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Demenz ableugnen

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  • Demenz ableugnen

    Hallo!
    Erst fing meine Mutter (77) an, mich zu beschuldigen, ihr Einkäufe zu stehlen und dafür mit anderen Sachen, die sie nicht braucht zu ersetzen. Gerade hat mich nun mein Vater (82) beschuldigt, ihnen mehrere 100 Euro gestohlen zu haben. Unser Verhältnis war noch nie besonders, hat sich aber mit den Jahren eher verschlechtert, weil wir im gleichen Haus leben. Man konnte nie etwas richtig machen und nachdem ich Einzelkind bin, hat sich natürlich alles auf mich konzentriert. Ich habe schon mit meinem Hausarzt gesprochen, der mir aber nur den Rat gegeben hat, meinen Eltern neue Schlösser einbauen zu lassen. Er meinte außerdem, er kenne den Hausarzt meiner Eltern und der liesse sich von mir bestimmt nicht vorschlagen, wie er sie behandeln soll. Diese ganze Situation belastet mich wahnsinnig. Gott sei Dank kann ich es von den Kindern noch fern halten, aber wie lange! Job, Haushalt, Garten, Mann und Kinder wären zu schaffen, aber diese seelische Belastung macht mich fix und fertig...
    Lieben Dank im voraus für einen Lösungsansatz!
    Andrea


  • RE: Demenz ableugnen


    Hallo Andrea,

    leider sind solche ungerechtfertigten Beschuldigungen bei Demenz / Alzheimer Patienten "normal".
    Hier einen Link:

    http://www.demenz-saarlouis.de

    unter Betreuung, Angehörigengruppen wird das nochmals kurz beschrieben.

    Voraussetzung ist, dass sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter zu dem Personenkreis gehören.
    Es wäre durchaus denkbar, dass ihr Vater das Geld an einen anderen Platz gelegt hat und es nicht mehr weiß oder dass er nur glaubt, er habe noch so und so viel Hundert Euro.

    Sollten ihre Eltern zu den Demenzkranken gehören, wird ein Auswechseln der Schlösser nichts verbessern. Die Beschuldigungen werden damit nicht aufhören. Ärzte sind oft in dieser Situation auch überfordert. Genau wie Gutachter vom MDK, die mitunter auch kein Fachpersonal darstellen oder nur theoretisch wissen, von was sie da reden. Kaum einer hat schon wirklich einen Tag mit einem dementen Menschen zugebracht und weiß, was es wirklich bedeutet.

    Das Einzige, was sie tun könnten, ist der Weg zu einem Neurologen. Dieser kann ihre Eltern mit Unterstützung von Tests beurteilen und ihnen vielleicht wirklich helfen. Ansonsten bleibt ihnen nur eine Möglichkeit. Wenn wieder Beschuldigungen kommen (und das werden sie), dann verlassen sie so schnell wie möglich die Krisensituation und versuchen es nicht persönlich zu nehmen. Das klingt leichter als es ist, aber sie müssen lernen eine "mentale Mauer" zwischen ihnen und ihren Eltern aufzubauen, an der diese erniedrigenden Aussagen abprallen können. Am Besten, sie trinken dann in einer ruhigen Atmosphäre einen Kaffee und danken an etwas Schönes.

    Gruß
    Morla

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