem vlt nicht so schlecht ist. Ich habe halt aus Interesse nach meiner ersten DownPhase im Internet allgemein über Anti-Depressiva und Psychisch wirkenden Medikamenten geguckt, viele wisschenschaftlich fundierte Artikel und auch Dokus, es gab halt immer mehr Streitigkeiten was dieses Art und Gruppe der Medikamente anging und vor allem eine Chance viel Geld dadurch zu machen
      --> unbekannte Krankheit/nicht wirklich erforschte Krankheit im Auge des Volkes (manche spekulieren es gibt keine psychischen Krankheiten,weil sie diese nie hatten) = anscheinendes Heilmittel für diese Art von Krankheiten,welches in manchen Fällen den Menschen nur betäubt und das Problem damit nicht wirklich löst oder gar sogar noch kranker macht --> wird verallgemeinert auf Serotoninmangel und Medikament ist schneller verschrieben als man gucken kann....

      es tut mir Leid, wenn ich was falsch sehe oder blind bin in dieser Ansicht, dann könnt ihr mir mich verbessern, kannte eine Lehrerin z.B. die meinte, dass sie ihr Leben durch die Medis wieder genauso führen wie davor, aber hatte auch einen Freund, der leider schon mal eine Psychose und in der Anstalt war und ihm sogar Benzos verabreicht worden, was ihn für den Moment der Einnahmezeit zu einem ganz anderen Menschen gemacht hat, eher , er war wahrscheinlich der Gleiche , aber die Medis haben das alles so krass unterdrückt ,als Nachbehandlung hat er auch eine Handvoll Medis bekommen, am Ende hat er sie selbst abgesetzt und ihm geht es noch gut (und ich hoffe,dass das so bleibt und hat mir auch gesagt, dass man sowas nicht wirklich braucht

      Zu der Sache zu den Zwängen , kann gut sein dass er eine Neben-/Miterscheinung der Depression ist oder sogar auch ein eventueller Vorbote,meistens geht ja beides Hand in Hand, da es so ist, wenn es mir mal für einen Moment gut geht (vom inneren Gefühl und der Ruhe her), ich dann weniger diese Gedanken bekomme , sprich es könnte sein ,dass mit dem Verschwinden der Depression auch die Angs und Zwangsstörung mit verschwinden könnten, kann aber auch genauso gut sein, dass durch die Beseitung der Zwänge die Depression verschwindet?

      Ich habe halt gemerkt,dass ich Angst habe , an sich sowas zu haben und es zu akzeptieren, vorallem hatte ich seit dem ersten Vorfall von damals Angst, dass sowas wiederkehren würde und ich ein Rückschlagsfall werde …. ich kann es einfach nicht mit mir vereinbaren,weil dass bin nicht "ICH" !
      Dazu kommt, dass ich immer wieder lese, dass es schwer ist diese Zwänge loszuwerden, das es meist chronisch wird und dadurch niemals verheilen wird...Das sind harte Momente für mich um ehrlich zu sein

      Wie ist das überhaupt mit dem Leben damit,immer liest man, dass es zu sehr guten Ergebnissen führt durch Therapie und Medis in Kombi, aber leider selten zu einer vollständigen Heilung … Heißt sehr gut in Griff bekommen = so leben wie zuvor bzw, alles machen wie davor, nur das die Gedanken minimal auftretten und eher von Desinteresse werden,sodass man sagen kann,: ,, und auch wenn sie da sind, dass sie einen nicht stören und von nichts abhalten " Dass diese Gedanken zu einer Art Zusatzdenken werden im Gegensatz zu einem normalen Menschen (auch Vergleichbar mit gutartigem Tumor, hat nicht jeder Mensch und wenn, dann stört er nicht und ist in dem Sinne ein harmloser Zusatz)

