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Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn (Angststörung)

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  • Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn (Angststörung)

    Hallo. Ich bin am Ende meiner Kräfte und hoffe, dass mir hier jemand mit Rat zur Seite stehen kann!
    Nun zu meinem Problem:
    Es geht um meinen 16-jährigen Sohn. Angefangen hat alles Ende letzten Jahres. Da klagte er mehrere Tage über Schwindel. Er wurde immer nervöser, also sind wir dann am 1. Weihnachtsfeiertag bei uns in die Bereitschaftspraxis. Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen und erst mit meinem Sohn alleine gesprochen und dann mich dazu geholt. Er konnte organisch nichts feststellen, meinte aber, dass der Schwindel von Nackenverspannungen kommt. Durch das Gespräch mit meinem Sohn, wusste er, dass mein Sohn sich große Sorgen macht, dass er eine schlimme Krankheit hat. Er konnte ihn beruhigen und hat ihm aber leider Beta-Blocker verschrieben, damit er nachts schlafen kann?!? Ich habe sie ihm nicht gegeben, stattdessen habe ich Neurexan geholt.
    Es ging ein paar Tage gut. Dann ging es weiter mit Beschwerden. Magenschmerzen, Durchfall und immer wieder Schwindel. Er fehlt mittlerweile sehr oft in der Schule.

    Nach ein paar Gesprächen mit dem Hausarzt, waren wir schon bei verschiedenen Fachärzten um etwas Organisches auszuschließen.
    Es kam heraus, dass er eine Magenschleimhautentzündung hat. Er bekam Pantoprazol 40 mg verschrieben, die er aber irgendwie nicht verträgt. Haben sie jetzt nach 3 Wochen abgesetzt, weil unser HA meinte, die Magenschleimhautentzündung würde auch so verheilen.

    Wir waren beim Neurologen. Alle Tests waren unauffällig. Dieser verschrieb ihm dann pregabalin wg der Ängste. Er hat sie einmal genommen und stand dann den ganzen nächsten Tag wie neben sich. Nach Rücksprache mit dem HA nimmt er sie nicht weiter, weil der HA meint, sie würden in unserem Fall nichts nützen.

    Ich weiss einfach nicht was ich machen soll. Jeden Tag hat mein Sohn ein anderes Zipperlein. Seit einer Weile meint er, er kriegt schlecht Luft. Mir fällt aber an seiner Atmung nichts auf wenn ich ihn beobachte. Der HA hat ihn mittlerweile öfters abgehört und findet nichts.
    Dann klagt er öfters über Ziehen in der rechten Brust und einen Kloß im Hals. Ich kenne das von mir, wenn ich mir mal was im Rücken verklemmt habe...

    Mein Sohn ist stark übergewichtig. Als mein Exmann mich vor 3 Jahren verlassen hat, hat mein Sohn schlimm zugelegt. 130 kg bei ca 1,90m. Ich weiss nicht ob das der Grund für seine Zunahme war oder ob es etwas anderes ist. Ich habe schon oft versucht ihn zum abnehmen und Sport zu bewegen, aber ich komme einfach nicht an ihn ran. Er sagt immer nur ja ja, aber nix passiert. Die Mitgliedschaft im Fitness-Studio zahle ich umsonst...
    Deswegen haben wir auch in 2 Wochen einen Termin in der Uniklinik, Abteilung Endokrinologie und Adipositas. Voraussichtlich auch mit stationärem Aufenthalt.

    Wir hatten letzte Woche ein langes Gespräch mit dem Hausarzt. Ich habe ihm erzählt, wie sehr ich unter der Situation leide. Dass ich einfach nicht weiss, wie ich mich verhalten soll. Ich habe den HA erzählt, dass mein Sohn wollte, dass ich von der Arbeit daheim bleibe, damit er nicht alleine ist. Da hat der HA gemeint, wenn es schon so schlimm ist mit den Ängsten, muss er ihn in die Psychiatrie einweisen. Das wollte er natürlich nicht und hat sich zusammengerissen.

    Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Bei welchen Symptomen muss ich Alarm schlagen und sofort zum Arzt mit ihm? Ist es organisch oder psychisch?? Ich kann einfach nicht mehr klar denken und die Sache objektiv beurteilen. Das alles macht mich fertig!

    Am kommenden Samstag hat mein Sohn jetzt einen Termin bei einem Psychologen. Ich hoffe sehr, es nützt was.

    Es sollte vielleicht noch erwähnt sein, dass mein Sohn in der Abschlussklasse der Realschule ist und in wenigen Monaten Prüfungen hat. Die Noten sind hundsmiserabel. Die endlosen Diskussion wg Lernen usw brauche ich wohl nicht erwähnen. Er tut einfach gar nichts für die Schule. Es macht mich wütend und traurig mit anzusehen, wie er sich seine Zukunft verbaut durch seine Faulheit. Eine Lehrstelle ist leider auch noch nicht in Sicht.
    Dass es irgendwelche anderen Probleme in der Schule gibt, glaube ich jetzt eher nicht. Er hat einen großen Freundeskreis.
    Hat er vielleicht Angst vor der Zukunft? Oder habe ich zuviel Druck gemacht, was das Lernen angeht??
    Ich habe kommende Woche einen Termin mit seinem Klassenlehrer. Er muss ja wissen, dass mein Sohn nicht ganz "gesund" ist. Und ich möchte auch wissen, was wir für Optionen haben was Prüfungen usw betrifft.

