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Angst vor HIV und um mein Baby

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  • Angst vor HIV und um mein Baby

    Guten Abend, seit meiner Schwangerschaft leide ich unter der Angst meinem Baby zu schaden- sei es wegen Listerien, CMV oder Toxoplasmose. Seit der Geburt sorge ich mich aber eher um Dinge wie, dass ich das Baby falsch halte oder dass es sich mit HIV infiziert oder dass ich mich infiziere und es anstecke. Ich bin seit kurzem in Therapie wegen meinen Ängsten und Keimphobie, aber kürzlich hatte ich wieder eine Situation, die mir Angst macht. Ich war mit meinem Mann und meinen 4 monate alten Kind in der Kirche. Als ich einer Frau als Zeichen des Friedens die Hand gab, streichelte sie meinem Kind über den Kopf, was mir ein komisches Gefühl gab (sie meinte es nicht böse, aber ich mag es nicht, wenn Fremde mein Kind berühren). Daheim entdeckte ich auf meinem rechten Mittelfinger ( Handrücken) eine kleine ca 2mm grosse Abschürfung. Ich habe mich verrückt gemacht, dass, falls die Frau Blut an der Hand gehabt hätte, ich mich mit Hiv infiziert haben könnte. Und ich durchs Stillen mein Baby anstecken könnte. Mein Mann, der der Frau ebenfalls die Hand gegeben hat, meinte sie hätte kein Blut an der Hand gehabt. Ich hab zwar auch nix gesehen aber auch nicht aktiv darauf geachtet. Später erinnerte ich mich, dass mein Mann auf der Stirn unseres Kindes einen Fleck gesehen hat. Da ich noch Rote Lippenstiftreste auf den Lippen hatte (hatte mich mittags geschminkt und wir waren abends in der Messe) habe ich gesagt es käme wohl vom Lippenstift den das Baby abgekriegt hat, als es gezappelt hat und ich ihre Stirn mit meinem Gesicht berührt hab - das passiert häufiger. Mein Mann hat es ihr weggewischt und meinte auch Glitzerpartikel gesehen zu haben die für den Lippenstift sprechen. Dennoch mache ich mir Sorgen, dass es vielleicht doch Blut war, und mein Baby es von der Fremden hatte (auf den Haaren des Kinds ist nichts zu sehen). Mein Mann konnte mich nicht restlos überzeugen. Meine Fragen: Habe ich unnötig Angst? Und falls es doch Blut auf der Stirn war: Wäre eine Ansteckung mit Hiv möglich? Eine Wunde konnte ich nicht sehen, aber da sie sich manchmal selbst kratzt wären kleinste Verletzungen, die man mit blossem Auge nicht sieht ev möglich?Oder müsste die Wunde schon richtig tief Für eone Ansteckung sein? Soll mein Kind einen Hiv test machen? Vielen Dank im Voraus für ihre Antwort.


  • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

    Hi,
    nein, auf diesem Wege ist eine Übertragung der Infektion nicht möglich.
    Es ist auch noch nie passiert dass sich jemand in einer Alltagssituation infiziert hat, das solltest du dir immer vor Augen halten.

    HI-Viren sind nicht so leicht übertragbar, es braucht eine größere Menge von ihnen und eine tiefere Wunde als Eintrittspforte.
    Um diese Infektion musst du dir keinerlei Sorgen machen, weder wenn es um alltägliche Abschürfungen geht, noch bei irgendwelchen anderen Alltagssituationen.
    Dazu kommt noch, dass HIV Infizierte die in Behandlung und gut eingestellt sind, eher keine Überträger sind, die größere Gefahr wären die Leute die nichts von ihrer Infektion wissen und das sind deutschlandweit geschätzt nicht einmal zwanzigtausend, also auch ein eher geringes Risiko und wie gesagt, solche Begegnungen geben ohnehin kein Risiko für eine Infizierung her.

    Selbst wenn die Dame zu dieser Gruppe gehört hätte, reichen die Umstände keinesfalls aus um irgendeine Gefahr darzustellen.

    Vielleicht würde es dir auf Dauer mehr helfen wenn du üben würdest dein Kind auch von anderen Leuten berühren zu lassen und ihm Kontakte zu gönnen die üblich sind.
    Das führt einmal vielleicht dazu dass die Angst nachlässt wenn du merkst dass nichts passieren kann und versuchst die diffusen Ängste zu ignorieren, zum anderen wäre es für das Kind sicher auch besser wenn es unbeschwert mit anderen Menschen umgehen lernt.
    Diese Zeit wird ja ohnehin kommen, spätestens im Kindergarten, in der Schule, da musst du damit klar kommen dass dein Kind auch mit Körperflüssigkeiten anderer in Berührung kommen kann und diese Kontakte sind ja auch wichtig um das Immunsystem auszubilden und zu stärken.

