ich habe vor einiger Zeit Escitalopram verschrieben bekommen und nehme das nun schon eine Weile. Die anfänglichen Nebenwirkungen vergingen nach 4 Wochen, aber so ein richtiger Durchbruch kam nicht.
Ich habe seit einer Sepsis arge Probleme, da ich ab spätem Nachmittag bis zum späten Abend an einer Art Schwäche leide und dies gepaart mit einem gleichzeitigen Stimmungsabfall, extremer Gereitzheit und Überempfindlichkeit gegenüber anderen Menschen oder gar Berührungen, was aber real betrachtet durch nichts begründbar ist (täglich, egal was ich mache oder gemacht habe). Darüber hinaus plagen mich auch extreme Ängste, rund um das Leben und Sterben, die ich so nie gekannt habe, denn ich habe mein Leben immer als Geschenk gesehen und nie negativ gegrübelt. Aber jetzt komme ich in regelrechte Paniksituationen, bei denen mir der Kreislauf zu versagen scheint(!) und ich keine Luft mehr bekomme.
Das Escitalopram hatte an sich nur den Effekt, dass sich meine schlechte Phase vom Abend auf den Morgen verschob und mich dadurch zusätzlich noch beim arbeiten behinderte.
Ich habe nun aber von einem Bekannten, mit ähnlichen Problemen nach einer Sepsis, den Tipp bekommen, ein NARI (Edronax) zum SSRI zu nehmen. Nachdem ich mich dazu belesen habe, ist dies anscheinend auch eine sehr gut wirkende, aber sehr selten eingesetzte Therapie.
Edronax hat ja an sich ziemlich fiese Nebenwirkungen, gerade beim Mann, aber in Kombinantion mit SSRI scheinen diese sehr gering aufzutreten und ich habe keine echten Probleme, bis auf einen etwas leichteren Schlaf.
Auf jeden Fall ging es mir von dem Tag an, als ich dies in kleiner Menge (1mg/Tag) dazu nahm, schlagartig super. Die Ängste waren weg und ich betrachtete die Dinge wieder genau so positiv wie vorher. Wow! Die Schwächezustände sind so gut wie weg, ich habe wieder Antrieb, ich bin wieder gelassen gegenüber meinen Mitmenschen.
Einzig negativ finde ich, dass ich etwas unkonzentrierter bin, was gerade auf Arbeit und auf der Straße gern etwas problematisch ist. Aber es geht...
Diese Kombi scheint echt der Hammer zu sein und anscheinend ist ein Gleichgewicht von Serotonin und Noradrenalin eine gute Sachen und nur eins von beiden anzuheben eher ein Auslöser für jeweils andere Probleme.
Ich würde das Edronax gern noch weiter dazu nehmen, jedoch hatte ich nur einen Rest bekommen und nun gelesen, dass die Krankenkassen das nicht bezahlen. Ist das wirklich so, auch wenn es hilft?
Vielleicht sollten Studien mal diese Kombi näher betrachten, denn das wertet, zumindest bei mir, beide Medikamente enorm auf, wogegen beide für sich genommen, eher mäßig wirken und viele fiese Nebenwirkungen mit sich bringen.
Ich hoffe, ich bekomme beides verschrieben, auch wenns nicht billig wird, aber es hilft und das ist das Wichtigste!
Kommentar