Brauche dringend einen Expertenrat. Mein Sohn, jetzt 12 J., hat beginnend mit dem Schulalter angefangen Zwänge zu entwickeln. Zuerst waren es nur physische Auffälligkeiten, wie Augenzwinkern und leichte Grimassen oder mit den Armen in eine bestimmte Richtung zeigen. Das wurde dann besser und er begann stattdessen Wortzwänge zu entwickeln. Das Besondere war, er verlangte immer, dass man das Wort, das er sagte nachsprach und falls man das nicht tat, flippte er aus. Sein Zwänge schlossen also die Elrerteile, insbesondere den Vater, mit ein! Die Worte wechselten mit der Zeit ab. Anfänglich war alles im Rahmen, aber wurde mit der Zeit schlimmer. Dann hörte der Zwang für einige Monate zu unserer Erleichterung fast ganz auf, begann vor einem halben Jahr aber wieder und war viel schlimmer als je zuvor. Derzeit ist es so, dass er sportlich sehr aktiv ist und großen Wert auf Fitness und seinen Körper legt. Der Zwang hat sich jetzt dahingehend gewandelt, dass er ständig seine Muskeln begutachtet und dabei sagt, er werde fett und habe keine Muskeln (das Gegenteil ist der Fall, er hat super Muskeln und athletischen Körperbau)! Er erzwingt nun ständig, dass man ihm sagen muss, dass "er Muskeln hat und nicht fett ist", was aber nichts nützt, weil er ständig wiederholt, dass es nur gelogen wäre und nicht stimmen würde! Die ständigen Fragen nach seinen Muskeln haben sich inzwischen so intensiviert, dass unsere Familie und er selbst einem extremen Leidunsdruck ausgesetzt ist. Inzwischen fragt er bei jeder Gelegenheit danach. Selbst wenn wir spazieren gehen oder in einem Restaurant sind, immer zerstören diese zermürbenden Fragen und seine abdauernden Verneinungen und Wiederholungen unsere ganze Lebensqualität!
Mein Mann macht mich für sein Zwangsverhalten verantwortlich, weil ich ihm aus seiner Sicht als Kleinkind durch beruflichen Stress zu wenig Aufmerksamkeit gegeben hätte und er dadurch Lebensängste und Unsicherheiten entwickelt hätte. Richtigstellung, dass unsere Familiensituation nicht einfach ist, weil mein Mann und ich eigentlich keine Liebesbeziehung mehr führen. Ein Grund liegt sicher auch darin, dass mein Sohn extrem viel Aufmerksamkeit erfordert hat, wodurch die Partnerschaft viel zu kurz kam. Seit mein Sohn zur Welt kam, hat mein Mann unsere Beziehung ganz in den Hintergrund gestellt. Als Paar haben wir seither nichts mehr allein unternommen. Mein Sohn erzwang später z.B. auch, dass er mit meinem Mann im Bett schläft und ich seit Jahren in seinem Zimmer schlafen muss. Dies alles hat aus meiner Sicht zu der Entfremdung zu meinem Mann beigetragen. Mein Mann ist aber nicht der Ansicht und macht miCh ganz allein für alles verantwortlich.
Was sollen wir als Eltern tun? Was raten Sie uns? Kann mein Sohn dieses Zwangsverhalten jemals ablegen?
DANKE IM VORAUS.
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