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Verschlimmerung durch Herzrhythmusstörungen

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  • Verschlimmerung durch Herzrhythmusstörungen

    Hallo Herr Dr. Spruth,
    Ich habe hier schon einmal über meinen 85-jährigen Vater berichtet. Obwohl er demenzkrank ist, hat er bis vor kurzem seine Belange noch ganz gut regeln können ( er lebt alleine, da meine Schwestern und ich in weit entfernten Orten wohnen). Gegen Ostern verschlimmerte sich sein Zustand jedoch rapide, er wurde orientierungslos, fand sich zeitweise in seinem Haus nicht mehr zurecht, glaubte, woanders zu sein und erzählte merkwürdige Dinge.
    Mir fiel auch auf, dass er seine Medikamente, die er nicht nur gegen seine Demenz sondern auch wegen diverser anderer Krankheiten (unter anderem gegen Herzbeschwerden) verschrieben bekommt, nicht so einnahm, wie es sein sollte, er wollte sich jedoch von niemandem helfen lassen.
    Vor zwei Wochen kam er ins Krankenhaus, wo unter anderem eine Bradycardie festgestellt wurde. Die Ärzte sprachen davon, ihm einem Herzschrittmacher einzusetzen, rückten dann jedoch wieder von diesem Plan ab. So lange wie mein Vater in der Klinik lag, wirkte er eigentlich wieder relativ normal und man konnte sich am Telefon gut mit ihm unterhalten. Da in dem Altenheim, das er sich für später ausgesucht hat, zur Zeit kein Platz frei ist, beschlossen wir erst einmal, ihn nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder in sein Haus zurück kehren zu lassen, haben aber einen Pflegedienst beauftragt, der zwei mal täglich nach ihm sieht und aufpasst, dass er seine Tabletten regelmäßig einnimmt.
    Jetzt ist unser Vater wieder daheim und mir scheint, die Probleme gehen trotz des Pflegedienstes von vorne los, jedenfalls war er gestern wieder ziemlich desorientiert. Meine Frage: Kann die plötzliche rapide Verschlechterung seines Zustandes eine Folge des verlangsamten Herzrhythmus sein oder ist die früher sicherlich nicht immer korrekte Medikamenteneinnahme daran schuld?


  • RE: Verschlimmerung durch Herzrhythmusstörungen


    Sehr geehrte Berlinerin,

    so, wie Sie den Fall schildern, glaube ich nicht, daß die Bradykardie verantwortlich für die schwankende kognitive Leistungsfähigkeit ist.
    Wenn es nicht die erneute Umstellung der täglichen Routinen und der wiederholte Ortswechsel ist, sollte tatsächlich geprüft werden, was in der Versorgung im Krankenhaus besser lief als zu Hause. Ein Ansatzpunkt könnte hier, wie Sie schon andeuten, die Dosis- und zeitlich korrekte Medikamenteneinnahme sein (nimmt ihr Vater vielleicht Medikamente doppelt weil er vergessen hat, daß sie ihm schon verabreicht wurden?). Ein weiterer ist z.B. die im Krankenhaus meist überwachte und sichergestellte ausreichende Flüssigkeitszufuhr (wirksamer als viele Medikamente bei "Verwirrtheit" im Alter ist häufig Wasser in ausreichender Menge), gerade ältere Demenzpatienten sind hier ausgesprochen anfällig für einen Mangel.
    Vielleicht wäre es möglich einmal für einige Tage bei Ihrem Vater einzuziehen und nach solchen Dingen zu schauen? Ansonsten sollten Sie mit dem Pflegedienst Kontakt aufnehmen und sich mit Ihm bezgl. dieser Punkte und Ihrer Beobachtungen beraten.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • RE: Verschlimmerung durch Herzrhythmusstörungen


      Lieber Herr Dr. Spruth,
      vielen Dank für Ihre Antwort. Sie scheinen recht zu haben, ganz offensichtlich war ein Großteil der Probleme meines Vaters auf eine fehlerhafte Einnahme seiner Medikamente zurück zu führen. Seitdem er aus der Klinik entlassen wurde, kommt 2 mal täglich ein Pflegedienst zu ihm und sorgt dafür, dass er seine Tabletten korrekt einnimmt. Seitdem geht es ihm von Tag zu Tag besser. So, wie er momentan drauf ist, kann er noch gut und gerne in seinem Haus bleiben und das Thema "Altenheim" erst mal vergessen. Voriges Wochenende war ich bei ihm und konnte mich selber von seinem gebesserten Zustand überzeugen. Ich bin ja so erleichtert.
      Natürlich weiß ich, dass diese gute Phase nicht ewig andauern wird, aber bis dahin wird vielleicht im Heim seiner Wahl ein Platz für ihn frei sein.

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