    Ach ja, mein Sohn hat übrigens einen guten Schulfreund, der fast das gleiche Problem hatte. Von der Magenschleimhautentzündung bis hin zur Psychotherapie.... Nur bei dem ist alles schon ein Jahr her...

    Ich weiß, mein Text ist warscheinlich etwas unübersichtlich und durcheinander, aber ich hoffe, man erkennt, was ich damit vermitteln will.

    Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn und wenn ich ehrlich bin auch ein wenig um mich. Mich belastet das alles sehr und ich weiss nicht, wie lange ich noch die Nerven bewahren kann. Ich mache mir solche Vorwürfe in seiner Erziehung versagt zu haben!!

    Manchmal kam mir auch schon der Gedanke; Kann es sein, dass er mich einfach nur verarscht?? Aber das traue ich ihm eigentlich nicht zu!!

    Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen und möchte sich mit mir austauschen??
    Ich danke schon jetzt für jeden Rat und vielen Dank fürs Lesen bis hierhin!

    Lg
    eine verzweifelte Mutter








  • Re: Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn (Angststörung)

    "einen Termin in der Uniklinik, Abteilung Endokrinologie und Adipositas. Voraussichtlich auch mit stationärem Aufenthalt."

    Das ist sicher ein wichtiger Schritt.

    Wenn die universitären Kollegen etwas ganzheitlich an das Problem heran gehen, könnte es sein, dass es in Zusammenhang mit der akademischen Autorität doch endlich einen Ruck gibt, damit Ihr Sohn einsieht, dass er für sein zukünftiges Leben ganz allein verantwortlich ist.

    Das Ansinnen, dass Sie ganz zu Hause bleiben sollten, um sich um ihn zu kümmern, scheint mir besonders bedenklich. Es ist nämlich recht infantil und weltfremd.

    Trotzdem brauchen Sie sich keine Vorwürfe zu machen, dass Sie in der Erziehung "völlig versagt" haben. Ihre Schilderungen und Sorgen sind einfühlbar und plausibel.
    Allerdings könnte es sein, dass ein geachteter Freund im Moment einen noch größeren Einfluss auf Ihren Sohn hätte. Besonders, wenn er ähnliches durchgemacht hat.
    Vielleicht können Sie sich mit ihm verbünden?

    Wenn es zu einer Psychotherapie kommen sollte, wird sicher auch der labile Selbstwert Ihres Sohnes Thema werden. Denn er braucht dringend Erfolgserlebnisse. Die vielen Krankheitsklagen sind nämlich häufig (untauglicher) Ersatz für einen defizitären Selbstwert.

    Kommentar


    • Re: Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn (Angststörung)

      Hi,
      also Gedanken über deine Rolle dabei solltest du dir nicht machen, es gibt so viele Ursachen und es kann jeden treffen.

      Nach deinen Beschreibungen finde ich, hört es sich an als könnte auch eine Depression mitschwingen, es ist auch nicht ungewöhnlich dass man durch eine Angststörung Depressionen bekommt und umgekehrt.
      Sport wäre da sehr wichtig und auch hilfreich, aber wenn er nicht will dann musst du dich auch nicht abarbeiten um ihn zu drängen, es ist seine Entscheidung.
      Er sollte halt wissen was Sport alles bewirken kann, in Sachen Psyche und Physis, das reinste Wundermittel und da ist es oft sogar hilfreicher für Nada durch den Wald zu rennen (Vitamin D gibts da noch oben drauf und Stoffe fürs Immunsystem von den Bäumen) als in ein teures Fitnessstudio zu gehen.
      Vielleicht ist er ja fürs erste für Spaziergänge offen, Familienausflüge zum See, ins Waldcafe o.ä, also langsam heran führen und möglichst schmerzfreie Vorschläge machen mit anschließender Belohnung (wie das Café am Ende des Weges), zum gewöhnen.

      Klar, wenn es ganz übel wird dann wäre eine Psychiatrie eine Möglichkeit und so schlimm wie man denkt ist es da wirklich nicht, meistens sehr hilfreich u.a. auch weil dort Patienten mit denselben Problemen sind und dieser Austausch auch sehr wichtig ist und wenn es gar nichts ist kann er jederzeit wieder gehen, mit eurer Erlaubnis.
      Ich denke aber mit einer Psychotherapie wäre der richtige Anfang gemacht und über eine Klinik sollte erst nachgedacht werden wenn der Therapeut nicht weiter kommt.
      Es ist also schon alles was zu tun ist in die Wege geleitet, nur du selber solltest auch an dich denken und dich nicht über Verantwortung und Möglichkeiten verrückt machen, die eigentlich keine Bedeutung haben.
      Sorge lieber dafür dass auch du Zerstreuung und Entspannung bekommst, damit die Akkus nicht leer werden.