      Ich mag es überhaupt nicht zu lesen,dass etwas nicht heilbar nicht oder das etwas für immer bleiben wird ich glaube nicht daran , und das will ich nicht, weil es in der Vergangenheit im Allgemeinen schon Dinge gab, die als Unmöglich galten und trotzdem irgendwann zu Stande kamen
      Ich werde und will einfach die Hoffnung nicht verlieren , ich möchte ungerne mit diesen negativen Gefühlen und Gedanken leben und weiß,dass ich was machen muss, nur Wie ist die wichtige Frage.
      Auf das Warum gibt es zwar viele Antworten ,aber dennoch wird üblicherweise mit SSRis gearbeitet plus Therapie, man hat herausgefunden, in welchen Hirnregionen die Störungen wohl liegen ,kann man diese nicht Stimulieren oder irgendwie Reizen,ohne das etaws schief geht oder ist das noch so sehr unerforscht ? Ich weiß halt nicht ,mir gefallen z.b. auch genetische Veranlagungen nicht so ganz was das Thema Psysche angeht , ich mein klar kann ein bestimmtes Verhaltensmuster vererbt werden,aber das ist ja lange kein Indiz dafür,das die Krankheit jemals auftretten muss, vlt die Kombination aus bestimmten Umständen und eben dieses Verhalten könnte dafür sprechen , die Frage ist doch nur dann: Es gibt bestimmt mehrere Menschen,die genauso ein ähnliches Verhalten zeigen /zeigen würden und auch schlechte Umstände erlebt haben , dann müssten diese doch die Krankheit entwickeln?
      Z.B. ich kenne wenige Leute bis kaum Leute aus meiner Familie mit psychischen Problemen, habe eig nur eine Tante und der wird Wasch und Putzzwang unterstellt (ich unter anderem auch) ,aber das alles ohne ärtzlicher Untersuchung,da sie nicht denkt , sie sei in Ordnung und braucht keinen Arzt

      Mein Fazit zum Ganzen : Es macht mir Angst so was zu haben, weil der Inhalt erstens angsteinflössend und störrend ist und zweitens der Verlauf und Behandlung eher pessimistisch als optimistisch dargestellt wird
      Mir kommt es so vor,als wäre es sehr unerforscht und man versucht irgendwie provisorisch zu helfen (soll keine Unterstellung sein,vorallem an alle Psychiater/Psychologen die ehrlich Menschen helfen wollen und nicht an ihre Tasche denken an erster Stelle)

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      • Re: Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

        Hi Devil,
        das ist ein sehr großes Feld und dazu in sich auch immer nochmal sehr individuell.

        Niemand weiß so ganz genau warum diese Medikamente bei vielen sehr gut wirken, bei vielen anderen nur mäßig und auch bei vielen so gar nicht, sicher weiß man nur dass es so ist und dazu gibt es natürlich einen Haufen Thesen.

        Im Fall deines Freundes, Psychosen sind eine vollkommen andere Sache, sie können einmalig sein, sie können jemanden aber auch sein Leben lang begleiten, sie sind manchmal nicht heilbar, aber doch gut behandelbar.
        Das Problem, wenn einer in eine fette Manie rutscht, ist er meist hinterher ruiniert, finanziell, gesellschaftlich, das engere Umfeld, das eigene Hab und Gut betreffend.
        Gegen solche Manien hilft es leider oft nur zu sedieren, damit diese schneller überwunden wird und dazu muss es einen gewissen Stillstand geben, der dafür sorgt dass die Manie und Euphorie sich wieder legen kann.
        Dazu werden dann sehr oft Benzos notwendig, die werden aber nur über einen überschaubaren Zeitraum gegeben und dann wieder aus geschlichen.
        Dein Freund hätte sie also auch wieder von ärztlicher Seite absetzen müssen, sobald aus ärztlicher Sicht die Manie vorüber ist.
        Die Medikamente die dauerhaft bei einigen Formen der Psychose empfohlen werden, sedieren nicht so stark und machen auch nicht süchtig, aber sie sedieren halt trotzdem und da ist es halt auch der Zweck dass der wichtige Schlaf nicht zu kurz kommt, dass Erregungszustände vermieden werden, dass die Reize die überfordert haben gering gehalten werden und dass der Hirnstoffwechsel im Gleichgewicht bleibt.
        Es dauert manchmal länger die richtige Dosierung zu finden, so dass das Gefühl dieser Sedierung weitestgehend nicht mehr so stark wahrgenommen wird, sondern vor allem hilfreich ist und man dann ein ganz normales Leben im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten leben kann.
        Die Sedierung wirkt bei Menschen in einer so hohen Erregung auch vollkommen anders, als bei Menschen ohne eine Manie, da die Manie die Wirkung dieser Medikamente kompensiert und eben mehr braucht, als im Normalfall.
        Das pendelt sich aber mit der Zeit ein, sicher dennoch oft nicht optimal, aber das kleinere Übel wenn man bedenkt dass Menschen die immer wieder eine Psychose haben, ohne Medikamente ihr Leben gegen die Wand fahren und dauerhaft in Angst leben, während mit Medikamenten meist ein vollkommen normales Leben wieder möglich wird.
        Man muss aber den Ärzten die Zeit geben die richtigen Medikamente zu finden, diese immer wieder nachjustieren zu können, um dann das optimale Verhältnis zwischen Medikamenten und einem guten Leben zu finden, was auch mal sehr lange dauern kann.

