nachdem es mir die letzten Tage etwas mürbe ging und ich mit Freunden und Familie darüber nichtmehr sprechen möchte, dachte ich mir mal hier einen Thread zu eröffnen.
Ich bin 28 Jahre, fertig studiert und seit Ende letzten Jahres freiberuflich unterwegs. Leider seit Anfang des Jahres eine eher schmale Auftragslage, wenig zu tun und viel Zeit zum grübeln (und das kann ich gut). Aber am besten fange ich
von vorne an:
Im Teenageralter angefangen zu kiffen, und das richtig. Von 16-21/22 Jahren fast täglich, irgendwann vom Kraut weggekommen und angefangen zu studieren. In meiner Kifferzeit haben sich Depressionen und leicht psychotische Zustände manifestiert, vor allem Gesundheitsängste (dachte immer ich rieche schlecht und Leute rümpfen die Nase) und Agoraphobie, mit welchen ich teilweise noch heute zu kämpfen habe. Angefangen hat das allerdings noch etwas vorher, als meine erste Freundin nach der Trennung (eine 1 Monat andauernde "Beziehung" mit 13 Jahren) meinte ich stinke. Dies hat sich dann wahrscheinlich in einer Angst vor Nähe und Intimität geäußert, weshalb ich mir später immer einredete schlecht zu riechen um so auf Abstand zu anderen Menschen zu gehen. Auch heute habe ich die meisten Probleme in Situationen, welche viele auch unbekannte Menschen involviert und ich negativ auffallen könnte durch einen schlechten Geruch (z.b. Angst vor unkontrollierbaren Durchfall).
Bin seit 2 Jahren in tiefenpsychologischer Behandlung um all das aufzuarbeiten, u.A. auch meine familiäre Geschichte. Gut betuchtes Elternhaus aber Aufmerksamkeitskomplex da größerer Schwester immer mehr Beachtung bekam.
Nun zum eigentlichen Problem:
Vor 4 Jahren lernte ich meine heutige Ex Freundin kennen, es lief die ersten Monate super aber nach ca. 10 Monaten und dem Exklusiv machen der Beziehung ging es bergab. Zeitgleich kam meine Mutter aufgrund einer depressiven Episode in eine Klinik. Ich ging unter in Gesundheitsängsten und beanspruchte meine Freundin 24/7, konnte emotional nichts mehr geben und war sexuell überhaupt nicht in Stimmung. Da meine Ex Freundin teilweise Züge eines Helfersyndroms aufweist, nahm sie sich mir immer an. Wir trennten uns ein paar Monate später, zogen aber in die gleiche Stadt und hatten nach 3 Monaten Funkstille wieder Kontakt.
Das war vor 2,5 Jahren, und in dieser Zeit haben wir immer wieder Affären miteinander, diverse Arten von freundschaftlichen Beziehungen sowie einem Versuch der Beziehung noch eine Chance zu geben, das war letztes Jahr im April. Allerdings in Form einer offenen Beziehung, damit ich mich nicht so eingeengt fühle. Das Ergebnis: Nach zwei Wochen hatte ich wieder keine sexuellen Gefühle und flüchtete in die Hypochondrie - alles drehte sich nur um mich und meinen Körper und meine Krankheitsängste. Wir trennten uns dann nach 5 Monaten, und Schwupps - ich fühlte mich wieder zu ihr hingezogen. Sie ist die Frau mit der ich mein Leben verbringen möchte, aber je enger und näher diese Vorstellung der Realität kommt, umso mental labiler und schlechter geht es mir.
In den letzten zwei Jahren hatte ich auch drei engere Affären mit anderen Frauen, aber ich fühlte mich immer zu meiner ExFreundin hingezogen und beendete diese Affären dann nach 1-2 Monaten. Seit ein paar Wochen geht es mir aber ziemlich schlecht, weil ich das Gefühl habe meine ExFreundin zu verlieren obwohl ich mit ihr zusammen sein möchte, aber es anscheinend nicht kann. Letzte Woche habe ich ihr eine ziemliche Szene gemacht, weil wir in einer Bar mit Freunden unterwegs waren und ich einen guten Kumpel von ihr kennengelernt habe, der vom Typ und Aussehen genau in ihr Schema fällt und ich dann in Eifersuchtsgedankenkreisen verfiel (auch sie hatte in den letzten Jahren diverse Affären und Bettgeschichten).
Zwei Tage später sprachen wir miteinander und ich teilte ihr mit, das ich nicht mit ihr befreundet sein kann. Entweder cleaner Cut, oder man entscheidet sich an der Beziehung zu arbeiten. Wir beschlossen uns darüber und die letzten Jahre Gedanken zu machen und uns diese dann heute in Form eines Textes zukommen zu lassen.
In der letzten Woche (also Zwischenzeit von Telefonat und dem Zukommen lassen) hatten wir natürlich keinen Kontakt, und mir ging es miserabel. Ich habe vermehrt Panikattacken erlebt (konnte einen Flug nicht antreten da ich Angst vor Durchfall hatte, was mir so noch nie passiert ist) und gestern eine Art Derealisierung erfahren. Also für 10-15 Minuten kam mir alles so unwirklich und surreal vor, wie als würde ich träumen.
Scheint, mein System ist mit der Situation komplett überlastet und es werden Ängste und Emotionen getriggert, mit denen ich nicht klarkomme. Ich möchte für die Beziehung und um sie kämpfen, das teilte ich ihr auch in meinem Text mit. Sie sieht es ähnlich, sie wünscht sich eine Zukunft mit mir aber ist sich dem Risiko bewusst und weiß nicht ob ich bereit für eine Beziehung mit ihr bin und ob die Ängste und Probleme, welche jedes Mal auftreten sobald wir uns für eine Beziehung entscheiden, nicht doch wiederkehren.
Meine Therapeutin meinte, ich könnte nur an der Situation arbeiten sobald ich mich in ihr befinde, sprich in einer Beziehung bin. Ich hab zurzeit Angst durchzudrehen und komplett von meinen Ängsten eingenommen zu werden. Je näher eine endgültige Entscheidung bzgl. meiner ExFreundin rückt, umso panischer und neurotischer werde ich. Und dann gerate ich in den Gedankenkreisel, das meine ExFreundin all das auslöst und ich dadurch Angst habe einen Fehler zu begehen und alles zu hinterfragen und ich mich isoliere.
Medikamentös war ich bisher nie eingestellt, ist dies zurzeit eventuell ratsam?
Tut mir leid falls dieser Text etwas chaotisch wirkt, gerne gehe ich auf einige Themen näher an.
LG
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