ich lese hier schon seit einiger Zeit mit, aber habe heute das Bedürfnis auch etwas dazu zu schreiben.
Ich habe eine Angststörung und wie ich seit einem Jahr weiß, ADS. Ich bekomme seit einigen Monaten Amfetaminsaft, nachdem ich Ritalin wegen Panikattacken nciht vertragen habe - zusätzlich dazu Lamotrigin.
Mein Vater ist im Alter von etwa 33 Jahren an einer Depression (war die Diagnose, war wohl eher eine paranoide Schizophrenie) erkrankt und ist durch einen Unfall mit 38 gestorben.
Ich habe lange Zeit (6 Jahre) gekifft und relativ viel Alkohol getrunken (das eher weniger). Angefangen habe ich mit 15 Jahren (ab und zu einen Joint, aber es wurde sehr schnell deutlich mehr). Mit 17 Jahren habe ich angefangen täglich zu kiffen und zwar Mengen, die ich sonst von niemandem kannte. Es waren teilweise 5Gramm am Tag... Sehr selten auch mal andere Drogen (Speed, Kokain, LSD, XTC - war alles dabei. aber das eher so mit 17-18, insgesamt sagen wir mal 30x? Keine Ahnung mehr.. auf jeden Fall nicht wirklich häufig - davon 2, max 3x LSD) Fragt mich nicht, wie ich das finanziert habe.... Ich schäme mich auf jeden Fall für diese Zeit und gebe mir natürlich auch die Schuld an meinem jetzigen Zustand...
Wie ich jetzt weiß, war das wohl ein selbstbehandlungsversuch wegen dem ADS. Mit 21 Jahren - von einen Tag auf den anderen, beim Spielen an einem Automaten, hatte ich plötzlich das erste mal ein Derealisationsgefühl und bekam eine Panikattacke (dachte damals, es wäre ein Psychose... wäre ja naheliegend gewesen) - jetzt bin ich 26 Jahre alt.
Habe seitdem nicht mehr gekifft, nicht mehr getrunken und auch keine anderen Drogen mehr genommen. Ich hatte ständig Angst, eine Schizophrenie zu haben... Eines Tages bekam ich dann einen Termin beim Psychiater, schilderte ihm alles wie es mir geht und was ich erlebt habe (Das ist nur ein Bruchteil, den ich hier geschrieben habe) und er sagte mir ganz sicher, dass ich eine Angststörung habe. Es war so befreiend "Nur eine Angststörung" - dachte ich mir....
Die letzten 5 Jahre haben sich meine Ängste abgewechselt, von psychisch zu körperlich, war so ziemlich alles dabei. Das schlimmste waren die vergangenen 3 Jahre, Probleme mit meinen Augen. Bishin zu einer Diagnose, die sich dann als falsch erwiesen hat... Das war meine Rettung, ich hatte mich mit dem schlimmsten abgefunden doch am Ende war doch alles gut! Das war phantastisch (vor etwa 3 Monaten).
Ich bin die letzten 2 Jahre über, in Therapie gewesen - die Angst vor der Schizophrenie oder adneren psychischen Krankheiten (Bipolare Störung, Dissoziative Persönlichkeitsstörung etc.) hat mich aber immer im Hinterkopf begleitet. Habe irgendwann Tinnitus bekommen etc. ...
Seit der Wiederlegung meiner Diagnose mit den Augen (Gittrige Netzhautdegeneration), habe ich die Angst vor physischen Krankheiten überwunden. Allerdings ist die Angst schizophren zu sein, wieder deutlich da... Also bin ich wieder da, wo ich angefangen habe....
Ich versuche das als Chance zu sehen, das erste Problem, also die Wurzel anzupacken. Mein Psychotherapeut (Arzt für Psychosomatik) nimmt mich in solchen Ängsten einfach nicht mehr ernst (klar, ist ja auch die Therapie der ersten Wahl, wie er mir erklärt hat). Das Problem ist, dass ich mich da etwas abgestempelt fühle, nach dem Motto: "Ach, ist doch eh nur eine Angststörung" - Ich achte auf jeden Laut, ob ich Stimmen höre, irgendwas sehe, was nicht da ist. Frage mich ob meine Augenbeschwerden in wirklichkeit die Halluzinationen einer Psychose oder eines HPPD waren etc.....
Die Augenprobleme waren sehr vielseitig, hauptsächlich Blitze, Sternschnuppen, Bluefield Entopic, kurzes Schwarzwerden einer Fläche und tausende weitere....
Also es sei schonmal klar, ich achte extrem auf meine Innenwahrnehmung... Da ich nicht weiß, ob man Links posten darf, verzichte ich mal darauf - auf jeden Fall ist mir zu 100% klar, dass ich eine Angststörung habe! Mir ist auch klar, dass die meisten Menschen mit einer Schizophrenie sich nie darüber gemacht haben - aber eben die meisten... Nicht vergessen - mein Vater hatte (nach Auffassung meines Psychotherapeuten - von dem was ich ihm erzählt habe - definitiv eine paranoide Schizophrenie) - auch wenn der Arzt sagt, dass er mich nicht als Anfällig dafür sieht...
