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willensbekundung

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  • willensbekundung

    Hallo,
    ich hätte eine frage bezüglich der willensbekundung durch den kranken.
    meine mutter ist 77 jahre alt und sicherlich im endstadium der alzheimer demenz. eine komunikation ist nicht mehr möglich. da sie aber vor allem die flüssigkeitsaufnahme verweigert ist nun die frage einer magensonde im raum.
    wie kann ich erkennen ob sie so etwas möchte.?
    gibt es irgendeine möglichkeit dies festzustellen?
    was ist in diesem stadium medikamentös noch möglich?

    vielen dank fürs lesen und antworten
    ulrike


  • RE: willensbekundung


    Liebe Ulrike,

    deine Mutti ißt, trinkt aber nicht oder viel zu wenig.
    Auf wieviel Liter kommt sie noch, wenn ihr sie zum Trinken auffordert (gehts noch alleine? )oder woran liegt es ? Verschluckt sie sich, verschliesst den Mund ?

    Eine Infusion kann Flüssigkeitsmangel ausgleichen, leider kein Medikament. Der Arzt hat keine medizinische Ursache gefunden ? So was kann auch eine simple Halsentzündung ausmachen..... das man nicht gerne schluckt (dagegen spricht aber, dass du sagst, sie ißt ??? )

    Wie wäre es mit zusätzlich Obst, wie Trauben, Mandarinen, da steckt viel Flüssigkeit drin ?
    Oftmals liegt es auch man Geschmack der Getränke, süss schmeckende Getränke werden lieber getrunken, Malzbier hat zusätzliche Kalorien :-)

    So lange deine Mutti noch Essen will, vermute ich keinen Sterbewillen dahinter und die PEG scheint oft vorschnell als Lösung herhalten zu müssen, weil es für die Pfleger einfacher und weniger zeitaufwendig ist als das mühsame Anreichen....

    Lass dich also nicht zu schnell ins Bockshorn jagen, nur weil jemand mit der alten Leier kommt, die die Angehörigen enorm unter psychischen Druck setzt....das Verhungern und Verdursten lassen...
    So schnell gehts nicht und bevor man so eine Entscheidung trifft, sollte man alles andere probiert haben.....

    Lebt deine Mutter in einer stationären Einrichtung ?

    Aus heutiger Sicht wirst du den Willen deiner Mutter nur noch aus ihren Ansichten aus den gesunden Zeiten ermitteln können.
    Wie also hat Sie sich in der Vergangenheit geäussert, dir gegenüber oder anderen nahestehenden Personen, so dass man zumindest den mutmaßlichen Willen nachvollziehen könnte.

    Ich meine, eine PEG kann hilfreich sein, wenn jemand so krank ist, dass er vorrübergehend die Ernährung über die Magensonde benötigt. Wird dadurch aber keine Lebensqualität verbessert und wäre auch nicht durch die Legung einer PEG zu erwarten, sondern nur die Verlängerung eines Leidens, dann eher nicht.

    So was ist eine ganz schwere Entscheidung, die den Angehörigen eine Veantwortungslast aufbürdet, die man lieber einem Gott überliesse.

    Liebe Grüsse

    Auguste, die du ja bereits etwas kennst ;-)




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    • RE: willensbekundung



      Liebe Auguste,
      meine Mutter lebt noch in ihrem Haus. es ist für viele nicht nachvollziehbar, doch ich wohne direkt gegenüber und es wurden im Verlauf der Krankheit natürlih alle Gefahrenquellen ausgeschlossen. auch war sie nie aggresiv oder unruhig, sodass das bis dato recht gut möglich ist.
      sie hat vor ca 2 Wochen aufgehört zu essen und trinken, wobei sie nicht mehr viel zu sich genommen hat.Auch ißt sie nur noch Kinderbrei.etwas anderes ist nicht möglich,pürieren hilft auch nicht , es wird verweigert oder ausgespuckt..der arzt hat dann über 2 tage infusion gegeben. danach hat sie wieder gegessen, allerdings nicht getrunken. als ich es gestern versuchte und ihr sagte das sie doch trinken müsse hat sie sich an den hals gefasst und irgendwie gejammert. ich dachte auch an halsschmerzen aber sie ißt ja?obst ist auch nicht möglich, aber der tip malzbier ist gut, werde ich gleich versuchen.

      eine komunikation ist nicht mehr möglich sie sagt höchstens mal ja, weder kopfschütteln noch nicken.
      allerdings läuft sie mit hilfe noch etwas. wenn sie sitzt und ich ihre Hände nehme und sage dass wir jetzt aufstehen dann hilft sie mit oder wehrt sich manchmal dagegen indem sie sich auf den stuhl presst. deshalb miene frage ob willensbekundung auch in dieser weise irgendwie möglich wäre.
      über sonde oder nicht mag ich garnicht nachdenken, geschweige denn entscheiden. auch haben wir nie über dieses thema gesprochen, ich weiß nur dass sie sehr gläubig war/ist.
      gibt es in diesem stadium doch noch medikamente? zum Krankheitsverlauf meine ich,sie bekommt zur zeit keine medikamente zur krankheit selbst. ist noch etwas aufzuhalten?
      ist jetzt etwas viel geworden, vielleicht kannst du Auguste mir aber aus deinen erfahrungen etwas weiterhelfen, oder jemand andere hat eine idee?
      veien dank nochmals fürs lesen
      liebe grüße
      ulrike

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      • RE: willensbekundung


        Liebe Ulrike,

        ich nehme an, deine Mutti hat Schmerzen, nur was ?
        Sie kann es leider nicht sagen, aber die Willensbekundung in Form von Abneigung der Kostaufnahme ist da. Schmerzen kann ma auch am Gesichtsausdruck feststellen....das ist ähnlich wie bei Babies, die es nicht in Worten mitteilen können.