        Bei Angst und Zwangserkrankungen ist es wieder anders.
        Dort werden Benzos meist nur als Notfallmedikament eingesetzt, wenn die Ängste und Zwänge für den Patienten selber nicht mehr zu ertragen sind, dann kann er die Zeit der Spitzen mit einem Benzo abmildern.
        Ziel ist aber ein Medi zu finden, das mit möglichst wenigen NW hilft, gut vertragen wird und das Leben möglichst nicht negativ beeinflusst.
        Genau wie es das Ziel ist nicht medikamentöse Wege und Therapien zu machen, die dann dauerhaft helfen und man bei Stabilität die Medikamente wieder ausschleichen kann.
        Je nach Fall gibt es AD´s die eine stark sedierende Wirkung haben, wie z.B. das Mirta und damit starke Zwänge und Ängste unterdrückt, ist ja auch irgendwo logisch dass so etwas auch über Beruhigung beruhigung findet, die aber bei großen Problemen oft als angenehm empfunden wird.
        Es gibt aber auch viele Mittel die nicht so stark sedieren, wo die meisten dieses Gefühl gar nicht richtig wahrnehmen, außer in der Auswirkung dass die Zwänge sich dadurch beruhigen, so wie z.B. Citalopram u.v.m.

        Da muss man leider auch probieren was einem hilft und das mit viel Geduld da jeder Versuch mindestens sechs Wochen dauert, viele haben Glück und es funktioniert sehr schnell, andere haben Pech und es funktioniert gar nicht, aber bei starken Beschwerden sind Medikamente immer einen Versuch wert, finde ich.

        Man kann auch bei einem Psychiater in Behandlung sein ohne dass man Medikamente nimmt, der überprüft dann einfach nur den jeweiligen Status und gibt dementsprechend Empfehlungen, was seiner Meinung nach angesagt ist, ob nun ein Medi, ein Notfallmedi, eine Klinik, eine Psychotherapie, oder einfach abwarten und Selbsthilfemaßnahmen durchziehen.
        Niemand wird überredet oder gar gezwungen etwas zu nehmen, niemand ist dazu verpflichtet oder wird deshalb nicht mehr als Patient behandelt.
        Es bleibt immer, während jedem Schritt, deine Entscheidung wie weiter vorgegangen wird, die Kontrolle hast du, der Arzt berät, auch in Sachen NW, Wirkung und Erfolgsaussichten usw., man muss ihn halt auch fragen.

        Vor allem eine Psychotherapie ist wichtig, die kann aber in vielen Fällen nur was bringen, wenn derjenige durch ein Medikament fähig wird eine Therapie zu machen und das dort erarbeitete dauerhaft umzusetzen, viele sind dazu nicht in der Lage und deshalb ist dann die Kombi aus Medi und Psychotherapie so wichtig, weil es ohne gar keine Möglichkeit gibt etwas zu ändern.

