Zwangsgedanken - Angst

[Anonym_18]

Hallo,

es mag vielleicht dem einen oder anderen lachhaft vorkommen...

Ich bin männlich und in einer Beziehung. Sie möchte unbedingt schwanger werden. Ich kann einfach nicht nein sagen bei ihr egal bei was, vielmehr habe ich das Gefühl Angst zu haben vor ihr bzw. es ist immer so unterdrückt und eine negative Aura. Ist sie nicht da fühle ich mich in dem Moment freier, aber vermisse sie und will bei ihr sein. Und obwohl das so ist will ich imemr gleichzeitig nur bei ihr sein weil ich sie liebe aber auch nicht, weil ich "frei" sein möchte. Es ist verrückt. sind jetzt schon über 2 Jahre zusammen mit Unterbrechungen 3 Monate.

auf der einen Seite gibt es Momente da freue ich mich sehr wenn wir ein Kind bekommen würde. Sobald sie aber weg ist, will ich das nicht mehr und denke tagelang ununterbrochen darüber nach, ob sie vielleicht schwanger wäre...

Selbst wenn wir geschützen Sex haben, schaue ich akribisch nach ob dem Kondom etwas passiert ist, fotografiere es um es zu haben als Bild auch wenn ich es mir dann nicht mehr anschaue. Aber die Möglichkeit habe ich ja dann. also würde ich alles kontrollieren wollen...

Was mich jedoch sehr belastet ist, dass selbst wenn wir keinen Sex hatten, ich im Nachhinein, kurze Zeit später denke, wir hatten Sex gehabt. Ich weiß eigentlich genau, dass da nichts passiert ist und auch nicht ungeschützt, aber die Gedanken brennen sich so sehr ein, dass ich das glaube und dann habe ich Angst, dass sie schwanger ist und das sind meine Gedanken dann den ganzen Tag, Woche. Es dreht sich immer wieder und immer wieder. Ich bin wie eine leere Hülle...alles dreht sich darum...

Ich versuche sogar meine Freundin nicht zu treffen,weil ich Angst habe, dass wir uns näher kommen, keinen Sex haben, ich aber denke wir hatten. Das macht mich fertig...

Was kann ich dagegen machen?

[Tired]

Re: Zwangsgedanken - Angst

Hi,
hört sich so an als hättest du immense Angst vor der Verantwortung, vor Veränderungen?

Du könntest ganz sachlich darüber nachdenken: Was wäre wenn?"
Aber auch die Vorteile einbeziehen, ein Kind gibt ja auch was, es nimmt nicht nur.

Ich würde auch mit ihr darüber reden, dass du noch nicht soweit bist, Ängste hast und diese erst einmal bewältigen musst.

[Anonym_18]

Re: Zwangsgedanken - Angst

Hallo Tired, habe schon hier gelesen wie kompetent und hilfreich du bist. Danke für deine Antwort.

Es geht darum, dass ich schon die ganze zeit versuche von ihr wegzukommen. Auf der einen seite weil es sehr viele Probleme gibt sowohl zwischenmenschlich als auch die Umgebung und zu anderen kann ich mich nihct öffnen und lebe in Angst. Aber ich will auch bei ihr sein. Ist das eine Abhängigkeit? Habe mich mehrmals getrennt, sind aber wieder zusammen gekommen. Es ist nicht die Verantwortung weswegen ich Angst habe. Es ist eher so, dass die äußeren Umstände es sehr sehr schwieirg machen das mit uns. Hinzu kommt, dass es sehr schwierig auch miteinander ist, wie Eifersucht, Kontrolle, Erwartungen

[Tired]

Re: Zwangsgedanken - Angst

Ist das eine Abhängigkeit?

Erinnert mich ein wenig an Abhängigkeit, oder aber an eine Liebe die zwar da ist, aber nicht für eine Beziehung taugt und die Angst davor dennoch viel mehr zu verlieren als man gewinnen kann wenn sich getrennt wird.

Da fällt mir etwas ähnliches ein, auch wenn in einem anderen Zusammenhang.

