Bei mir fing alles am Anfang der Pubertät an, in dem ich massive Angst vor dem Tod hatte, aber auch vor dem Verlust geliebter Menschen.
Ich war damals bei der Diakonie um dort über meine Angst zu sprechen, diese ist dann aber von alleine wieder verschwunden. Ab und an kam die Angst wieder, aber nie so stark, dass ich an Lebensqualität verloren habe.
Doch seit einer Weile ist die Angst wieder da.. Ich leide seit 2 Jahren an Depersonalisation, die einfach plötzlich aufgetaucht ist und ständig wieder auftaucht. Vor allem weil ich mich ständig mit allem intensiv beschäftige und mich hineinsteigere. Momentan liegt meine ganze Konzentration auf der Angst vor Krankheiten, weswegen die Depersonalisation momentan nicht mehr so wirklich da ist. Allerdings belastet mich das alles extrem. Sobald ein Artikel im Fernsehen erscheint, indem es um eine schlimme Krankheit geht habe ich automatisch Angst selbst zu erkranken und bilde mir ab und an Symptome ein. In der Zwischenzeit habe ich mein Abi gemacht und bin nun erst mal auf der Suche nach einem Übergangsjob, bis ich nächstes Jahr studieren will. Das lange nichts tun hat mir wohl nicht gut getan und mir genug Zeit gegeben mir ständig negative Gedanken zu machen.
Die extreme Angst kam erst seit einem Monat dazu, nämlich als ich wegen Muskelschmerzen zum Arzt ging ( ich habe Rückenprobleme, bin Hypermobil )
Sie wollte aber auch womögliche Mangelerscheinungen ausschliessen und ließ ein großes Blutbild machen.
Als ich dann ein paar Tage später in der Praxis anrief, um meine Werte zu erfahren, wurde mir gesagt ich hätte eine leichte normochrome Anämie, der Rest wäre in Ordnung gewesen.
Ich habe dann natürlich direkt gegoogelt, was dahinter stecken könnte... Da ich auch oft Probleme mit dem Bauch habe, ist der Verdacht meiner Ärztin vor allem eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, wie Colitis unlecrosa und Morbus Crohn, sowie eine mikrospische Kolotis. Deshalb habe ich im Juli einen Termin für eine Darmspiegelung.
Doch was mich extrem beunruhigt hat, war das Wort Leukämie in der Google Suche.
Seitdem habe ich mich darauf richtig versteift, weswegen ich dann noch mal bei der Ärztin war, ich erzählte ihr dann von meiner Angst, an etwas schlimmen erkrankt zu sein, woraufhin sie mich versuchte zu beruhigen, in dem sie sagte, dass sie mich schon längst ins Krankenhaus geschickt hätte wenn es etwas schlimmes wäre und vor allem der Wert meiner Anämie nur ganz minimal abweicht.
Mit diesen Gedanken bin ich dann auch heim gegangen... doch es dauerte nicht lange da suchte ich nach den Symptomen des Blutkrebs..
Ein Paar Tage später war ich ziemlich erkältet und hatte dicke Mandeln, weswegen ich wieder zum Arzt bin, sie stellte leicht angeschwollene Lymphknoten fest und das es sich sehr wahrscheinlich um einen virusinfekt handelt. So bin ich dann auch wieder heim gegangen und habe natürlich direkt wieder schlimme Gedanken wegen den geschwollen Lymphknoten.. ein paar Tage später war die Erkältung schon besser und ich fühlte mich eigentlich echt gut, doch dann fing ich an auf dem Lymphknoten rumzudrücken und suchte weitere am Hals und sonst wo.. die Lymphknoten am Hals sind verschieblich und taten anfangs sehr weh, jetzt aber nicht mehr so..
Ich kann momentan kaum einen Gedanken fassen, der nicht mit der schweren Krankheit zu tun hat. Vor allem das ständige Absuchen nach blauen Flecken und das Abtasten der Lymphknoten belasten mich.
Ich stehe bereits auf einer Warteliste für eine Psychotherapie, allerdings dauert das noch eine Weile.
Bis dahin habe ich Angst komplett durchzudrehen und hoffe auf Gleichgesinnte, die selbiges schon erlebt haben..
ich werde wahrscheinlich am Montag noch mal zum Arzt gehen und meine Lymphknoten abtasten lassen..
Meine Familie versucht mich so weit es geht zu unterstützen. Mein Vater sagte zum Beispiel, dass man anhand des großen Blutbildes schon erkannt hätte, dass es sich um was schlimmes handelt. Das beruhigte mich nur kurz, weswegen ich dann googelte, ob das große Blutbild darüber wirklich Auskunft gibt und das tut es auch meistens auch..
aber dieses Reinsteigern, was ich schon lange habe, geht einfach nicht weg..
Meine Oma leidet ab und zu an Panikattacken und war deshalb auch schon in Therapie.. mein Papa ist auch leicht dazu veranlagt sich zu viele Gedanken zu machen. Kann das auch vererblich sein?
Was könnte ich schon mal tun, bis die Therapie anfängt?
Vielen Dank schon mal,
Liebe Grüße Lisa
Kommentar