        Hat sich euer Doc die Zähne angesehen, Prothese kann drücken...., das Zahnfleisch ? Vielleicht gibt es dort ein Problem.
        Möglicherweise sollte man ein Schmerzmittel ausprobieren, dann sieht man ja, wie es ist, wenn keine Empfindlichkeit da ist.
        Ist ein Unterschied zwischen kalten und warmen
        Getränken ersichtlich ?

        Hipp und Alete ist nicht verkehrt, Griesbrei, Milchreis mit viel Zimt und Zucker, Puddings ?
        Dany mit Sahne ist so ein Tipp.....
        Ich kenne eine Angehörige die ihrem Mann auch das Pürree mit Zucker serviert, so wird es gegessen, anders nicht ....

        Wie hat das Malzbier funktioniert ?

        Ich schätze in einem so späten Stadium der Krankheit bringt die Gabe von Memantinen nichts mehr. Ich bin überzeugt davon, dass der Einsatz so früh wie möglich was bringen kann, aber irgendwann ist es wirklich egal und dann sind doch die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen.

        Wenn deine Mutter bisher so gut durchgekommen ist, würde ich es dabei belassen.
        Nur Schmerzen sollte sie nie haben.

        Lieben Gruss
        Auguste


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        • RE: willensbekundung


          Sehr geehrte Ulrike,

          als Ergänzung zum Thema, was medikamentös möglich ist, möchte ich anmerken, daß Memantine auch in schweren Stadien noch eine Wirksamkeit gezeigt hat, allerdings meines Erachtens keine guten Daten für "Endstadien", ein schlimmer Begriff, vorliegen. Vermutlich erhält Ihre Mutter schon eine entprechende Behandlung bzw. hat sie erhalten und sie wurde wegen mangelnder Wirksamkeit abgesetzt. Damit sind die therapeutischen Möglichkeiten leider ausgeschöpft, zumindest, was die antidementive Therapie angeht.

          Mit freundlichen Grüssen,

          Spruth

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          • RE: willensbekundung



            Hallo Auguste und Herr Spruth,

            vielen dank erstmal für die schnelle und guten Antworten.
            Nachdem meine Mutter nun also die infusionen bekommen hatte fing sie ja wieder an zu essen aber eben nicht trinken.
            wir haben alles versucht, leider klappt garnichts. weder malzbier noch sonst irgendwas.
            der doc hat aber jetzt erstmal gemeint man kann solange sie so ißt ja alle 2-3 tage eine infusion mit kochsalzlösung und vitaminen geben, dann werden wir weitersehen. mit dieser lösung kann ich erstmal leben und gebe was das trinken angeht natürlich auch nicht auf. vielleicht hilft jetz auch das schöne wetter , wenn ich dann im rollstuhl öfter mal mit meiner mam raus kann, fördert das vielleiht auch wieder das ein oder andere?
            jedenfalls ißt sie recht gut und ich bin zufrieden.
            vielen dank auch nochmal an auguste, deine antworten sind immer sehr nett geschrieben und man fühlt sich verstanden.
            ich werde gerne weiter berichten und hier lesen, es ist doch sehr interessant.

            einen lieben gruß

            ulrike

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            • RE: willensbekundung


              Liebe Auguste,
              ich hätte da noch eine Frage an dich, auch an alle Forenteilnehmer die Erfahrung haben.
              Wie gehe ich denn jetzt richtig mit meiner Mam um?
              Blöde Frage, doch ich bin grad nur noch am heulen wenn ich bei ihr bin und einfach zusehen muss wie sie da liegt und mich doch anschaut, vielleicht ist es ja Einbildung aber ich habe das Gefühl sie möchte etwas sagen,es geht aber nicht!?
              Da sitze ich also und kann nichts tun. Das ist doch verrückt!!!!!
              Gibt es in diesem Stadium denn keine Möglichkeit irgendwie noch zu ihr vorzudringen?
              Ich habe einfach das Gefühl sie ist nicht ganz weg, ja manchmal ist sie noch erstaunlich da!
              Auguste,wie war das denn bei deiner Mam?
              Was hast du in dieser Zeit gemacht?
              Ich will das alles nicht...
              liebe Grüße
              ulrike

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              • RE: willensbekundung


                Hallo,
                ich möchte mich mal wieder mit einer frage an euch wenden:
                Meine mutter ist im endstadium allzheimer demenz, sie kann sich nicht äussern.
                nun hat der artzt gesagt dass wir nur so wenig wie möglich mit ihr laufen sollen da keine durchblutung mehr in den beinen ist und die beine wohl auch beim laufen schwarz werden? ich habe das noch nie gesehen, aber sie hat auch immer eine hose an wenn ich mit ihr laufe. anscheinend schadet das und tut ihr weh wenn man so noch mit ihr läuft? aber was geschieht denn dann? sterben die beine dann ab?`ich weiß, hört sich doof an aber ich dachte immer laufen wäre gut und sie tut auch noch mit, man muss sie natürlich halten. was also geschieht mit nicht durchbluteten beinen oder kann man daran was ändern? von was kommt das überhaupt?
                vielen dank für eure antworten
                ulrike

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