es gibt etwas plakative klinische Unterscheidungsmerkmale, die aber im Einzelfall oft nicht weiterhelfen. In den meisten Fällen erfolgt die Diagnosesicherung retrospektiv ex juvantibus nach Besserung der Klinik unter einer wirksamen antidepressiven Therapie, die bei einer Depression ja ohnehin erforderlich ist. Ansonsten kann die Differenzierung mitunter sehr schwierig sein, da zum einen depressive Symptome auch bei verschiedenen Demenzerkrankungen vorkommen. Zum anderen bei vielen, insbesondere primär neurodegenerativen Demenzerkrankungen, pathognomonische Symptome oder Befunde fehlen. Soll eine Depression von einer Alzheimer-Demenz unterschieden werden, so gibt es zwar Hinweise auf z.B. eine gute diagnostische Schärfe der Bestimmung von Betaamyloid und dem Protein Tau im Liquor, oder auch durch verschiedene funktionelle bildgebende Verfahren, eine Diagnose würde ich auf dieser Grundlage aber nicht stellen und daher in den meisten Fällen diese Untersuchung auch gar nicht vornehmen.
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