Symptome die ich als Schizophrenie-Anzeichen deute:
1. Ich habe immer wieder im Nebenwinkel einen Schatten, manchmal auch zb. beim Rauchen wenn ich durch den Rolladen schaue (naja könnte doch auch wieder ein Symptom mit den Augen sein - übrigens sind alle noch da, ich habe nur aufgehört mich verrückt zu machen, da ich jetzt einfach genug Infos habe und ich sehe, dass alles halb so schlimm ist - alle Arztuntersuchungen waren negativ (positiv :P)
2. Ich habe wenn ich meinen Tag z.B. mit meinem Opa verbracht habe das, was ich unter "Gedankenlautwerden" verstehe - Nicht häufig aber schon immer wieder und dann mehrfach am Abend. Ich emfinde es als Kommentar oder Einwurf eines Wortes oder zwei, mit der deutlichen Stimme meines Opas (oder sonst wem) - das macht mir auf jeden Fall Angst, ich bin mir bewusst, dass das nur ein Gedanke ist, den ich deutlich lauter wahrnehme, als alle anderen Gedanken! Es ist nicht aggressiv - ein "Nein" verstehe ich in diesem Fall mal einfach, als nicht aggressiv, im vergleich zu dem, was man sonst so liest... Es ist fast schon schwer zu unterscheiden, ob ich die Person dann wirklich höre, oder eben nicht... Ich tendiere aber dennoch eher zum nein - und wenn doch, ist es mir 10000%ig bewusst, dass es nicht real ist. (Aber Pseudohalluzinationen werden ja bekanntlich, häufig zu echten und "Gedankenlautwerden" sind eines der Kernsymptome der Schizophrenie (und wohl für nichts anderes?) und wandeln sich häufig fließend in das bekannte "Stimmen hören" um... <- das ist das Phänomen was mich am allermeisten beschäftigt!!
3. Ich höre oft Geräusche und habe Angst dass es etwas sein unwirkliches sein könnte (vorbeifahrendes Auto, Piepsen usw.) Meistens finde ich dafür dann aber eine logische Erklärung.. Ich halte mir die Ohren zu um zu prüfen ob ich das wirklich höre (Ich weiss, Angststörung wie sie im Buche steht...) - Manchmal finde ich aber nichts. Vor 2 Wochen (weshalb mich das ganze wieder extrem beschäftigt), habe ich Abends ÜBER EINE STUNDE meinen Wecker gehört und gesucht, also ich war überzeugt davon, dass ich ihn wirklich höre - bis ich dann schlafen gegangen bin. (Ich schlafe seit dem Amfetaminsaft deutlich weniger wie früher). Ich war also auf jeden Fall übermüdet... Einige Tage später wieder das gleiche mit Krankenwagensirenen..... Liest man auch häufig in der Form bei Schizophrenie (Ohrwurm, da monoton und aufdringlich?)
4. Ich rieche manchmal Dinge die offensichtlich nicht da sind (nichts bedrohliches) : Zigarettenrauch, Parfüm, Essen etc.
5. Ich schreibe hier zum Beispiel den Text und klicke eine Stelle an um sie zu bearbeiten. Ich klicke offensichtlich vor zwei Ausrufezeichen hin um etwas zu schreiben. Gucke nochmal hin, bevor ich schreibe oder sonst etwas mache - esist nur ein Ausrufezeichen da.. Hört sich total banal an, aber begleitet mich in der Form sehr sehr häufig (ADS?)
Also im Großen und ganzen geht es mir um meine Drogenvergangenheit, um die Erkrankung meines Vaters, um Punkt 2 der Symptome und aber auch Punkt 3...
- Könnte es die Vorstufe einer Schizophrenie sein? Erleben Menschen mit einer Schizophrenie das "Gedankenlautwerden" auch so wie ich? Habe von einer gelesen die gesagt hat, sie hört die Gedanken nciht von Außen, es sind nur laute Gedanken" - ich finde, so könnte ich es auch beschreiben.. aber nur sekundenweise... Und nur bei Menschen die ich kenne... Also keine komplett fremde Stimme, aber sogesehen schon eine fremde Stimme....
Ich habe schon häufig gesehen, dass hier in diesem neutralen Forum sehr hilfreich geantwortet wurde.. Aber habe natürlich auch etwas Angst vor der Antworten... (Jaja, typisch Leute mit Angststörung..) - bitte auch nciht gleich alles von vornerein als irrelevant abstempeln, wegen der Angststörung. Ich meine Die Gene, die Drogen und die Gedanken die ich laut wahrzunehmen scheine, sind ja da...
Ganz liebe Grüße und ich würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.
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