        Ich würde Zwangserkrankungen auch eher in die Nähe einer Suchterkrankung rücken, also weder mit den Worten unheilbar belegen, noch mit der einen Vorgehensweise die für jeden passt.
        Unheilbar und chronisch, bedeutet in der Wissenschaft dass es kein Mittel dagegen gibt das die Ärzte geben und nach so und so vielen Wochen ist die Sache erledigt.
        Es gibt einfach keine dauerhafte Lösung durch kurzzeitige Therapie, sondern nur ein mögliches halten des Status durch eine langfristige Therapie.
        Unabhängig davon, ist Heilung dennoch möglich, gerade bei dem Begriff chronisch wird damit nichts darüber ausgesagt ob das wieder vergeht oder nicht, es bedeutet nur dass man seit einem bestimmten Zweitraum darunter leidet, aber sagt nichts darüber aus wie lange das noch sein wird, ob es morgen wieder weg ist oder immer da bleibt.
        Chronisch ist keine Prognose.
        Unheilbar ist eine Prognose, aber auch nicht in Stein gemeißelt, nur die Einschätzung aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse die sich ständig ändern.

        Nochmal zu der Nähe zur Sucht, Zwänge kann man nur durch aushalten verbessern, durch nicht ausüben und je länger desto mehr lässt der Drang nach, schwächelt man einmal, so hat man einen Rückfall ist wieder voll drin und muss durch dran bleiben wieder abstinent werden (wobei auch wieder Medikamente helfen können).
        Das dürfte wohl auf die allermeisten zutreffen.

        Ein Süchtiger hat mehrere Wege aus der Sucht heraus, durch kalten Entzug, durch begleiteten Entzug mit medikamentöser Unterstützung, oder sogar mit einem Ausschleichen mit der Droge die dann gegeben und reduziert wird, durch kontrollierte Reduzierung, oder gar die geringste Menge dessen was er braucht diszipliniert einzunehmen, ohne darüber hinaus zu gehen und so wieder einen Alltag leben zu können,
        Ähnlich sehe ich Zwänge, der Zwang ist wie ein Suchtdruck und die Möglichkeiten dem zu begegnen können vielfältig sein, man muss die finden die für einen passt, was auch wieder dauert und natürlich sind da Rückfälle immer wieder ein Thema, die aber nicht daran hindern dürfen weiter zu machen.

        Wie würdest du einen Alkoholiker sehen, der schon mehrmals rückfällig war, aber dran bleibt und auch immer wieder was neues probiert (laut Statistik ist deren Chance höher, weil sie mit jedem Rückfall Erkenntnisse erlangen die beim nächsten Versuch hilfreich sind, den Rückfall hinauszuzögern oder auch ganz vermeiden)?

        Wie würdest du einen Alkoholiker sehen der ein zweimal versucht davon weg zu kommen und dann aufgibt, auch keine Hilfe mehr in Anspruch nimmt?

        Wer von beiden ist unheilbar, obwohl doch beide genau dasselbe Leiden haben?
        Oder sind vielleicht beide heilbar, sobald sich die Motivation bei beiden gleichermaßen einstellt?
        Ist jetzt Nummer eins der Gewinner, oder verliert er weil er irgendwann die Motivation verliert und so wird aus dem aussichtsreichen Kandidaten der nicht heilbare, während der andere eine Entwicklung durchmacht, die es ihm dann ermöglicht recht zügig trocken zu werden?
        Beide sind chronisch krank, aber es sind auch beide heilbar, oder auch unheilbar, sobald sich die Umstände dementsprechend ändern.

        Bei Zwängen ist es doch nicht anders, ein Kampf mit sich selber, gegen den Druck und die Suche nach dem persönlichen Weg. Da dies leider meist sehr lange dauert, bekommen viele die Medikamente um das Leiden zu verringern und die Motivation zu unterstützen.

