Gedächtnisstörungen

[Maggy]

Hallo,
ich bin erst 48 Jahre alt und leide seit ca. 2 Wochen unter starken Gedächtnisstörungen, die den Symptomen der Alzheimer-Krankheit sehr ähnlich sind. Ich bin daher sehr verzweifelt und kann ohne Antidepressiva nicht mehr auskommen. Was kann das sein - was kann ich tun?
Danke und Gruß
Maggy

[Spruth, Charité]

RE: Gedächtnisstörungen


Sehr geehrte Maggy,

eine Diagnose läßt sich über das Internet nicht stellen. Eine Alzheimer-Krankheit halte ich aber nicht für die Diagnose, die sich nach Ihren Schilderungen am heftigsten aufdrängt.
Ich empfehle Ihnen, einen Neurologen oder Psychiater (dies sind die bei diesen Beschwerden geigneten Ansprechpartner) zur weiteren Abklärung Ihrer Beschwerden aufzusuchen.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth

[Maggy]

RE: Gedächtnisstörungen


Sehr geehrter Herr Spruth,
herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort, die mich ein wenig getröstet hat.
Ich kann mir die Symptome nicht erklären, es sind Gedächtnisausfälle, die Namen, Daten, Dinge aus dem alltäglichen Gebrauch, auch Verben, Substantive u.ä., Ereignisse von früher, die ich nicht mehr zuordnen kann, betreffen. Ich hatte immer ein ausgezeichnetes strukturiertes Gedächtnis und konnte logisch denken. Dies fällt mir jetzt auch schwer, ich kann oft Zusammenhängen nicht mehr folgen.
In den letzten Monaten hatte ich beruflich und privat viel Streß, von dem ich mich in den letzten 2 Wochen in meinem Urlaub erholen wollte. Doch mitten im Urlaub bemerkte ich diese schrecklichen Symptome. Ich empfinde eine Verwirrung und Schwindel im Kopf, oft auch einen leichten Schmerz, wie ein Brennen oder Ziehen. Dabei habe ich fürchterliche Angst.
Ich werde zu einem Neurologen gehen, doch bis ich einen Termin bekomme, wird es sicher einige Zeit dauern.
Die große Angst ist am schlimmsten.
Ich weiß, eine Ferndiagnose lässt sich nicht stellen, doch einige Erklärungen würden mir sehr helfen.
Vielen Dank und Gruß
Maggy

[Spruth, Charité]

RE: Gedächtnisstörungen


Sehr geehrte Maggy,

Erklärungen ohne Diagnose sind schwierig. Die von Ihnen geschilderten Symptome sind unspezifisch, d.h. sie können bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Wenn man die kurze Beschreibung liest denkt man unwillkürlich an eine psychiatrische Erkrankung. So kann beispielsweise eine Depression, von der Sie berichten darunter zu leiden, erhebliche Hirnleistungsstörungen verursachen. Aber wie gesagt, es wäre vermessen und unseriös auch nur eine Verdachtsdiagnose zu stellen, ohne daß man einen Patienten je gesehen, geschweige denn genauer befragt und untersucht zu haben.

Mit freundlichen Grüssen,

Spruth