Ich bin 27 jahre alt, Mutter, Hausfrau, arbeite Teilzeit im Pflegebereich. Führe eine stabile Beziehung und habe den besten Freundeskreis den man sich vorstellen kann...ABER...
Mit 19 jahren litt ich unter einer Angststörung, nahm leichte Antidepressiva und war in Behandlung...habe viel mit dem Kindesvater (meinem Ex) mitgemacht der Drogensüchtig war und mir das Leben zur Hölle machte.
Auch in diesem alter erfuhr ich das mein Papa paranoid Schizophren war. In unserer Familie hat man da drüber nicht viel gesprochen. Ich wusste zwar das er in Frührente war aber nie ganz genau aus welchem (psychischen)Grund. Da mein Verhältnis zu ihm auch nicht sonderlich gut war, hatt es mich auch nicht so intressiert. Außerdem war er schon ganz viele Jahre stabil. Ich habe damals ganz viel über seine Krankheit nachgelesen und mich so sehr reingesteigert, das ich zum schluss der vollen Überzeugung war ich würde jetzt auch schizophren werden. Mit hilfe von leichten Medis, Gesprächstherapie und eigener Willensstärke wieder "gesund" zu werden schaffte ich es nach 3 Jahren Angst und Panik vor allem möglichen und vor allem die Angst vor Schizophrenie zu besiegen.......
Alles lief super. Ich war so stolz auf mich! So unendlich stolz das alles geschafft zu haben. Mein Kind mit 18 bekommen, die Ausbildung fertig gemacht, Führerschein, eigene Wohnung, mich vom Drogensüchtigen Ex getrennt, einen netten Partner gefunden, einen super Job und ein tolles Gehalt.
Ich war einfach nur zufrieden und Dankbar.
2019
das wohl schlimmste Jahr meines Lebens!
Kurz vor meinem 27 Geburtstag starb meine Mama an Krebs. Ich bin so traurig und ich vermisse sie so sehr. Ich habe sie noch bis zum schluss begleitet und bin froh das ich mich wenigstens noch Verabschieden konnte.
Sie war so eine tolle starke Frau, die ihr Schicksal so tapfer annahm. Ich hoffe sie hat mir ein wenig von ihrer Stärke hier gelassen. Mein Papa hat den Tod meiner Mama (seiner Frau) gar nicht verkraftet. Er hat wieder einen Schub bekommen...erst nach ca. 8 Polizeieinsätzen wurde er im Krankenhaus Gerichtlich Untergebracht. Diese Zeit war so schrecklich, das alles live mitzuerleben, hilflos, machtlos etwas zu unternehmen. Die Angst Papa könnte etwas zustoßen. Er war komplett verwahrlost und abgemagert...als er dann endlich im KH war hoffte ich das nun endlich etwas Ruhe einkehrt. Ich war dort schon am Ende meiner Kräfte.
Nach 4 Wochen wurde Papa wieder entlassen. (er war immer noch Psychotisch)
Er kam wieder nicht klar. Es folgten weiter Polizeieinsätze, ich schenkte ihm Geld für Essen und versuchte mich um ihn zu kümmern. Er tut mir so unglaublich leid. Ich bin so ziemlich die einzige dem er vertraut. Und ich habe Mama versprochen das ich auf unsere Familie aufpasse!
19 Tage nach Papas Entlassung ZÜNDET ER SEIN HAUS AN!!!
Er wollte drin bleiben und mit verbrennen. Einige Leute holten ihn gegen seinen Willen aus dem brennenden Haus.
Jetzt ist er in U- Haft im KH und wird ziemlich sicher in eine Forensische Maßvollzugsanstalt kommen :-(
Das alles gab mir den Rest. Ich bin Fertig. Ich kann nicht mehr. Ich würd am liebsten gar nicht mehr aufsehen am Morgen. Ich habe Panikattacken, panische Angst nach diesem Stress selber Schizophren zu werden...es ist ja erblich...und mit meiner Lebensgeschichte hab ich die besten Voraussetzungen dafür....wenn ich Abends schlafen gehe bete ich das ich den nächsten Morgen noch normal erleben darf, und nicht den Bezug zur Realität verliere..Ich habe solche Angst und bin Todunglücklich...es gibt keine vorbeugung und keinen Test der mich beruigen könnte...Ich werde mit der Angst leben müssen...ob die Krankheit ausbricht oder nicht kann mir kein Mensch auf der Welt sagen.
Ich habe Angst das ich dann nicht mehr für mein Kind da sein kann...Angst den Job zu verlieren...oder meinen Partner...
Mein Papa nahm früher Drogen und hatte in jungen Jahren einen Autounfall mit schwerem Schädel Hirntrauma.
Ändert das dann etwas wenns ums vererben geht? Oder hab ich das Gen eines Schizophrenen Elternteils automatisch in mir?
Ich finde meine Angst ist Realistisch wenn man einen schizophren kranken Papa hat...
Alles liebe
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