Ich hatte mich 10 Jahre um meine Oma gekümmert, mit der es immer wieder Streitigkeiten gab, lange nach einem Job gesucht und bin dabei in ein Loch gefallen...
Dazu hatte ich noch ein großes Problem: niemand durfte in meiner Wohnung meine weiß gestrichenen Wände berühren, hatte sie jemand berührt, muss ich die neu streichen, was immer mühsamer wurde, weshalb ich niemand mehr in die Wohnung ließ.
Wenn ich Möbel kaufte, schaute ich die von allen Seiten an. Selbst Mini-Kratzer konnte ich nicht akzeptieren.
Ich bereitete mich immer "auf die nächste Wohnung" vor, wo ich dann "eine tolle Wohnung" haben wollte - dies war für mich die Ausrede, warum ich eine sehr lange Zeit in einer perfekt gestrichenen Wohnung (Wände) ohne Möbel (keine Kratzer) wohnte - weil ich mich "auf die nächste Wohnung" vorbereitete...
In der nächsten Wohnung war es dann aber genauso...
Die Anfangs-Euphorie war spätestens dann vorbei, wenn die Wände frisch gestrichen waren und ich Möbel kaufen wollte.
Ich kaufte sie, brachte sie zurück (IKEA)...
Dann ging ich für 2 Jahre ins Ausland (bin noch da). Ich hatte AirBnB-Wohnungen, die alle nicht perfekt waren, aber das störte mich nie, weil ich wusste, dass ich dort nur temporär wohnen werde.
Dann fand ich eben eine Wohnung für 1 Jahr - die war schön, gemütlich, die Wände waren aber nicht gestrichen und ich fühlte mich dennoch wohl. Ich dachte, dass ich endlich es geschafft habe, diesen Krampf/Zwang abzulegen - aber unter dem Strich war ich nur zufrieden, weil ich wusste, ich werde ausziehen und dann werde ich IN DER NÄCHSTEN Wohnung alles neu haben.
Nun bin ich in der nächsten Wohnung und habe Vertrag für 3 Jahre... die Wohnung ist schön, dennoch ist es das Erste was ich machen möchte: die Wände streichen. Und dann zu IKEA zu gehen und neue Möbel zu kaufen - die ich dann wahrscheinlich wieder zurückbringen möchte.
Es wirkt auf mich so, als hätte ich auch Angst, irgendwo sesshaft zu sein. Ich hatte jetzt eine Beziehung (1,5 Jahre) und wir wohnten sogar zusammen und mir wurde immer gesagt, dass ich ein ganz toller Mensch bin, usw.. man bei mir aber immer das Gefühl haben muss, dass ich meine Sachen packe und gehe.
Das hätte sogar stimmen können - in Stress-Situationen.
Dabei bin ich nahezu Stress-resistent...
Irgendwie habe ich Angst, es mir irgendwo gemütlich zu machen - obwohl ich den Wunsch habe. Sehnlichst!
Ich lebe noch immer im Ausland, spreche hier die Sprache noch nicht, weil es immer geplant war, dass ich nicht lange bleibe. Bin aber nun 28 Monate hier...
Mit meiner Beziehung habe ich täglich Kontakt, wir schätzen einander...
Was noch auffällt: ich muss fast immer günstig kaufen und versuche, mit wenig finanziellem Aufwand immer das Optimum zu kriegen. Das ist nicht schlecht, ich weiß, aber das Problem: wenn ich etwas kaufe, was teuer ist, werde ich unruhig, will es nicht behalten und fühle mich erst besser, wenn ich es zurückgebracht oder verkauft habe. Dann gehe ich etwas "Günstigeres" kaufen...
Ich kann also nichts Wertvolles behalten, auch Gegenstände (wie Möbel) müssen eben raus, weil ich einfach nichts besitzen kann/will...
Das ist furchtbar... :-(
Was könnte das sein???
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