ich denke ich habe ein Problem. Ich will es näher beschreiben, doch muss dafür ein bisschen ausholen. Auch wenn es viel werden könnte, irgendwo muss ich nun einfach einen ersten Entwurf rauslassen, die Gedanken einfach mal loswerden, da es mich belastet.
Es fing alles vor knapp über 2 Jahren an. Von einem sehr guten Freund von mir ist der Vater gestorben. Da ich selbst nie wirklich einen Vater hatte (Kontakt ist schon vor vielen Jahren abgebrochen) war dieser Mann ca. 20 Jahre sowas wie eine Vaterfigur für mich. Das habe ich so aber nie wirklich wahrgenommen, muss ich ehrlich zugeben, bis zu seinem Tod. Er ist zwar nicht unerwartet gestorben (viele gesundheitliche Probleme und Alkoholkonsum in schlechtem Maße) aber man konnte sich nicht verabschieden, da er im Urlaub verstorben ist. Ich wurde von meinem Freund nur per WhatsApp-Nachricht darüber informiert. Mein Freund konnte das Thema nie wirklich verarbeiten und hat es auch nie wirklich verarbeitet, bis heute nicht - ich habe es immer mal wieder versucht mir Gedanken darüber zu machen aber hab es quasi immer unterdrückt.
Und jetzt zur aktuellen Situation. Ich weiß nicht wieso aber irgendwie ist aus diesem Prozess des "selbst zerstörens" des Vaters bishin zu seinem Tod eine Art Angststörung entstanden - festgestellt hat das noch nie jemand, bei einem Psychiater oder dergleichen war ich deswegen auch noch nie aber ich bin ein regelrechter Krankheitshypochonder geworden.
Ein kleiner Fleck der beim Duschen an der Haut auffällt? Oh nein hoffentlich nichts schlimmes. Ein merkwürdig aussehender Ader am Fuß? Oh Gott, hoffentlich keine Thrombose. Ein mal bisschen merkwürdig wirkender Brustkorb (der dann nur verspannt ist durch Sport)? Oh Gott, bestimmt irgendetwas mit meinem Herz. Manchmal stehe ich vor dem Spiegel, beobachte dann minutenlang die komische Stelle an meinem Körper, die ich mir einbilde komisch zu sein, obwohl sie wohl schon immer so aussah. 180er Blutdruck und 120er Puls, weil man sich in eine Herzkrankheit reinsteigert? Schon gehabt, nicht schön.
Ich bin operiert worden (vor kurzem), dabei wird einem ja allerhand Blut abgenommen, Tests gemacht, etc. Ich mache Sport, bewege mich, ernähre mich relativ gesund, bin aber leicht übergewichtig. Ich denke mir immer, um mich dann selbst zu beruhigen, da kann doch nichts sein, da wird nichts sein, es wäre schon irgendwo vor kurzem aufgefallen, allein schon bei der OP. Manchmal projeziere ich so viel in meine Angst hinein, dass mir dann schwindelig wird, ich ein richtiges innerliches nervöses Zittern kriege und mir nur noch zum Heulen zu mute ist - einfach nur weil ich mir denke ich wäre krank und es würde "zu Ende gehen".
Es lähmt mich zwar irgendwo aber ich habe eine Beziehung, eine starke Familie und ein geregeltes Leben im Alltag. Ich "leide" eher stillschweigend und weiß nicht ob mich vielleicht gerade das so fertigmacht. Manchmal weiß ich nicht was ich gegen solche Ängste tun soll, ich hab das Gefühl ich könnte jeden Tag beim Arzt sein und es würde nicht weggehen. Was kann ich nur dagegen tun? Gibt es da irgendwelche Methoden/Methodiken, irgendwelche Möglichkeiten? Manchmal frage ich mich selbst mit wem man über sowas reden könnte. Meiner Familie will ich das so eigentlich nicht erzählen, ich finde das komisch - irgendwie habe ich bedenken davor, dass sie denken könnte ich bin jetzt komplett durchgedreht.
Kann mir jemand irgendwelche Tipps dazu geben? Ich wäre da echt irgendwie dankbar drüber.
Vielen Dank,
Grüße,
andrk0
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