Vor einem Jahr wurde mir eine Angst- und Zwangsstörung diagnostiziert. Die meiste Zeit habe ich Angst vor Selbstmord, obwohl ich diesen nicht begehen will. Der Zwang „zwingt“ mich aus der Angst heraus immer wieder über dieses Thema nachzudenken. Plötzlich kommt mir wieder ein Gedanke, der z.b. so ist „Du könntest von der Brückespringen“, „Du könntest dich erschießen“ usw. Ich stelle mir dann immer die Frage, ob ich das wirklich will und die Antwort ist immer „Nein!“, dennoch bleibt tief drinnen das Gefühl, dass ich es wahrscheinlich irgendwie doch will, denn sonst würde ich darüber ja nicht ständig nachdenken. Aber das ist nun auch nicht der Grund, warum ich in dieses Forum schreibe.
Vor ebenfalls einem Jahr ist mich plötzlich dir Angst überkommen, ich könnte schizophren sein/werden. Ich machte den Fehler, dass ich so gut wie alles zu dem Thema im Internet gegoogelt habe. Ich war so überzeugt, dass ich gleich eine Psychose bekomme, dass ich bei jedem Geräusch zusammengezuckt binund das Gefühl hatte, gleich etwas zu hören, das nicht existiert. Damals habe ich von einer Frau gelesen, die glaubte, dass in Radarkasten kleine Männchen sitzen, die ihr böses wollen. Daraufhin bin ich bei jedem Radarkasten, den ich sah, zusammengezuckt und hatte den Gedanken „Da könnte wer drinmen sein“. Gleich darauf habe ich den Gedanken als Blödsinn abgetan, aber war mir doch unsicher. Die Angst verschwand nach ein paar Monaten, nun ist sie aber wieder vermehrt da. Und hier fängt meine eigentliche Frage an.
In der Arbeit hatte ich einen Konflikt mit einer Kollegin, da sie sich bei einem Klienten, den wir zusammen betreut haben flasch verhalten hat und mich mit reingezogen hat. Mir ist danach in einer Besprechung aufgefallen, dass sie eine andere Kollegin anschmunzelte als ich gerade etwas gesagt habe. Ich hatte dann das Gefühl, dass sie wegen meiner Aussage schmunzeln würde.
Zu erwähnen ist auch noch, dass ich mich meiner Meinung nach mit meinem Kollegen nicht so gut verstehe. Er wirkt genervt, wenn ich etwas sage und er nervt mich mit gewissen Eigenheiten an ihm (pfeifen, summen, mürrisches Getue). Ich bin leider ein Mensch, der sich über so etwas furchtbar ärgern kann, könnte es ihm jedoch nicht sagen. Stattdessen passiert es mir, dass ich mich ein wenig falsch verhalte (bissige Antworten gebe, ihn ignoriere oder unterbreche etc.) Nun habe ich Angst, dass er mit einer Kollegin über mein Vehalten redet und sich bei ihr über mich beschwert. Mir kann dadurch zwar nichts passieren, da ich mir nichts zu Schulde lassen komme, aber mir ist mein Ruf sehr wichtig. Zunehmend habe ich die Angst, dass die anderen Kollegen mit oder auch ohne ihm über mich reden. („Die glaubt auch sie sei was besseres.“ „Ihr Vorgängerin war besser.“ „Die ist so überheblich“) Und so war meine Angst vor einer Schizophrenie wieder da. Klingt das für Sie bereits nach einem Verfolgungswahn? Ich habe furchtbare Sorge, dass über mich schlecht geredet wird, weil ich von jedem gemocht werden will. Aber mir kommt oft vor, dass sie über mich reden könnte und daher habe ich vor einer beginnenden Schizophrenie Angst. Oder kommt das eher von meinem nicht vorhandenen Selbstvertrauen? Bitte um Hilfe und Rat.
PS.: Dass der Konflikt gelöst gehört ist mir klar. Ich habe mich von Anfang an von ihm ungewollt gefühlt, da er die ganze Zeit von der Kollegin geschwärmt hat, deren Platz ich eingenommen habe. Vermutlich hätte ich damals bereits mit ihm reden sollen, anstatt beleidigt zu sein.
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