Brüderchen und Schwesterchen, Brüderchen ist sehr krank und über viele Jahre schwingt immer sein Ende mit.
Schwesterchen liebt ihn natürlich, aber es ist einfach zu nah und die Überforderung bringt genau solche Gefühle hervor, sich frei fühlen wenn er aus dem Kopf ist.
Als er gestorben ist war natürlich viel Traurigkeit da, aber auch ein nie gekanntes Gefühl des Frei seins, der Unbeschwertheit weil bestimmte Ängste mit einem Schlag verschwunden waren.

Vielleicht ist es bei dir ja was ähnliches, eine tiefe Zuneigung und durchaus Liebe, aber nicht für ein gemeinsames Leben gemacht, zu viele Gegensätzlichkeiten und Probleme die mit ihr verbunden sind und dich überfordern, sowie einengen.

Ich glaube wenn du mal ganz in Ruhe darüber nachdenkst, dann wird dir auch bewusst werden was es ist, dass dich so fühlen lässt und warum ihr dennoch zusammen bleibt.
Vielleicht weil du Angst hast alleine zu sein?
Angst dass nichts besseres nachkommt und du durch eine Trennung auch eine große Chance vertust?
Angst vor ihrer Reaktion, ihrer Traurigkeit?

Wie war es denn während der Trennung?
Was hat euch wieder zusammen kommen lassen?
Welche Gefühle haben dich die Entscheidung für einen Neuversuch treffen lassen?

[Anonym_18]

Re: Zwangsgedanken - Angst

Wie war es denn während der Trennung?
Was hat euch wieder zusammen kommen lassen?
Welche Gefühle haben dich die Entscheidung für einen Neuversuch treffen lassen?

2 mal getrennt: Jeweils Dauer 1-2 Monate. Davor war es aber auch schwierig und oft gestritten.
Das erste Mal war es die Hölle und hat sehr wehgetan. Dann gemerkt ich vermisse sie sehr und wieder zusammengekommen. Das zweite Mal war es anders. Da hat sich aber auch meine persönlichen Umstände geändert, Arbeit etc. Habe mich allein gefühlt, das kann sein-aber hatte nicht davor angst, sondern es hat wehgetan nicht bei ihr so sein. Alles mit ihr verbunden und ich habe einfach keinne Sinn gesehen in allem was ich mache. Nicht zu wissen was sie macht und geschweige denn mit wem sie schreibt. Das war hart. Dazwischen gab es auch immer Vorfälle mit abhauen aus der wohnung, streit. Es hat sich komplett durchgezigen über die ganze zeit. Jetzt ist es ruhiger geworden, entspannter, aber es tauchen neue Faktoren auf wie Kinder etc.

[Tired]

Re: Zwangsgedanken - Angst

und geschweige denn mit wem sie schreibt.

Ich finde ja, wenn man richtig liebt dann macht einem solch ein Gedanke weniger zu schaffen, da man auch vertraut.
Macht einem dieser Gedanke sehr zu schaffen und ist er auch ein Grund wieder zusammen zu kommen, dann würde ich meinen dass etwas anderes dahinter steckt.

An deiner Stelle würde ich die Probleme mal überdenken und dann mit deiner Freundin das Gespräch suchen.
Wenn ihr zusammen bleiben wollt, dann müsst ihr gemeinsame Lösungen finden und ehrlich zueinander sein.
Du solltest auch mal in dich gehen und dich fragen warum du sie vermisst, wegen dem was du dann nicht mehr hast, oder weil du sie als Menschen neben dir haben willst.
Was verbindet euch, warum bist du mit ihr zusammen?

Vielleicht auch wieder eine kleine Ausszeit einläuten, also einfach mal alleine in den Urlaub, o.ä. um dir darüber klar zu werden welche Säulen eure Beziehung tragen und welche fehlen, ob du die Beziehung führst um deinetwillen damit du dich wohler fühlst, oder im ihretwillen weil du sie liebst.

Das was nicht stimmt, kannst du nur in dir selber finden.
Manchmal ist es einfach nur Gewohnheit und der Anspruch der Exklusivität, also auf sich selber bezogen, weniger eine Liebe die auf den anderen bezogen ist.
Deshalb kann das was der andere für sich tut und wie er ist, einfach nur stören oder gar belasten sein, gut ist es nur wenn alles auf den eigenen Wohlfühlmodus eingependelt ist.
Was natürlich nicht geht.;-)