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Medikamentierung

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  • Medikamentierung

    Seit Anafang d.J. wurde bei mir (weibl., 59 J) AD diagnostiziert und ich nehme tägl. 1 x 10mg DONEPEZIL. In dieser Info habe ich zum ersten Mal etwas von MEMANTINE gelesen (mein Hausarzt weiß darüber nichts).
    Fragen:
    1.)Ist es ratsam beide Wirstoffe einzunehmen?
    2.)Ich habe gehört u. gelesen, dass sog. nicht-steroide Antiphlogitika, wie z.B. ASS, Ibuprofen, Diclofenac o. Acematacin sich auf den Verlauf bei AD positiv auswirken. Welcher der genannten Wirkstoffe zeigte sich als der beste, wirkungsvollste und wie hoch sollte die Tagesdosis sein? Ich bekomme bei den niedergelassenen Ärzten keine klare Auskunft darüber.
    3. Wenn sich der Zustand verschlechtert, wird dann die Tagesdosis erhöht oder stehen weitere Medikamente zur Verfügung?
    Hoffe auf Auskunft, danke
    Viele Grüße


  • RE: Medikamentierung


    Sehr geehrte Heidi H.,

    direkt zu Ihren Fragen:
    1. Für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit sind 5 Medikamente zugelassen: für leicht- bis mittelgradige Stadien die Acetylcholinesterasehemmer Aricept (Donepezil), Exelon (Rivastigmin) und Reminyl (Galantamin) und für mittel- bis schwergradige Stadien die NMDA-Rezeptorantagonisten Axura und Ebxia (beide enthalten als Wirkstoff Memantine). Sofern Sie den Beitrag selber geschrieben haben gehe ich davon aus, daß bei Ihnen ein (sehr) leichtgradiges Stadium vorliegt, insofern wäre nach den derzeitgen Zulassungen nur eine Behandlung mit einem der ersten drei genannten Medikamenten zulässig. Interessant ist die Frage, was in einem mittelgradigen Stadium verordnet werden sollte. Hierzu gibt es eine Studie, die einen zusätzlichen Nutzen einer Verordnung von Memantine bei Patienten, die bereits Donepezil erhielten, gezeigt hat. Dies war bisher nur eine Studie, deshalb kann man im Moment noch keine allgemeine Empfehlung bezüglich einer Kombinationstherapie aussprechen, wenn sich dieses Ergebnis aber in kommenden Untersuchungen bestätigen läßt müsste man durchaus darüber nachdenken.
    2. Hierzu gibt es keine ausreichenden Daten, so daß eine abschließende Einschätzung der Sinnhaftigkeit einer Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika derzeit nicht vorgenommen werden kann. Insbesondere fehlen prospektive placebo-kontrollierte Studien. Letztlich geht es um Medikamente, die auch Ihre Nebenwirkungen haben.
    3. Die Tagesdosis würde nicht weiter erhöht werden, 10 mg sind das Maximum. Man würde die Therapie auf andere Medikamente umstellen. Zunächst auf einen anderen Acetylcholinesterasehemmer (siehe 1.) oder ab einem mittelgradigen Stadium auch auf Memantine.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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