        Ich würde es auch so sehen, dass die meisten mit Zwängen, nach Überwinden dieser, einen ähnlichen Status haben wie ein trockener Alkoholiker, wenn sie nicht aufpassen sind sie ganz schnell wieder dabei, dennoch gibt es immer welche von denen der Druck vollkommen abfällt und die dann auch nicht mehr gefährdet sind.
        Wie sich dann dauerhaft entwickelt, das kann natürlich niemand vorhersehen.

        Es ist deine ganz persönliche Abwägung, die Abwägung zwischen einem relativ normalen leben und dem Leidensdruck, der darüber bestimmt welche Therapieformen du zulässt und welche überhaupt angesagt wären.
        Es gibt aber kein unheilbar chronisch, das sollte dich nicht schrecken, denn chronisch ist ein Begriff der sich in erster Linie auf den vergangenen Verlauf bezieht und gar nicht so sehr auf das was irgendwann mal ist. Ich denke, das ist auch in erster Linie für Rentenkassen und KK etc. wichtig zu wissen, um den Status für Leistungen einschätzen zu können.

        Lass dich nicht durch Begriffe und Prognosen irritieren, horche lieber in dich hinein, was muss aufhören, welche Möglichkeiten gibt es, was davon kommt für dich infrage.........usw.

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        • Re: Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

          Vielen Dank für deine Nachricht Tired,
          ich muss echt sagen , dass deine Definitionen bezüglich "chronisch" und "unheilbar" mir viel mehr Einsicht und auch Hoffnung gebracht haben.
          Und auch danke für die Erklärung der verschiedenen Typen von Medikamenten, wenn ich nur kurz hinzufügen kann, (anscheinend) das Citalopram hat mir geholfen, habe es auch ca. 2 Jahre genommen,aber schon ca nach einem guten halben Jahr Besserungen gemerkt.
          Ich werde es wieder versuchen, bis ich es finde , weil du hast echt Recht , Gewinner verlieren auch mal,aber versuchen es immer weiter, Verlierer verlieren und versuchen es nicht weiter.....
          Echt, fand diesen Spruch immer so gut (was eigentlich ein bekannter Motivationsspruch ist,vorallem im Sportbereich), dass er wirklich auf alle Lebensbereiche anwendbar ist.
          Ich werde mich bemühen einen Termin zu finden und dann bei meiner Psychologin abzuklären, was man so alles machen kann.
          Ich danke dir nochmals , habe jz auch für das Allgemeinwissen was mitgenommen, was man alles so nicht lernt an einem neuen Tag

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          • Re: Zwangserkrankung und Angstzustände = Depression

            Das freut mich.
            Ob meine Meinung (in allem) von Experten geteilt würde weiß ich nicht, aber es sind eben die Unterscheide und Begebenheiten, die mir im Leben bei mir und auch bei anderen aufgefallen sind, gerade im Bezug auf chronisch und nicht heilbar, manchmal heilt es sich dann wieder erwarten fast von selber.

            Ich wünsche dir viel Erfolg, bei der Suche nach deinem individuellen Weg.
            An deiner Stelle würde ich erst m,al nach einem Psychiater schauen und dann nach einer Psychotherapie, bei deren Genehmigung und Richtung es ganz gut ist einen Psychiater mit im Boot zu haben, auch unabhängig davon ob du Medikamente nimmst oder nicht.
            Der HA kann auch mit einem Rezept einspringen, wenn der Termin beim Psychiater etwas länger dauert und beim Genehmigungsablauf der Therapie hilfreich sein.
            Dann musst nur darauf geachtet werden, dass das Einschleichen, ggf. auch Ausschleichen von Medikamenten, nicht zu schnell passiert und meist hat man bis zur eventuellen Aufdosierung auch seinen Termin beim Psychiater.
            Da du schon weißt was mal geholfen hat, dürfte es kein Thema sein zusammen mit dem HA zu überbrücken und schon mit dem Cita zu beginnen, wenn du das möchtest.

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