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halluzinationen
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madline
halluzinationen
Brauche dringend mal einen Rat. Mein Papa ist 70 Jahre alt und hatte vor einem Jahr einen Schlaganfall. Davon hat er ´sich super erholt. Er konnte viel noch alleine machen und zuletzt konnte man auch wieder fast normal mit ihm sprechen und ihn verstehen. Seit dieses Jahr im Mai ist er angefangen, tüdelig zu werden. Er verwechselte Namen, Zeiten und auch Situationen konnte er oft nicht mehr einordnen. Nun hat er ein riesen Problem. Er ma´g nicht mehr in seinem Bett schlafen, weil da ja sooo viel Leute sind. Die kommen aus dem Schrank raus und wollen nun nicht gehen. Zuerst haben wir beruhigend auf ihn eingeredet und z.B. die Schranktür abgeschlossen. Es wird aber immer schlimmer. Neuerdings macht er die Nacht zum Tag indem er sich weigert, ins Schlafzimmer zu gehen. Er sitzt die ganze Nacht auf dem Sofa und wegitiert vor sich hin. Desweiteren weckt er dann mitten in der Nacht die Familienangehörigen, damit sie ihm z.B. zu Essen machen, denn es wäre ja jetzt Essenszeit. Oder die sollen doch mal die Tür kontrollieren, da wären ja Pferde auf dem Flur usw. Mein Papa leidet da wirklich tierisch drunter, das er diese Leute sieht. Und die Familie kriegt keinen Schlaf und leidet auch....Medikamente hat er übrigens immer strickt verweigert und hat sich auch immer auf eigener Gefahr aus dem Krankenhaus entlassen. Er hat Pflegestufe 1 und eine Plegerin kommt 2 mal die Woche zum duschen. Das verweigert er nun auch rigeros. Was können wir hier tun? Damit Ihm geholfen wird und er wieder nächtliche Ruhe in SEINEM Bett findet? Und wie nennt man die Phantastereien eigentlich? Gruß, MadlineStichworte: -
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RE: halluzinationen
Sehr geehrte Madline,
Ihr Vater leidet unter Halluzinationen, und wahrscheinlich auch noch unter mehr. Meines Erachtens sollte er dringend in einer gerontopsychiatrischen Abteilung untersucht werden. Je nachdem, wie beeinträchtigt er ist, ist es möglich, daß er gar nicht mehr in der Lage ist, zu erkennen, was gut für ihn ist und damit möglicherweise eigengefährdend sein (z.B. durch Verweigerung wichtiger Medikamente). In diesem Falle müsste man ihn auch gegen seinen Willen untersuchen und behandeln. Den Störungen liegt möglicherweise eine gut behandelbare Ursache zugrunde, über das Internet kann man das natürlich nicht beurteilen. Ich empfehle Ihnen aber, nicht mehr lange mit den weiteren Schritten zu warten. Wenden Sie sich an die Ihnen am nächsten gelegene psychiatrische Klinik und erkundigen Sie sich dort, nach einem möglichen Aufnahmetermin. Wenn Ihr Vater sich partout weigert, dort aufgenommen zu werden, Sie aber denken, daß er nicht mehr in der Lage ist, die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen zu beurteilen, schalten Sie zur Not den Sozialpsychiatrischen Dienst ein, der dann prüft, inwieweit eine sog. "Unterbringung" zur weiteren Diagnostik etc. erforderlich ist.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth
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madline
RE: halluzinationen
