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aggressivität bei demenz

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  • aggressivität bei demenz

    meine mutter ist 84 und leidet lt. angaben des arztes an demenz. seit einiger zeit ist sie in ihren äußerungen überaus aggressiv, macht familienangehörige für alles verantwortlich, was in ihrem leben schief gelaufen ist, obwohl diese oft überhaupt nichts mit der jeweiligen situation zu tun haben. auf gegenargumente bzw. erklärungen reagiert sie entweder gar nicht oder aber nur mit noch stärkerer aggression. wie können wir mit ihr umgehen? ihre gespräche drehen sich ausschließlich um dieses o.g. thema, ablenkung ist kaum möglich. die schuldfrage/anklage beherrscht offenbar ihr gesamtes denken und belastet uns als angehörige sehr, da dieses verhalten auch bei uns aggression und wut erzeugt.


  • RE: aggressivität bei demenz


    Meine Großmutter hatte Alzheimer, auch sie wurde wütend und aggresiv. Sie war Zeit ihres Lebens der friedvollste Mensch gewesen, den man sich vorstellen konnte. Aber als ihre Vergesslichkeit immer schlimmer wurde schien sie regelrechte Psychosen zu haben. Sie unterstellte uns, dass wir ihr etwas antun wollten, schrie uns an und schlug auch um sich.
    Leider kann ich auch keinen wirklichen Rat geben wie man damit umgehen kann. Aber bei meiner Oma war die Agressivität anscheinend aus einer Angst heraus. Eine Angst vor uns, die sie nicht mehr kannte. Sie sah in uns nur fremde Menschen, die ihr böses wollten.
    Ein wenig hilft es, wenn ihr versucht nicht nur die Agressivität zu sehen sondern die Ängste die dieser Mensch ausstehen muss. Wenn sie sich in ihren Ängsten verstanden und ernst genommen fühlt kann das viel zu einem entspannteren Zusammensein beitragen.

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    • RE: aggressivität bei demenz


      Sehr geehrte Frau B.,

      chronische Aggressivität ist, sofern nicht-medikamentöse Interventionsversuche fehlgeschlagen sind, unter Umständen medikamentös behandelbar. Sie sollten mit Ihrer Mutter einen Gerontopsychiater aufsuchen. Es sollte zunächst geklärt werden, welche Grunderkrankung für die Demenz verantwortlich ist. Ist es eine Alzheimer-Krankheit, sollte zunächst die Basistherapie mit einem Antidementivum (stadienabhängig Aricept/Exelon/Reminyl oder Axura/Ebixa) eingeleitet werden. Häufig wirkt sich dies nicht nur auf die Hirnleistung sondern auch auf Verhaltenauffälligkeiten günstig aus. Bestehen die Symptome darunter fort, gibt es verschiedene andere Präparate, die eingesetzt werden können. Sprechen Sie mit dem Hausarzt über die Überweisung zu einem entsprechenden Spezialisten, sofern er auf diesem Gebiet nicht selbst sehr erfahren ist. Ich halte die Behandlung für sinnvoll, da ich glaube, daß auch Ihre Mutter sich selbst nicht wohl fühlt mit Ihren negativen Emotionen.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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