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    • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

      Hallo Tired, vielen Dank für deine beruhigende Antwort. Darf ich fragen, woher du dich so gut auskennst? Ja, es ist komisch wenn andere mein Kind anfassen. Ich achte darauf ob andere Wunden an den Händen haben. Sogar wenn mein Arzt meinem Baby Blut abnimmt, habe ich Angst vor einer Infektion. .

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      • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

        "--habe ich Angst vor einer Infektion."

        Die Angst ist das Problem, die Infektion nur das inhaltliche Ziel dieser Furcht.

        Also müssen Sie die Angst als ursächlichen Auslöser angehen, nicht die Folge.

        Sie werden merken, wenn das konkrete vermutete Infektionsgeschehen sachlich entkräftet ist, kommen nach einiger Zeit doch wieder Zweifel an der Argumentation.
        Kommen sie nicht, sucht sich die Angst ein neues Objekt.

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        • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

          Darf ich fragen, woher du dich so gut auskennst?
          Eigentlich muss man sich nur, aus welchen Gründen auch immer, dafür interessieren und um sich "richtig" zu informieren gibt es viele für jeden leicht zugängliche Möglichkeiten.

          Jedenfalls musst du gegen diese Angst angehen und schauen dass du sie nicht über dein Kind beruhigst, also bloß keine Tests machen, oder dich so verhalten dass dein Kind dadurch beeinflusst/eingeschränkt wird.

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          • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

            Herr Dr Riecke, habe ich richtig verstanden, dass tatsächlich kein infektionsrisiko besteht und mir meine Angst einen Streich spielt?
            @ Tired ich weiss im Grunde die Übertragungswege, aber ich brauche in für mich kritischen Situationen immer eine Absicherung von Jemandem der mir sagt: alles ok. Am liebsten von Ärzten oder anderen Experten. Und natürlich will ich ja was gegen die Ängste tun.

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            • Re: Angst vor HIV und um mein Baby

              @ Tired ich weiss im Grunde die Übertragungswege, aber ich brauche in für mich kritischen Situationen immer eine Absicherung von Jemandem der mir sagt: alles ok. Am liebsten von Ärzten oder anderen Experten. Und natürlich will ich ja was gegen die Ängste tun.
              Das ist der Mechanismus der Angst, irgendwann wirkt der aber auch nur noch für kurze Zeit.

              Ich war mal recht eng mit der Erkrankung konfrontiert und wenn ich was daraus gelernt habe, dann ist es dass man keinerlei Angst vor einer Infektion haben muss, wenn man keine Risikokontakte hat, die aber die Ausnahme sind und über die eigentlich auch jeder bescheid weiß.
              Selbst wenn man tagtäglich mit Infizierten zu tun hat besteht keine Infektionsgefahr, weder bei Berührung, noch beim Küssen, oder durch Hinterlassenschaften auf der Toilette und auch nicht wenn jemand eine kleinere Verletzung hat..

              Die Viren brauchen eine gewisse Konzentration um überhaupt gefährlich zu werden, also eine größere Menge frisches Blut und eine Eintrittspforte die nach innen reicht und nicht nur oberflächlich ist.

              Es gibt keinen einzigen Fall, wonach man sich in Alltagssituationen (zu denen die von dir beschriebenen Szenarien gehören) infizieren kann.

              Das Problem ist eben die Angst und nicht die Situation, was man verinnerlichen muss um dem etwas entgegensetzen zu können.

              Ich verstehe sehr gut dass die Beruhigung nur durch Fachleute entsteht, aber wie gesagt, das ist ein Teil des Problems, einmal nutzt sich das auch ab und zum anderen findet sich dann immer noch was warum es doch anders sein könnte.
              Solche Ängste sind ja eine schwere Erkrankung und das ist der typische Verlauf dieser Erkrankung.
              Lerne sie kennen, informiere dich darüber, vielleicht kannst du dann etwas für dich herausziehend was beruhigend wirkt, aber eben aus den Mechanismen der Angststörung und nicht über die Gefahren die dir diese Angst suggeriert.

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