Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich ziemlich unsicher über mein weiteres Vorgehen bin.
Meine Frau und ich haben meine Mutter, 77 Jahre alt, vor zwei Wochen endlich dazu gebracht, einen Arzt aufzusuchen. Sie hat schon seit einiger Zeit Wasser in den Beinen und nun hatte sich eine große, offene Wunde eingestellt.
Am vergangenen Dienstag kehrte sie von ihrem Arztbesuch nicht heim. Mein Vater mußte sie von der Polizei suchen lassen. Sie wurde nach Stunden auf dem S-Banhnhof gefunden, war desorientiert und kann sich an den Vorfall offenbar jetzt nicht mehr erinnern.
Rückblickend erscheint ihr Verhalten schon auffällig. Sie hat über einen längeren Zeitraum die Wohnung kaum verlassen, die Erkrankung villeicht deswegen auch nicht behandeln lassen, und bereits zweimal die Küche überschwemmt, weil sie das Wasser abzustellen vergessen hat. Auch verlaufen Gespräche mit ihr häufig in den gleichen Bahnen, es erfolgen immer gleiche Fragen und Antworten.
Mein Vater möchte hier noch keine weiteren Schritte, also z.B. eine Untersuchung durch einen Neurologen oder den Besuch einer Memory-Klinik, unternehmen sondern abwarten, was der Hausarzt unternimmt. Dieser jedoch kennt meine Mutter überhaupt nicht, da sie seit Jahren keinen Arzt mehr besucht hat.
Ich bin natürlich besorgt, da ich von einem Freund weiß, wie schnell eine Alzheimer-Erkrankung fortschreiten kann. Andererseits kann ich nicht beurteilen, ob hier nur eine vorübergehende Schwäche vorliegt, durch die 'Wasser-Erkrankung' ausgelöst.
Wie weit kann und soll ich mich also 'einmischen'? Immerhin lebt sie nicht alleine.
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