Da meine Ur-Großmutter schwer Demenzkrank war, weiß ich nur zu gut, was auf die pflegenden Angehörigen kommen kann. Jedoch war damals meine Ur-Großmutter schon sehr alt. Mein jetziges Problem ist mein Vater.
Mein Vater ist 52 Jahre alt. Wir beboachten innerhalb der Familie eine gravierende Persönlichkeitsveränderung. Mittlerweile ist es so fortgeschritten, dass meine Mutti und ich einfach keinen menschlichen Zugang zu ihm finden. In Kurzform möchte ich aufführen, wie sich die Veränderung bemerkbar macht:
- Vergeßlichkeit in Bezug auf Kurzzeitgedächnis
- Aggressivität,Sturrheit
- Überempfindlichkeit bei Kritik
- atypisches Handeln
- Uneinsichtigkeit auf gutgemeinte Ratschläge, wie z. B. Alkoholkonsum - Durst wird ausschließlich mit Bier gelöscht - obwohl es Wasser gibt. Spricht man ihn darauf an, wird er aggressiv und zieht sich zurück.
- Sehr schlimm ist für uns auch, dass er praktisch vergessen hat, ordentlich zu sprechen. Der ganze Satzaufbau ist falsch, kein Satz ist fehlerfrei, obwohl er immer ordentlich sprach und "mir und mich"/"dein und mein" nie verwechselte.
Früher konnten wir stundenlang zusammensitzen und uns über "Gott und die Welt" austauschen, er war damals auch ein angenehmer Gesprächspartner. Jetzt ist es umgekehrt, Gespräche mit ihm sind anstrengend, da er nie auf den Punkt kommt, alles kompliziert umschreibt,sturr und verbohrt ist, wir bewegen uns nicht emotional und intellektuell nicht mehr auf einer Ebene-was sehr schmerzt.
Sind das schon die ersten Ansätze von Demenz?
In der Linie meines Vater sind uns keine Demenzkranken bekannt. Jedoch ist seine Tante in ihrem Wesen recht "unbedarft" und sehr,sehr anstrengend - jedoch im hohen Alter eigenständig-sie hat ihr Leben voll im Griff. Sein Vater - mein Opa - ist 79 Jahre alt. Mein Vater ist vom Wesen und mittlerweile auch von der Optik her das Abbild meines Vater. Jedoch war mein Großvater schon "immer" so - jedoch spricht er ein gestochenes Hochdeutsch und ist interessiert am politischen Weltgeschehen.
Wie oben bereits erwähnt, weiß ich nur zu gut, was es heißt, einen Alzheimerkranken Angehörigen zu pflegen und damit zu leben.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ihre Esther
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