zeitliche Abfolge

[Laura B.]

Mein schwiegervater hat laut diagnose der ärzte angeblich alzheimer, wobei der schleichende gedächtnisverlußt innerhalb von 2 monaten eingetreten ist. das erschien uns als familie sehr sonderbar und somit haben wir nachgeforscht, ob diese krankheit in irgendeiner form schon einmal in der familie auftrat, das ergebnis war negativ. meine frage ist, ob alzheimer wirklich innerhalb von 2-3 monaten bis hin zum mittelschweren stadium fortschreiten kann?
vieln dank *L.B.

[Auguste D.]

RE: zeitliche Abfolge


Liebe Laura,

ich versuche deine Frage zu beantworten.
Allerdings muss ich gegenfragen: Wer hat diese Diagnose und mit welchen Methoden gestellt ? Leider habe ich zu oft erfahren, dass diese Diagnose oft vorschnell und völlig ungesichert mitgeteilt wird.
Die Diagnose ist ein Ausschlussverfahren und bildgebende Untersuchungsmethoden sichern heutzutage (neben anderen wie Mini Mental Status Test) die Bestimmung des Kranheitsbildes.

Demenz Typ Alzheimer, bis sie sich bemerkbar hat, hat in der Regel schon vor zwanzig Jahren angefangen. Eine Verschlechterung von ersten Anzeichen bis hin ins mittlere Stadium innerhalb von zwei Monaten ist sehr unwahrscheinlich, denn i.d.R. liegen Monate und schleichende Jahre zwischen den Stadien, die bei jedem Menschen etwas unterschiedlich in den Auswirkungen verlaufen.

Alzheimer hat viele Brüder und so kann es sein, dass Schlaganfälle im Hirn sich direkter auswirken, dies geht dann aber zum Beispiel in die Richtung vaskuläre Demenz und ist ebenso zu untersuchen.
Eines bleibt den erkrankten Menschen gemeinsam...Demenz und die miteinhergehenden Defizite, auf die man sich einstellen muss als begleitender Angehöriger.

Es wäre, was die medikamentösen Therapiemöglichkeiten anbelangt, wichtig, eine genaue Diagnose zu erhalten und -den Weg mehr Klarheit zu erlangen- einzuschlagen, wenn bisher nicht richtig erfolgt.

Lieben Gruss
Auguste D.

[Spruth, Charité]

RE: zeitliche Abfolge


Sehr geehrte Laura,

häufig werden die ersten Anzeichen - und manchmal auch die leichteren Ausfälle einer leichtgradigen Demenz - nicht bemerkt, insbesondere wenn der Patient gute Kompensationsstrategien besitzt und seine Defizite überspielen kann. Wenn Sie sich aber sicher sind, daß dies bei Ihrem Schweiegervater nicht der Fall ist, so sollte die Diagnose dringlich überprüft werden.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth