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extreme Haltungsstörung

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  • extreme Haltungsstörung

    Sehr geehrter Herr Spruth,
    bei meiner Mutter wurde eine Alzheimer Erkrankung mit spätem Beginn diagnostiziert. Sie wurde 2 Jahre mit Aricept behandelt. Nachdem die Erkrankung dann deutlich progredient war, wurde Aricept abgesetzt. Im Rahmen eines stationären Aufenthaltes wurde Sie mit verschiedenen Neuroleptika behandelt, da Sie optische Halluzinationen hatte,unruhig war, nachts nicht schlief etc. Nach der Entlassung entwickelte sie Bewegungseinschränkungen bis hin zur Bettlägerigkeit. Der Hausarzt - FA für Geriatrie - hat alle Medikamente sukzessive abgesetzt, da er NW vermutete. Nunmehr bekommt meine Mutter lediglich noch ein Schlafmittel (Zopiclon), ein Antirheumatikum gegen Rückenschmerzen (s. u.) und Reminyl. Zwei Probleme sind gravierend. Meine Mutter ist von einer starken inneren Unruhe getrieben und läuft umher - ohne sich, wie viele Alzheimerkranke - wohl dabei zu fühlen. Sie äußert sich unglücklich über diesen Antrieb, kann kaum einmal einfach nur auf einem Stuhl sitzen. Sie hat dabei eine extreme Haltungs- und Gangbeeinträchtigung- läuft stark vornübergebeugt und schräg, die WS sieht aus als hätte Sie eine Skoliose. Röntgen war oB. Das Umhergehen in dieser Haltung strengt sie extrem an; sie ist oft schweißgebadet und klagt dabei auch über Schmerzen.

    Welche Medikation/Therapie kann Ihr helfen? Physiotherapie? Muskelrelaxantien?

    Vielen Dank im voraus für ein paar Anregungen und Hinweise,
    Christiane


  • RE: extreme Haltungsstörung


    Liebe Christiane,

    die Schiefhaltung muss auch nichts mit den Medis zu tun haben.

    Gerade in den Sommermonaten berichten einige Angehörige über solche Probleme, die oft eine simple Lösung finden.

    Viele Menschen Trinken einfach zu wenig und bei dem Bewegungsdrang verliert Ihre Mutter bei dem Schwitzwetter derzeit sicherlich sehr viel Flüssigkeit.

    Ich empfehle auf regelmässiges Trinken zu achten. Ein Glas Wasser hinstellen nutzt nichts, weil es ein dementer Mensch übersehen wird. Dabei bleiben und immer wieder zum Trinken auffordern ist besser.
    Mindestens 2 Liter sollte man trinken, besser 3...


    Liebe Grüsse
    Auguste

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    • RE: extreme Haltungsstörung


      Ich glaube kaum, dass sich andere Alzheimer Kranke wohl bei der inneren Unruhe oder beim Umherwandern fühlen. Das kommt doch daher, dass sie sich verloren vorkommen. Kaum eine angenehme situation. Viele können es nur nicht mehr äußern.

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      • RE: extreme Haltungsstörung


        Hallo liebe Barbara,

        dieses Laufen scheint ja wohl eine Art innerer Mobilisierung gegen die eigene Hilflosigkeit zu sein, gegen die Unruhe, des Getriebenseins, dies alles in Bewegung auszudrücken...vielleicht vor sich selbst wegzulaufen, habe ich mir oft vorgestellt....schneller zu sein als die Krankheit....


        Lieben Gruss
        Auguste

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        • RE: extreme Haltungsstörung


          Hallo Augsute,

          Ich hab das bei meinem Vater sehr stark als Verloren sein empfunden. ER wollte nach Hause, war unruhig, fand sich nicht mehr zurecht. Er erhoffte sich von diesem imaginären zu Hause, dass dieser Zustand aufhört, er sich wieder orientieren kann und weiß wo er ist und was er tun soll. Und das finde ich eine schlimme Vorstellung. Dieses ständige angetrieben werden und nicht ausbrechen können.
          Lg, Barbara

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          • RE: extreme Haltungsstörung


            Sehr geehrte Christiane,

            wie immer hängt die Wahl der Therapie von der Ursache der Symptome ab, die ich über das Internet nicht beurteilen kann. Auch darf ich keine therapeutischen Empfehlungen machen und will dies über dieses Medium auch nicht.
            Grundsätzlich kann die Bewegungsstörung Ihrer Mutter berschiedenste Ursache haben: sie kann Symptom im Rahmen der Grunderkrankung sein, Spätfolge der Neuroleptika, orthopädische oder rheumatologische Gründe haben oder auch durch etwas ganz anderes verursacht werden.
            Daher sollte man auch keine Therapie einleiten, bevor sie nicht von einem Neurologen gesehen wurde. Insbesondere auch die Muskelrelaxantien, die Sie nennen, helfen bei den meisten Ursachen nicht, es sei denn, Ihre Mutter hätte z.B. Schlaganfälle gehabt und dadurch eine Spastik entwickelt.

            Mit freundlichen Grüssen,

            Spruth

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