      Im Umgang mit ihm solltest du ihn ernst nehmen, solche Ängste sind wirklich schlimm und schwer auszuhalten, auch wenn sie auf andere vollkommen Surreal und unglaubwürdig wirken.
      Du und auch er solltet lernen Argumente anzuführen die ihn beruhigen, dass er weiß es kann nichts passieren und er selber auch lernt seine Angststörung einzuschätzen, so dass er irgendwann auch selber weiß dass es Ängste sind und nichts organisches.
      Versuche dich über Angststörungen zu informieren, es gibt viele Artikel im Netz und vielleicht auch über eine Beratungsstelle oder/und den Therapeuten.
      Im Prinzip kannst du die Angst mit einer Sucht vergleichen, er kann einfach nicht damit aufhören sich zu fürchten und die Psyche wählt dazu Symptome einer Erkrankung aus, damit seine Furcht sich fokussieren kann und die Symptome sind genauso echt und real wie die Symptome einer physischen Erkrankung, sie unterscheiden sich in nichts.
      Die Ursache liegt meist tiefer, vielleicht Stress, Angst vor dem Abschluss und was danach kommt, ich denke der Therapeut wird es entschlüsseln.

      Kommentar


      • Re: Ich mache mir solche Sorgen um meinen Sohn (Angststörung)

        Boah....

        Hallo Sternchen

        Ich hatte mal einen Job in einer Rehaklinik mit vielen Angestellten und so nach und nach konnte ich meinen Hals nicht mehr bewegen, so steif war der. Pure Panik vor diesen Kolleginnen war schuld, sie haben mich extrem gemobbt.
        Es waren aber ( im Nachhinein betrachtet) natürlich nicht die Kolleginnen schuld, sondern meine Furcht vor ihnen und mein mangelhaftes teamworking. Ich sah in jenen meine Erzfeinde - ganz logisch, dass ich dann Probleme mit allen hatte.

        Das ist ein Kreislauf- man hat Angst, benimmt sich daher verkrampft, schüttet Stresshormone aus und dann kriegt man einen steifen Nacken, weil sich die Muskulatur zusammenzieht, die Magensäure vermehrt sich, man will sich beruhigen und stofft Essen in sich, man will fliehen, man will Rückzug, man will verkriechen, man schämt sich, man kann nicht mehr zuhören, man kann nicht mehr lernen, man benimmt sich immer schlimmer- alles wegen dieser Furcht.

        Er ist nicht faul, er ist blockiert!!! Er ist nicht krank, er ist gesund- so würde jeder reagieren an seiner Stelle! Was soll er machen? In der Schule steht im das Wasser bis zum Hals und daheim auch! Du bist hochnervös, du bist wie eine zusätzliche Bedrohung in deiner Nervosität.

        Vielleicht würde als erste Hilfe schon mal reichen, dass du ihn zu einem externen Verwandten oder Bekannten schickst, wo er lernen darf in aller Ruhe.
        Sag ihm, es ist egal, wenn er jetzt Übergewicht hat, das ist im Moment nicht wichtig. Es muss zuerst einmal die Spannung raus aus seinem Kopf.

        Das Gewicht ist jetzt gerade Nebensache, das darf dich jetzt nicht stressen und stören. Es geht im Moment nur mal darum, dass er irgendwo auf der Welt ein Plätzchen hat, wo ihn keiner anschaut und in Blicken und Worten verkündet: lieber Junge, du bist komplett verkehrt.

        Mach mit ihm zusammen einen Pakt. Frag ihn, was du unterlassen, bzw. tun sollst, dass er sich daheim wenigstens gut fühlt. Dann halte dich an seine Wünsche.
        Du kannst ruhig fragen, soll ich mehr schimpfen? Oder soll ich eher stiller sein? Soll ich dich immer wieder ermahnen, oder schaffst du es ohne Ermahnungen auch? Was denkst du, könnte dir helfen......lass dich mal aufklären, was ER braucht und will, nicht du.
        Du wirst sehen, er wird aufblühen, wenn er merkt, dass man sein Freund ist und ihn voll respektiert, so wie er will, so wie er ist.
        Er hat eine starke, extrem liebenswerte Persönlichkeit in sich und garantiert allen Respekt der Welt verdient und ganz sicher wird er mal seine Topform erlangen. Die Chance braucht er, dass die raus kommt.

        Zuerst mal die Schule. Alles andere ist Nebensache. """"Ich liebe dich und drück dir die Daumen, mein Kind. Das schaffen wir, die paar Monate Schulzeit gut hinter uns zu bringen, ich tu alles dafür, was du dafür benötigst....""" red mal so mit ihm. Sofort wird sich sein Zustand bessern, da garantiere ich dafür.



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