Vielen Dank für Ihre Antwort. Leider ist es so, das mein Papa immer schon jegliche Behandlung verweigert hat. Er hat z.B. Darmkrebs, der rausoperiert wurde und wo er dann jegliche Weiterbehandlung wie Chemo ect verweigert. Ein Schlaganfall vor 1 1/2 Jahren hatte er auch und jedesmal hat er sich nach ca. 5 Tagen eigenmächtig mit Unterschrift aus dem Krankenhaus entlassen. Er war da allerdings noch nicht geistig so durcheinander. Der Hausarzt kommt alle 4 Wochen zu ihm nach Hause und weiß von Papa seit jeher, das Papa sich nicht behandeln lassen will. Somit kriegen wir Familienmitglieder nur immer zu hören, wir können Papa zu nichts zwingen. Die Sozialstation kommt 2 mal die Woche zum duschen ect. und auch das verweigert er nun öfter. Da wurde uns wieder nur gesaft, wir können ihn nicht zwingen. Der medizinische Dienst der Krankenkasse kam letztens auf unsere Bitte hin und sagte auch nur, da müsse sie die Zahlungen für die Pflege ebend einstellen, wenn er sich nicht waschen lassen wolle. Tolle Hilfe für uns! Der Hausarzt meinte, wir sollen einen Antrag auf Betreuung beim Amtsgericht in die Wege leiten (irgendwie so ähnlich hieß das). Aber keiner von uns Kindern (Mama ist vor 3 Jahren gestorben) möchte sich gegen unseren Vater stellen und darüber entscheiden ob er nun in eine Klinik soll oder nicht. Denn wir wissen alle, das Papa genau dieses NIE wollte und will. Er hat sich schon lange aufgegeben. Er möchte nur noch zu Mama. Nur wenn Papa notfallmäßig zu Hause zusammenbrechen würde, dann würden wir natürlich den Krankenwagen rufen...das steht außer Frage. Aber ihn so in eine Klinik einweisen??? Dürfen wir das entscheiden? Medikamente hat er übrigens auch immer schon verweigert. Auch im Krankenhaus hat er seine Medizin nicht genommen. Wir haben die Tabletten immer im Nachtschränkchen o.ä. gefunden. Tropf oder andere venöse Zugänge reißt er sich da auch immer raus. Wir sind echt verzweifelt und überfordert. Niemand aus unserer Familie hatte und hat bis heute einen Einfluß auf Papa. Das war schon immer so. Übrigens, seit vorgestern weiß Papa auch wohl garnicht mehr, wer wir so sind. Jedenfalls hat er meinen Bruder, der ihn pflegt, gefragt, wer er eigentlich wäre und was er denn hier wolle....es ist beängstigend. Was kommt da noch? Er tut mir so leid.....es ist so grausam, das man als Kind seinen eigenen Vater nicht mehr für zurechnungsfähig halten muß. ...
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RE: halluzinationen
Sehr geehrte Madline,
ich kann Ihren Vater über das Internet nicht einschätzen und auch keine grundsätzlichen Fragen klären, die etwas mit seinen Vorstellungen und Überzeugungen in der Vergangenheit zu tun haben. Ich kann nur sagen, daß die Verhaltensweisen Ihres Vaters, ohne weitere Hintergründe zu kennen, zunächst einmal nicht "normal" klingen und möglicherweise schon länger eine - vielleicht psychiatrische - Erkrankung vorliegt. Dies ist aber, wie gesagt, sehr spekulativ. Alles was man wohl in der aktuellen Situation feststellen kann ist, daß er dabei ist, vieles von dem zu verlieren, was ihn zu dem macht, was er ist. Zumindest klingt Ihre Schilderung danach. Ob er das wollte? Man kann es nicht sicher sagen, ob er in solch einem Fall nicht vielleicht doch eine Intervention wünschen würde, wenn er es beurteilen könnte.
Wenn sie sich in einem Konflikt zwischen Verantwortungsgefühl und Loyalität Ihrem Vater gegenüber sehen so könnte es eventuell sinnvoll sein, die objektive Beurteilung, was weiter sinnvoll ist, in fremde Hände zu legen. Dies kann in der aktuellen Situation bedeuten, den SPD (Sozialpsychiatrischer Dienst) über die Urteilsfähigkeit Ihres Vaters entscheiden zu lassen. Über eine Betreuung nachzudenken ist übrigens gut (auch hier kann als Betreuer jemand anderes eingesetzt werden), die Einrichtung einer solchen sollte aber nicht abgewartet werden, bevor weitere Schritte unternommen werden, dafür ist der Verlauf zu rasch.
Mit freundlichen Grüssen,
Spruth
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