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Medikamente absetzen?

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  • Medikamente absetzen?

    Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,
    wie bereits in meinen anderen Beiträgen erwähnt, geht es um meine Mutter, die seit 2 Jahen an Alzheimerdemenz erkrankt ist. Da sich der Zustand unter Exelon allmählich sichtlich verschlechtert, tritt sie z.B. beim Treppensteigen öfters ins Leere. Des Weiteren nimmt die Orientierungslosigkeit zu und die nächtliche Unruhe wird mehr.
    Meine Schwester hat den behandelnden Arzt bereits darauf angesprochen, mit dem Ergebnis, dass dieser unverständlicherweise meinte, das Medikament müsse jetzt ausgeschlichen werden und man könne nur noch etwas zur Beruhigung geben (z.B. am Tage Johanniskraut und für die Nacht ein
    Neuroleptikum). Kann das denn wirklich sein, wo man doch überall liest, dass es weitere medikamentöse Behandlungen gibt? Der Arzt sagte wohl, dort wo nichts mehr sei, könne man auch nichts mehr zum "Weiterleiten" anregen. Wie sieht es denn mit dem Wirkstoff Melantine aus, wäre das vielleicht eine Möglichkeit? Ich habe jetzt aber auch noch einen Termin in der Memoryklinik gemacht, wo die Krankheit diagnostiziert wurde (meine Mutter wurde wegen der Entfernung danach von einem Neurologen vor Ort weiterbehandelt). Hoffentlich wird dort dann Einiges klarer. Ich bedanke mich im Vorraus für Ihre Antwort und wünsche eine schöne verbleibende Adventszeit

    Gruß Mariele Jansen


  • Re: Medikamente absetzen?


    Liebe Frau Jansen,
    ich mache derzeit ähnliche Erfahrungen mit meinem 81jährigen Vater. Er steht ebenfalls seit knapp 1 3/4 Jahren unter Exelon Medikation.Auch bei ihm ist diese Gangunsicherheit besonders bei Treppen zu beobachten, dazu kam eine zunehmende Desorientiertheit was räumliche Angelegenheiten (Wohnung, Umgebung) betrifft.Mich würde interessieren, wie Exelon bei Ihrer Mutter eingesetzt wurde.Nach Studien in Literatur und Internet war ich der Meinung, dass man das Medikament zügig (ca. über einen Zeitraum von 3 Monaten) auf die Höchstdosis bringt. Der behandelnde Neurologe lehnte dies mit der Begründung ab, dass wir ja dann nichts mehr zur Steigerung hätten, wenn sich der Zustand verschlechtere. Inzwischen sind wir bei morgens 4.5 und abends 6.0 mg, aber das wie gesagt, nach fast 2 Jahren und inzwischen massiven Verschlechterungen. Auch ich habe viel über den Wirkstoff Memantine gelesen und meine Gedanken hakten sich besonders an der Aussage fest, dass dieses Mittel die Krankheit bis zu 4 Jahren bremsen könne. Mich würden Ihre weiteren Erfahrungen interessieren.
    Mit lieben Grüßen
    Leona

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    • Re: Medikamente absetzen?


      Sehr geehrte Frau Jansen,

      je nachdem wie fortgeschritten die Demenz Ihrer Mutter ist, hätte ich es entweder nocheinmal mit einem anderen Acetylcholinesterasehemmer (Aricept oder Reminyl) versucht oder Memantine (Axura oder Ebixa) ausprobiert. Grundsätzlich ist die Aussage des Arztes natürlich richtig, setzt aber voraus, daß tatsächlich "nichts mehr zum 'Weiterleiten'" da ist. Wahrscheinlich wird man Ihnen dies auch in der Memory-Klinik so ähnlich sagen.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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      • Re: Medikamente absetzen?


        Sehr geehrte Leona,

        die langsame Aufdosierung macht wenig Sinn. Ansonsten gilt, was ich bereits janfam antwortete. 4 Jahre erscheinen mir allerdings, vorsichtig formuliert, sehr optimistisch, wenn man mit bremsen "stabil auf einem Niveau halten" meint.

        Mit freundlichen Grüssen,

        Spruth

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