Vor fast 2 Jahren war ich mit Freunden in einer Shisha-Bar (Gelegenheitsraucher ca. 1-2 mal im Monat), wo mir etwas komisches passiert ist. Ich hatte an dem Abend ziemlich starke und tiefe Züge genommen, ohne wirklich viele Atempausen zu nehmen, da ich zum ersten Mal "Ringe" mit dem Rauch hinbekommen habe (ja, ich weiß, ziemlich dämlich) und man dabei den Rauch länger anhält. Auf einmal war mir richtig übel (Bauchschmerzen, Schwindel) (das Gefühl hatte ich schon mal beim Rauchen, wegen dem selben Verhalten, hat sich aber nach ein paar Sekunden gelegt) sodass ich aufs Klo gegangen bin und dort auf einmal bewusstlos geworden bin. Als ich wieder aufgestanden bin, ging es mir wieder perfekt, keine Übelkeit, nichts, sodass ich beschloss, nicht zum Arzt/Notfallaufnahme zu gehen. Ich war der einzige dem was passiert ist - meine Freunde hatten normal weitergeraucht. Damals habe ich mir gar keine Gedanken über den Vorfall gemacht, da ich mir gedacht habe "das kann schon mal vorkommen" und ich seitdem absolut normal weitergelebt habe (keine auffälligen Nebenwirkungen - ganz normal halt.)
Dieses Jahr im März (1,5 Jahre später) bin ich dann bei Facebook auf einen Artikel gestoßen, wo drin stand, dass es in letzter Zeit immer mehr zu Kohlenstoffmonoxidvergiftungen in schlechtgelüfteten Wasserpfeifen-Bars kommt und dass eine solche lebensgefährlich sein kann und man umgehend eine Behandlung mit Sauerstoff braucht, da man sonst Folgeschäden, wie bspw. Konzentrationsstörungen oder Herzschäden riskiert. Im ersten Moment habe ich mir nicht wirklich viel dabei gedacht, da ich ja seit dem Vorfall ganz normal weitergelebt habe, sodass ich nicht noch weitergegooglet habe.
Dieses Jahr war auch eines der stressigsten für mich, da ich mein Abi gemacht habe und mir hohe Notenziele gesetzt habe, um bei meiner Traumuni angenommen zu werden. Als es dann in die akute Abiphase ging, bin ich irgendwie wieder zurück auf diese Thematik gekommen und hatte dann die GENIALE Idee danach zu googeln. Für einen krankheitsängstlichen Menschen wie mich natürlich fatal, da viele dieser Artikel natürlich nur das Schlimmste zeigen. Ich bin dann in einen regelrechten Teufelskreis geraten, da ich dann angefangen habe generell mehr über Kohlenstoffmonoxidvergiftungen zu lesen, wodurch meine Krankheitsangst sich stark verstärkt hat.
Von weniger angstmachenden Beiträgen, wo drin stand, dass es durchaus normal sein kann, beim Rauchen Übelkeit zu verspüren, wenn man besonders tiefe Züge nimmt und nicht viele Atempausen hat, habe ich mich natürlich nur für kurze Zeit beruhigen lassen. Habe mich dann versucht mit dem Lernen abzulenken, doch es war schwer. In den letzten 3 Monaten ist es sogar einmal zu einer regelrechten Panikattacke gekommen, sodass ich beschloss, mir die Meinung meiner Hausärztin zu holen. Sie sagte, ich solle mir keine Sorgen machen. Wie es für einen Hypochonder typisch ist, hat mich das nur kurz beruhigt. Unter dem ganzen Abistress, hat sich meine Angst wieder verstärkt, sodass ich zu nem anderen Arzt gegangen bin. Auch der hat mir erzählt, dass es an den tiefen Zügen gelegen hat und dass bei einer richtigen Vergiftung auch meinen Freunden was passiert wäre. Kopfschmerzen, wie sie bei einer solchen Vergiftung üblich sind, hatte ich auch keine. Um mich zu beruhigen, habe ich noch eine Blutprobe und ein EKG. Alles perfekt. Doch irgendwie lässt mich seitdem der Zwangsgedanke "Was, wenn doch was ist?" nicht los. Das liegt an meiner Persönlichkeit, da ich, typisch für einen Hypochonder, nur sehr schlecht mit Unsicherheit umgehen kann.
Habe meine Hausärztin daraufhin wegen meiner Ängste besucht und sie hat mir inzwischen auch Antidepressiva verschrieben, die ich auch seit 3 Wochen nehme. Dadurch hat sich mein Zustand schon etwas verbessert (kein rasender Herzschlag mehr wegen meiner Ängste). Mein Abi habe ich inzwischen auch, doch ich bin wegen diesem Vorfall nun in eine starke Depression verfallen. Ich habe ständig Zwangsgedanken und bilde mir nun ein, durch diesen Vorfall irgendwelche Gehirnschäden davongetragen zu haben und dadurch weniger leistungsfähiger, als davor zu sein, was eigentlich totaler Unsinn ist, da ich wirklich sehr gute Noten erzielt habe. Bevor ich diesen Artikel gelesen habe, war ich ein sehr angetriebener Mensch, habe neben dem Abi eigene Projekte aufgebaut und mich in allen Lebensbereichen weiterentwickelt. Nun liege ich nur noch im Bett, hoffnungslos, aus Angst, mir durch diesen Vorfall "alles kaputt gemacht zu haben" und bilde mir ein, schwer krank zu sein. Mich plagen auch Schuldgefühle, dass ich damals nicht sofort damit zur Notfallaufnahme gegangen bin. (Aber es ging mir doch so gut??)
Was ich nun tun kann, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, weiß ich auch nicht. Werde wohlmöglich zu nem Therapeuten gehen müssen. Was denkt ihr? Ich wünschte mir einfach, ich hätte diesen dämlichen Artikel nie gelesen, dann hätte ich ganz normal weitergelebt...
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